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1698 - Die Satanistin

1698 - Die Satanistin

Titel: 1698 - Die Satanistin
Autoren: Jason Dark
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mit dem Rücken zum Fenster stehen und ließ ihren Blick durch das Wohnzimmer gleiten. Sie wollte etwas sehen, zumindest einen Hinweis, aber sie bekam nichts zu Gesicht.
    Oder?
    Plötzlich huschte etwas vor ihr her. Es bewegte sich über den Boden. Es war schnell, es war dunkel, es war ein Schatten, das sah sie besser, als dieser an der hellen Wand hoch kroch und sie den Umriss gut erkannte.
    Gehörte er einem Menschen?
    Da gab es einen Körper, auch einen Kopf, der jedoch eine ungewöhnliche Form aufwies. Zumindest in der oberen Hälfte, denn dort stand etwas an den Schläfen ab.
    Waren es Hörner?
    Das wusste Caro nicht genau, aber sie erinnerte sich daran, dass die Menschen, wenn sie den Teufel beschrieben, besonders die Hörner erwähnten.
    Der Schatten blieb, als hätte man ihn an die Wand geklebt. Und die Stimme war wieder da. Leise und zischelnd.
    »Ich bin nicht nur gekommen, um dir zu gratulieren, es gibt noch einen anderen und sehr wichtigen Grund, den ich nicht für mich behalten will.«
    Caro Blake schluckte. Das hörte sich alles andere als gut an. Sie traute sich kaum, eine Frage zu stellen, und sprach mit leiser Stimme: »Was willst du damit sagen?«
    »So toll deine letzte Tat auch war, sie hat leider ein gewisses Aufsehen bei zwei Männern erregt, die ich nicht dabei haben wollte.«
    »Kennst du sie?«
    »Ja!«
    Die Frau starrte den Schatten an der Wand an. »Und wer sind sie?«
    »Feinde von mir! Todfeinde, um es besser auszudrücken.«
    Die letzte Antwort hatte sie sprachlos gemacht. Sie fühlte sogar einen leichten Schwindel und rieb über ihre Augen.
    Die Stimme beruhigte sie. »Du musst keine Angst haben, meine Freundin, ich bin ja bei dir.«
    »Darüber bin ich auch froh. Aber ich frage mich, wie es mit uns weitergehen soll.«
    »Das will ich dir gern sagen. Ich kenne deine weiteren Vorsätze nicht. Aber ich werde mich von nun an in deine Pläne einmischen. Ich möchte, dass du mir diese Todfeinde aus dem Weg schaffst. Die beiden sind sehr gefährlich. Man hat sie dazugeholt, damit sie die Morde aufklären. Das aber darf ihnen nicht gelingen.«
    »Genau«, flüsterte Caro. »Das ist auch in meinem Sinne. Aber mein Mann hat nichts damit zu tun – oder?«
    »Nur indirekt. Er kennt sie inzwischen. Das ist nicht wichtig, denn ich will, dass du den beiden auf der Spur bleibst und sie vernichtest.«
    »Ja!«, sagte Caro Blake. »Das werde ich tun. Darauf kannst du dich verlassen.«
    »So habe ich es haben wollen.«
    »Wie heißen sie denn?«
    »Der eine hört auf den Namen John Sinclair. Sein Kollege heißt Suko. Beide arbeiten bei Scotland Yard und beide kümmern sich um Fälle, die aus dem Rahmen fallen.«
    »Wo kann ich sie treffen?«
    »Ich schätze, dass sie noch am Tatort sind. Er liegt ja nicht weit entfernt. Fahre hin, und wenn sie den Tatort verlassen, solltest du sie verfolgen. Schau zu, wohin sie gehen, und wenn die Gelegenheit günstig ist, schlägst du zu. So einfach ist es. Aber ich warne dich. Diese beiden Männer sind sehr gefährlich. Einfach ist es nicht, mit ihnen zurechtzukommen, das muss ich leider zugeben.«
    Caroline Blake fühlte sich stark genug, um sich durch solche Worte nicht einschüchtern zu lassen. Sie nickte dem Schatten zu und sagte mit fester Stimme: »Ich werde sie zur Hölle schicken, darauf kannst du dich verlassen.«
    Von der Wand her drang ein Lachen an ihre Ohren. Erst danach hörte sie die Antwort.
    »Ich verlasse mich auf dich!«
    »Das kannst du auch und …« Caro sagte nichts mehr, denn wie von Zauberhand geführt war der Schatten verschwunden und ließ die Frau allein im Zimmer zurück.
    Caro Blake tat zunächst nichts. Sie blieb mit dem Rücken zum Fenster stehen und dachte darüber nach, was man ihr gesagt hatte. Seit sie im Dienst des Teufels stand und sich selbst eine Satanistin nannte, hatte man ihr die Freiheit gelassen, sich alle Opfer selbst aussuchen zu können. Das war nun vorbei. Jetzt musste sie dem folgen, was man ihr befohlen hatte. Sie nahm es als einen Befehl hin, den sie auf jeden Fall ausführen wollte.
    Die beiden Namen waren ihr neu. Mit Scotland Yard hatte auch ihr Mann bisher nichts zu tun gehabt, doch der Name störte sie nicht. Sie fühlte sich stark genug, um alle Probleme zu lösen.
    Wichtig war die Waffe. Nach ihrer Rückkehr lag sie wieder in dem Versteck unter dem Fußboden. Sie ging in den Flur und blieb an der Stelle stehen, wo ein langer Spiegel an der Wand hing.
    Caroline betrachtete sich. Sie sah eine mittelgroße Frau
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