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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat
Autoren: Vladimir Volkoff
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weggelaufen bin. Ich will es auch nicht noch einmal tun!«
    »Hat der Typ aus dem siebten Stock dich weggelassen?«
    »Der Typ aus dem siebten Stock wollte Geld für seine Hilfe.
    Ich hatte keins. Ich möchte zu Ihnen zurück.«
    »Ich warne dich, du wirst für dein Verhalten nicht  ungeschoren davonkommen!«
    »Immer noch besser, als auf der Straße zu liegen.«
    »Wenigstens bin ich froh, daß du zur Vernunft gekommen bist.« Lennet hörte, wie die Sicherheitskette abgenommen wurde. Die Frau öffnete die Tür. Selima trat einen Schritt vor, ging aber nicht in die Wohnung.
    »Bitte, bringen Sie mich nicht um... so wie die anderen«, stammelte sie. Sie spielte ihre Rolle gut.
    So leise wie möglich hatte Lennet mittlerweile die fünfzehn Meter zurückgelegt, die ihn von der Wohnung 804 noch  getrennt hatten. Er stellte sich dicht hinter das junge Mädchen.
    Über Selimas Schulter hinweg sah er die Frau. Selten war ihm eine solche alte Hexe begegnet. Ihre Gesichtshaut war aschfahl, sie hatte eine Hakennase, und ihr schmutziggraues Haar war auf Lockenwickler gedreht, die ihr kreuz und quer um den Kopf baumelten.
    Sie hatte einen alten, schwarzen Bademantel an, auf dem riesige violette Blumen prangten. Ihr stechender Blick war böse.
    Lennet wunderte sich nicht mehr, daß Selima Angst vor ihr hatte.
    »Was wollen Sie denn hier«, keifte sie, als sie Lennet entdeckte. »Mischen Sie sich doch nicht in fremder Leute Angelegenheiten. Verschwinden Sie, und zwar ein bißchen plötzlich!«
    »Guten Abend, gnädige Frau«, grüßte Lennet höflich und unbesorgt. »lm Augenblick wünsche ich nur, daß mein lieber Freund Robert aus seinem hübschen kleinen Versteck kommt und seine hübschen kleinen Händchen über seinen hübschen kleinen Kopf hält. Wenn nicht, sähe ich mich gezwungen, Ihre Tür zu demolieren, und Sie geben doch zu, daß das sehr schade wäre, nicht wahr?« Dabei klopfte er mit dem Lauf der Pistole an das Holz der Wohnungstür.
    »Sehr witzig«, sagte Frau Falsope herablassend. »Ich sehe zwar, daß Sie eine Pistole haben, aber Sie werden es kaum fertigbringen, hier im Hausflur herumzuballern.«
    »Wenn ich es täte, gnädige Frau, erginge es Ihnen dabei schlechter als mir!«
    »Sie können doch nicht einfach Leute umbringen, die Ihnen nichts getan haben!«  Lennet lächelte zufrieden und legte Selima, die noch immer dicht vor ihm stand, eine Hand auf die Schulter.
    »Wer redet denn gleich von umbringen, Gnädigste? Eine  hübsche kleine Kugel in den hübschen kleinen Oberschenkel Ihres werten Herrn Sohnes, und dann wollen wir warten, bis die  Polizei kommt. Irgendwer wird den Schuß schon hören!«  Frau Falsopes Augen sprühten vor Wut. Aber Lennet blieb unbeeindruckt, und sie gab nach: »Komm, Robert, es hat keinen Zweck. Und du, kleine Ratte, dir wird es noch leid tun, daß du uns verpfiffen hast!«  Robert hatte sich hinter der Tür versteckt und kam nun heraus.
    Er sah nicht besonders intelligent aus. Er hatte einen Gummiknüppel in der Hand und wußte offensichtlich nicht, was er damit im Augenblick anfangen sollte.
    »Sie dürfen ihn ruhig fallen lassen«, riet Lennet im brüderlich.
    »Und nun, meine Dame, mein Herr, würden Sie bitte die Güte habe n, ins Wohnzimmer durchzugehen und sich dort auf den werten Bauch zu legen? Bitte immer schön in meinem Blickfeld bleiben und nicht bewegen! Ich erinnere daran, daß ich keinerlei Hemmungen habe, doch noch zu schießen!«  Frau Falsope und Robert wechselten einen verdutzten Blick.
    Im Moment waren sie wirklich nicht Herr der Lage. Also gingen sie brav ins Wohnzimmer und legten sich mit der Nase nach unten auf den Teppich.
    Lennet und Selima traten in die Wohnung und schlossen die Tür hinter sich.
    »Herr Albert«, rief Lennet laut, »kommen Sie raus. Ich habe keine Lust mehr, mit Ihnen Verstecken zu spielen!«
    »Albert ist ausgegangen«, ließ sich Frau Falsopes Stimme vom Teppich her vernehmen.
    »Herr Albert, zwingen Sie mich nicht, nach Ihnen zu suchen!«  rief Lennet wieder, ohne die Frau zu beachten.
    »Ich bin bewaffnet und außerdem gewitzter als Sie! Sie werden es schon merken!«
    »Albert ist nicht da!« brummte es aus dem Teppich.
    Lennet seufzte.
    »Nun gut, gehen wir also systematisch vor. Selima, hier haben  Sie eine Nylonschnur. Fesseln Sie bitte die hübschen kleinen Füßchen des Herrn dort. Nein, fester! Sie brauchen keine Angst zu haben, daß Sie ihm weh tun!«
    »Ich habe noch nie besonders feste Knoten machen können«,
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