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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat
Autoren: Vladimir Volkoff
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minderjährig.«
    »Ja, aber die Falsopes sind nicht Ihr gesetzlicher Vormund, oder?«
    »Außerdem habe ich keine Aufenthaltsgenehmigung.«
    »Dagegen kann man was tun. Ich kenne da jemanden...«
    »Ich habe mit den Falsopes gearbeitet: Botengänge erledigt, eingekauft und so weiter...«
    »Haben Sie jemanden getötet?«
    »Für wen halten Sie mich?«
    »Waren Sie mal irgendwann dabei, wenn jemand getötet  wurde?«
    »Nie, ich schwöre es!«
    »Haben Sie gestohlen?«
    »Ich bin immer ehrlich gewesen, Lennet.«
    »Na also, dann kann Ihnen gar nichts passieren.
    Außerdem: wenn Sie der Justiz wertvolle Hinweise geben, können Sie jederzeit mit der Nachsicht des Gerichts rechnen. Ich verbürge mich dafür!«  Selima senkte den Kopf, und Lennet nahm ihre Hand.
    »Jetzt hören Sie mir mal zu, Selima. Sie sind zu mir  gekommen, weil ich Ihnen helfen sollte, nicht wahr?«  Das Mädchen nickte.
    »Aber dann müssen Sie auch ein wenig offener sein,  verstehen Sie das?«
    »Ja, das verstehe ich.«  Lennet wartete geduldig, bis sie den Mut fand,  weiterzusprechen.
    »Lennet, ich habe Ihnen nicht alles gesagt«, fing sie endlich an. Lennet nickte. Das hatte er vorher gewußt.
    »Das können Sie ja jetzt nachholen«, sagte er.
    »Ich habe zwar keinen Mord begangen, aber es kommt fast auf das gleiche raus. Frau Falsope hat mich gezwungen, eine Erklärung zu unterzeichnen, in der ich meine Schuld an den letzten Morden gestehe. Ich schwöre Ihnen, ich habe nichts damit zu tun, aber meine Unterschrift ist nun mal da! Ich habe auch keine Alibis für die fraglichen Zeiten. Außerdem läuft ein Bankkonto in der Schweiz auf meinen Namen. Nach den  Morden haben Falsopes jeweils Geld eingezahlt, damit es so aussieht, als hätte ich kassiert. Für die ist das ja kein Risiko; ich kann an das Geld nicht dran, weil ich minderjährig bin. Und jetzt wollen Sie, daß ich zur Polizei gehe? Raten Sie mal, wie schnell die mein Geständnis vorliegen haben, daß ich zwei Industrielle und die Frau eines Staatsanwalts umgebracht habe?!«  Allmählich wurde die Sache schwieriger als erwartet.
    »Warum haben Sie denn unterschrieben?« fragte Lennet.
    »Sie haben mich geschlagen«, antwortete sie einfach.
    Lange dachte Lennet nach. Er schaute zum Telefon.
    Er hatte eine Direktleitung zum FND, zum Französischen Nachrichtendienst; man mußte nur den Hörer abheben.
    Aber der FND kümmerte sich nicht um normale kriminelle Delikte. Außerdem gab es noch andere Gründe, nicht  anzurufen...
    »Wo ist denn diese Erklärung?« fragte der junge Geheimagent das Mädchen schließlich.
    »Im Tresor von Frau Falsope, hinter dem Gemälde im  Wohnzimmer.«
    »Na, dann ist doch alles klar, Kleine. Wir gehen rauf, holen den Wisch, verbrennen ihn und begeben uns dann in  Polizeigewahrsam. Das heißt, Sie begeben sich in polizeilichen Gewahrsam.«
    »Lennet, Entschuldigung, aber Sie spinnen!«
    »Wieso das denn?«
    »Zunächst mal: Glauben Sie wirklich, Frau Falsope und  Robert lassen Sie so einfach an ihren Tresor?«
    »Haben Sie eine Ahnung, wie überzeugend ich wirken kann, wenn ich nur will?«
    »Und außerdem: Die Erklärung ist doch sicher in mehreren Kopien vorhanden...«
    »Eine Kopie nutzt im Ernstfall gar nichts. Die brauchen schon das Original. Und es gibt nichts Einfacheres, als hinzugehen und die Leute darum zu bitten.«
    »Drum bitten! Sie glauben doch wohl nicht im Ernst, daß sie Ihnen das Papier so einfach geben?«
    »Oh, man muß nur hartnäckig genug sein... Kommen Sie jetzt, oder muß ich alles allein machen?«
    »Ich kann denen nicht gerade ins Gesicht sehen!«
    »Wieso? Sie haben sich doch nichts vorzuwerfen.
    Eher umgekehrt!«
    »Sicher. Aber ich habe eben Angst...«
    »Weiß ich. Lassen Sie doch einfach diese Gefühlsduseleien sein!«
    »Gefühlsduseleien! Haben Sie noch mehr solche Sprüche auf Lager!«
    »Selima«, sagte Lennet nun ganz ruhig, »wir müssen jetzt den Tatsachen ins Gesicht sehen. Ich bin Ihr Freund.
    Sie haben sich mir anvertraut, und ich bin nicht ganz dämlich.
    Geht das in Ihr Köpfchen?«  Er war an sein Bett gegangen und hatte unter dem Kopfkissen seine Dienstwaffe hervorgeholt. Es war eine Pistole, eine 22er mit langem Lauf, deren Hartgummi- Griffstück für seine Hand maßgefertigt war.
    Selima machte große Augen.
    »Sie haben eine Waffe, Lennet? Ist das denn erlaubt?«
    »Das vielleicht nicht gerade, aber so ein Ding kann manchmal sehr nützlich sein. Sehen Sie, das hier ist der Lauf. Da kommen dann kleine
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