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1698 - Die Satanistin

1698 - Die Satanistin

Titel: 1698 - Die Satanistin
Autoren: Jason Dark
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ihr müsst kommen.«
    »Genauer.«
    »Um einen Doppelmord an einem Ehepaar.«
    Ich dachte kurz nach. »Das ist zwar schlimm, aber was haben wir damit zu tun? Fällt das in unser Gebiet?«
    »Ich befürchte, ja.«
    »Und was bringt dich auf den Gedanken?«
    »Seht es euch selbst an und bildet euch dann eine eigene Meinung«, bellte er. »Ich gebe dir jetzt die Adresse des Tatorts durch. Wir sind auf jeden Fall noch da.«
    »Okay, wir sind schon unterwegs.«
    Suko hatte nicht mitgehört. Er fragte nur: »Brennt mal wieder der Baum?«
    Ich hob die Schultern. »Keine Ahnung, ich weiß nur, dass es um einen Doppelmord geht.«
    »Mit dem wir etwas zu tun haben sollen?«
    »Sonst hätte Tanner nicht angerufen.«
    Glenda klatschte in die Hände. »Dann seht mal zu, dass ihr wieder die Welt rettet.«
    Ich nickte ergeben. »Wir werden es zumindest versuchen.«
    »Dann viel Glück.«
    Das konnten wir eigentlich immer gebrauchen …
    ***
    Es kam nicht oft vor, dass wir mit Blaulicht fuhren. In diesem Fall war es besser, denn wir wollten so schnell wie möglich am Tatort sein, der in Brompton lag, an der Grenze zu Belgravia.
    Es war eine gute Wohngegend, auch wenn die Straßen hier nicht besonders breit waren. Wir mussten bis zu einem kleinen Platz fahren, um den herum einige Häuser standen.
    Vor dem Haus parkten mehrere Wagen der Kollegen. Wir stellten unseren Rover vor einem Absperrband ab und gingen die wenigen Meter zu Fuß. Da man uns kannte und auch grüßte, kamen wir durch und konnten das Haus betreten.
    Drei große Wohnungen beherbergte es. Hier zu kaufen oder zu mieten, war bestimmt nicht billig.
    Chiefinspektor Tanner war zwar nicht zu sehen, aber seine Stimme war nicht zu überhören. Wir fanden den Weg zum Mordzimmer leicht, betraten es aber nicht, sondern blieben auf der Türschwelle stehen, um uns erst einmal einen Überblick zu verschaffen.
    Das Bild war schlimm. Hier hatte nicht nur jemand getötet, sondern regelrecht gewütet. Die beiden Leichen lagen nackt auf dem Bett, waren aber so mit Blut beschmiert, dass es aussah, als trügen sie an bestimmten Stellen eine rote dünne Kleidung.
    Beide waren noch jung. Ich schätzte sie auf dreißig Jahre. Die Frau hatte das blonde Haar kurz schneiden lassen und einige hellrote Strähnen hineingefärbt.
    Ihr Mann hatte langes dunkles Haar, das ihm bis auf die Schultern fiel.
    Tanner hatte uns bereits entdeckt, sprach uns aber noch nicht an. Er gab uns Zeit, uns ein Bild von dem Tatort zu machen. Seine Leute, die Papieranzüge trugen, suchten unterdessen nach Spuren und würden damit noch eine Weile beschäftigt sein.
    Zu Tanner gehörten nicht nur der graue Anzug und der graue Mantel, auch der graue Hut war sein Markenzeichen. Er hatte ihn etwas nach hinten geschoben. Sein Gesicht war rot angelaufen, und so wussten wir, dass er unter Druck stand.
    »Habt ihr genug gesehen?«
    »Fürs Erste ja«, meinte Suko.
    »Nein!« Tanner schüttelte den Kopf und strich über seine graue Weste. »Ihr habt nicht genug gesehen.«
    »Und warum nicht?«
    »Weil das Wichtigste fehlt.«
    Jetzt fragte ich: »Und was ist das?«
    »Das ist der Grund, weshalb ich euch habe kommen lassen. Ob ich damit hundertprozentig richtig liege, weiß ich nicht, aber ich möchte mir auch nichts nachsagen lassen, und wenn ich meinem Gefühl nachgehe, dann glaube ich, dass ihr damit etwas anfangen könnt.«
    »Und was ist es?«
    Tanner streckte uns eine Hand entgegen und winkte mit dem Zeigefinger. »Kommt mal näher.«
    Das taten wir auch und mussten uns vorsehen, um keine Spuren zu verwischen. Dementsprechend vorsichtig gingen wir zu Werke. Zur Sicherheit hatten wir die Schuhe ausgezogen. Tanner und seine Mannschaft hatten sie sowieso mit einem hellen Überzug aus Stoff umwickelt.
    Durch ein großes Fenster fiel der Blick nach draußen auf eine Rasenfläche, die zum Grundstück gehörte, das von einem braun gestrichenen Zaun begrenzt wurde.
    Das Fenster war nicht interessant, sondern das, was wir an einer Wand zu sehen bekamen. Die Wände hier waren hell gestrichen, deshalb fiel darauf alles auf, was eine andere Farbe hatte.
    Tanner deutete auf zwei ringgroße Kreise und sagte: »Schaut es euch genau an. Dann sagt mir eure Meinung.«
    Wir waren noch zu weit entfernt, um genau erkennen zu können, was er da entdeckt hatte. Beim Näherkommen fiel uns auf, dass es sich nicht um normale Blutflecken handelte. Was sich da abzeichnete, waren tatsächlich zwei Totenköpfe, als wären sie von einem Stempel
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