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1698 - Die Satanistin

1698 - Die Satanistin

Titel: 1698 - Die Satanistin
Autoren: Jason Dark
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denn sie hatte sich mit dem Paar des Öfteren unterhalten und auch gespürt, wie sehr sie sich einig waren, sich nicht an irgendwelchen Praktiken zu beteiligen. Und das passte Caro nicht. Deshalb wollte sie die Frau und auch den Mann bestrafen.
    Caro Blake hatte sich gut vorbereitet. Sie war einige Male bei den Leuten zu Besuch gewesen, und so hatte sie es geschafft, sich einen Nachschlüssel herzustellen. Ein Wachsabdruck hatte gereicht. Jetzt konnte sie das private Reich des jungen Paares betreten, ohne von ihnen bemerkt zu werden.
    Ihr unsichtbarer Begleiter würde sich freuen. Es war wieder mal so weit. Die andere Welt brauchte Nachschub. Sie würde sich dankbar zeigen und Caro den Weg ebnen, um zu höheren Weihen aufzusteigen.
    »Deine Gedanken sind gut!«
    Caro lachte, ohne dass es hörbar war. »Danke, mein Freund, ich fühle mich auch gut.«
    »So muss es sein …«
    Es war alles perfekt. Die zweite Morgenstunde war angebrochen. Der Himmel war dicht bewölkt, sodass keine Gestirne zu sehen waren. Dunst breitete sich aus. Die Schwaden glitten lautlos durch die Straßen und bewegten sich auch auf den Gehsteigen, sodass die Fassaden der Häuser verschwammen.
    Der Verkehr in dieser Gegend war fast eingeschlafen. Es war kein Wetter, um sich im Freien zu bewegen oder Auto zu fahren. Aber Caro machte es nichts aus. Sie summte vor sich hin. Sie war guter Laune und freute sich auf den Kick.
    Sie fuhr an der Buchhandlung des Paars vorbei. Ein Licht brannte dort. Die Schaufenster sahen aus wie die Glaswände zweier düsterer Aquarien.
    Sie hatte es nicht mehr weit. Die nächste Laterne stand dort, wo eine Straße einmündete. Dort musste sie links ab und in eine Straße hineinfahren, die mehr eine Gasse war. Am Ende befand sich ein kleiner Platz, an dem einige Häuser standen. In einem von ihnen wohnte das Paar.
    Caro Blake fuhr langsamer. Sie konzentrierte sich jetzt stärker, da sie einen Parkplatz suchte. Er war nicht leicht zu finden, weil die Bewohner ihre Autos auf den wenigen Parkflächen abgestellt hatten, doch für den Smart fand sie irgendwo immer eine Lücke.
    Sie löschte das Licht und blieb zunächst sitzen. Über die Windschutzscheibe rannen einige Wasserfäden.
    Caro schaute auf ihre Hände, die in dünnen Handschuhen steckten. Es war alles klar.
    Sie konnte aussteigen und zu ihrem Ziel gehen.
    Sie öffnete die Tür.
    »Viel Glück«, wünschte ihr die Stimme.
    »Ja, das werde ich haben. Ich weiß ja, dass du mich nicht aus den Augen lässt.«
    »Abwarten …«
    Bei der letzten Antwort hatte sie die Tür zugedrückt. Sie schloss ab, schaute sich um und sah, dass hinter den Fenstern einiger Häuser Licht schimmerte. Die meisten Fenster aber lagen im Dunkeln und hoben sich kaum von den Fassaden ab.
    Caro setzte sich in Bewegung. Sie ging schnell und war kaum zu hören. Dennoch behielt sie die Umgebung genau im Blick und war beruhigt, dass sich niemand auf der Straße aufhielt.
    Das Haus, in das sie hinein wollte, war recht neu. Die Wohnungen verteilten sich auf drei Etagen.
    Die Haustür war natürlich abgeschlossen. Das machte Caro nichts, denn auch davon besaß sie einen Nachschlüssel. Und so betrat sie das Haus, ohne Spuren zu hinterlassen. Selbst das Öffnen der Tür war so gut wie nicht zu hören.
    Sie brauchte nicht in die beiden oberen Etagen. Die Wohnung des Paars lag auf der unteren Ebene. Ohne Licht zu machen, schlich sie auf die Tür zu.
    Ein feines Lächeln umspielte ihre Lippen. Sie bückte sich dem Schloss entgegen und musste sich keine Sorgen machen. Der Schlüssel passte.
    Sekunden später huschte sie in die Wohnung, schloss behutsam die Tür, blieb auf ihrem Platz stehen und atmete zunächst tief durch. Es war geschafft.
    Jetzt musste sie nur noch eines tun.
    Mit oft geübten Bewegungen umfasste die den Griff und zog das Messer aus der Scheide.
    Jetzt war sie bereit!
    ***
    Caroline Blake überstürzte nichts. Sie wartete zunächst nahe der Tür ab, weil sie sich mit der Umgebung vertraut machen wollte, denn in der Wohnung war es fast dunkel.
    Sie blieb am Beginn des Flurs stehen und wollte sich auf das konzentrieren, was sie hörte. Es war nicht so still in der Wohnung, das hatte sie bereits festgestellt, und jetzt bekam sie erneut die Bestätigung, denn vor ihr klangen Laute auf, die sie etwas Bestimmtem zuordnete.
    Über die Lippen huschte ein Lächeln. Sie wusste auch genau, wo sie hin musste. Kein Laut war zu hören, als sie den Flur durchschritt. Selbst ihr Herzschlag hielt sich in
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