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17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat

Titel: 17 - Geheimagent Lennet wittert Verrat
Autoren: Vladimir Volkoff
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Stahlkügelchen raus, und es macht bumbum. Und das hier ist...«
    »Ich weiß schon, der Schlagbolzen, hier wird entsichert, und das da ist der Abzug. Ich bin die Tochter eines Soldaten, und das ist nicht die erste Pistole, die ich zu Gesicht bekomme.«
    »Sehr schön, dann brauche ich Ihnen ja nicht erst zu erklären, daß das Ding kein Spielzeug ist.
    Wahrscheinlich brauchen wir es gar nicht, aber sicher ist sicher. Wenn ich ein ernstes Wörtchen mit dem Tresor von Frau Falsope rede, möchte ich, daß Sie mir Deckung geben.«  Dann ging Lennet ins Bad und zog sich an. »Wissen Sie, ich empfange nicht nur meine Besucher nicht gerne ohne Schuhe -  ich gehe auch nicht gerne im Schlafanzug zu anderen Leuten!«  erzählte er Selima durch die angelehnte Tür.
    Er zog eine Hose und einen Rollkragenpullover an und steckte einige nützliche Kleinigkeiten in die Tasche, unter anderem ein Werkzeugtäschchen, das der FND für seine Agenten herstellte.
    Doch plötzlich kamen ihm Zweifel. Durfte er das Material benutzen, obwohl er nicht im Dienst war? Eigentlich war das verboten.
    Wenn ich mich täusche, überlegte Lennet, dann kriege ich mindestens vierzehn Tage Stubenarrest! Aber das ist die Sache  wohl wert.
    Er ging ins Zimmer zurück. »Sind Sie soweit, Selima?«
    »Ich bringe es nicht übers Herz, Sie ganz allein in Ihr Unglück rennen zu lassen«, antwortete das junge Mädchen mit  Galgenhumor.
    »Das freut mich. Passen Sie auf. Wir gehen jetzt raus, und Sie gehen die Treppe hoch. Nicht den Aufzug nehmen! Sie klingeln.
    Zwischen dem Treppenabsatz und Falsopes Wohnungstür  dürften so etwa fünfzehn Meter Flur sein, wenn ich mich nicht irre. Ich kann mich also in einiger Entfernung von der Tür verstecken. Wenn die Falsopes die Tür aufmachen, gehen Sie nicht sofort rein.
    Zögern Sie. Ich muß die fünfzehn Meter mit drei Sprüngen schaffen, aber die Zeit brauche ich.«
    »Und wenn sie mich umbringen?«
    »Nun machen Sie mal halblang. Die werden Sie bestimmt  nicht umbringen, bevor sie wissen, was Sie mir erzählt haben.
    Wichtig ist zunächst nur, daß Sie Zeit schinden. Ich möchte nicht, daß man mir die Tür vor der Nase zuknallt, sobald Sie drin sind.«
    »Vielleicht öffnen sie mir gar nicht!«
    »Ich glaube, die möchten Sie viel zu gerne wiederhaben. Sie könnten erzählen, daß Sie Ihre Meinung geändert haben oder daß ich unfreundlich gewesen bin - irgendwas in der Art. Sollen wir?«
    »Na gut!« seufzte Selima. »Aber nur, wenn Sie als erster aus der Tür gehen. Ich trau mich nicht allein in den Flur.«
    »Einverstanden!«  Ein kurzer Blick durch den Spion zeigte Lennet, daß im Flur die Luft rein war. Das Treppenhaus war hell erleuchtet, wie immer. Er entsicherte das Schloß und ging hinaus. Selima folgte ihm und zog die Tür hinter sich zu. Bis zur Treppe ging Lennet  vor dem Mädchen her, dann drehte er sich um und machte ihr ein Zeichen, daß sie nun vorgehen sollte. Als sie an ihm vorbeikam, blieb sie eine Sekunde stehen und legte ihre Hand auf seinen Arm. Ihre Lippen zitterten, als wolle sie noch etwas sagen. Aber sie blieb stumm. Leichenblaß stieg sie mit unsicheren Schritten die Treppe hinauf. Ihre Hand krampfte sich um das Treppengeländer. Vorsichtig ging sie durch den Flur auf die Tür mit der Nummer 804 zu.
    Lennet folgte ihr mit einigem Abstand. Von irgendwoher hörte man Musik. Aus einer der Wohnungen klang Gelächter.
    Aber sonst war der Flur des modernen Wohnhauses, das  sorgfältig gegen Schall gedämpft worden war, totenstill.
    Mittlerweile war es elf Uhr geworden - und die meisten der braven Bürger schliefen schon den Schlaf der Gerechten.
    Auf der letzten Treppenstufe blieb Lennet stehen. Er duckte sich. So konnte er den Flur überschauen, ohne durch den Spion der Falsopes gesehen zu werden.
    Außerdem hatte er von hier aus eine gute Startposition.

Eine hübsche kleine Kugel
    Selima war an der Tür angekommen. Beinahe hätte sie sich umgedreht, um zu sehen, ob Lennet noch immer hinter ihr war.
    Aber sie hielt sich zurück. Lange ließ sie den Daumen auf dem Klingelknopf. In der Wohnung mußte nun jemand durch die Garderobe gehen, die direkt hinter der Eingangstür lag, durch den Spion schauen, Selima sehen und feststellen, daß der Flur ansonsten leer war... Lennet hatte ein feines Gehör.
    Aus der Wohnung drang eine barsche Frauenstimme: »Was  willst du?«
    »Ich möchte rein«, antwortete Selima mit kläglichem  Stimmchen.
    »Wozu?«
    »Es tut mir leid, daß ich
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