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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel
Autoren: Unbekannt
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alle Fragen geklärt sind", fuhr Tolot denn auch fort. „Die Unterlagen, die Sie von mir erhalten haben, sind lückenlos. Sie umfassen alles, was die Arcoana herausgefunden haben sowie sämtliche Begleitumstände des fehlgeschlagenen Experiments auf Titan."
    „Natürlich würden uns die Ursachen des Scheiterns interessieren", kam es von einem der Wissenschaftler. „Wir kennen sie nicht", antwortete ihm Lingam Tennar. „Wir sind unter anderem hier, um sie herauszufinden."
    „Wir werden etwas erschaffen", versicherte Icho Tolot. „Es kann wieder ein Monstrum sein, vielleicht aber auch etwas anderes. Etwas, das vollkommen ist. Einen Fehler, den die Galaktiker um Myles Kantor auf Titan gemacht haben, kennen wir. Durch die Reaktion der Spindel mit dem eingesetzten Segment wird der Umgebung unglaublich viel Energie entzogen.
    Vielleicht war das schuld daran, daß bei Kantors Versuch kein lebensfähiges Geschöpf entstand. Wir haben genug Energiespeicher und -erzeuger, um gegen eine ähnliche Panne gerüstet zu sein. Ansonsten hoffe ich nach wie vor darauf, daß die Wissenschaftler im Solsystem ganz einfach so in ihrem Eifer gefangen waren, daß sie in ihrer Betriebsblindheit etwas übersahen, das wir als wichtigen Faktor erkennen. An den Berechnungen der Arcoana kann die Katastrophe nicht gelegen haben - ich habe sie Ihnen ebenfalls zur Verfügung gestellt, und mir wäre nicht bekannt, daß einer von Ihnen einen Fehler in ihnen entdeckte."
    „Es gibt keine Fehler darin", äußerte Tarc Bottam seine Überzeugung. „Um ein fehlendes Segment in eine Spindel einzusetzen, muß es mit einem Transmitter durch den Hyperraum geschickt werden, wobei das Sendegerät vorher wieder zum Empfänger gemacht wurde. Auf diese Weise wird das Segment auf einer Schleife durch den Hyperraum gedreht und läßt sich danach als einundzwanzigstes Teil in den Spalt in der Spindel einfügen."
    „Woraufhin", ergänzte Muron Preyl, „aus der vollständigen Spindel etwas entsteht, das eine negative Strangeness aufweist. So war es im Fall der Ennox, und so geschah es auf dem solaren Titan."
    „Wir werden es erleben", sagte Icho Tolot. „Bestehen noch irgendwelche Unklarheiten, den Versuch betreffend?"
    Der Aktivatorträger wurde wieder ungeduldig. Er betrachtete den Transmitter, dessen Entstofflichungsfeld fast bis zur Decke reichte und zwischen zwei vier Meter voneinander entfernten Säulen mattschwarz waberte. Es war eine Spezialkonstruktion. Sobald das Spindelsegment abgestrahlt war, mußte er umjustiert werden. Das Segment wurde an eine fiktive Adresse geschickt. Es existierte so lange keine Empfängerstation, in der es rematerialisieren konnte, bis der Sender zum Empfänger geworden war. „Die theoretischen Grundlagen", sagte Tarc Bottom, „sind von uns allen mehrfach überprüft worden. Außerdem hat sich sogar der Nakk Paunaro eingehend damit beschäftigt. Sie sind fehlerfrei. Die Schuld am Scheitern des Experiments auf Titan kann nur bei Myles Kantors Team liegen, Tolot. Wir werden es besser machen."
    „Wieviel Energie haben wir zur Verfügung?" wollte ein anderer Spezialist wissen. „Genug", antwortete Lingam Tennar. „Egal, wieviel Energie durch den Verschmelzungsprozeß und die anschließend erwartete Metamorphose der Spindel aus der Umgebung abgesaugt werden wird - mit dem, was unsere normalen und die zusätzlich installierten und abrufbaren Energiequellen hergeben, kann kurzzeitig ein hochtechnisierter Planet versorgt werden. Es wird nicht zu einem Kurzschluß wie im Forschungszentrum Titan kommen."
    Wieder waren die Blicke auf Icho Tolot und den riesigen Transmitter im Zentrum der Kuppel gerichtet. Alle schwiegen. „Dann fangen wir an", verkündete Icho Tolot.
     
    *
     
    Er ging langsam zu dem Pult, auf dem das Spindelsegment lag. Die anderen Giganten begaben sich zu ihren Plätzen. Jeder hatte einen bestimmten Aufgabenbereich zugeteilt bekommen und sich entsprechend vorbereitet. Lingam Tennar setzte sich vor ein Dutzend Bildschirme, die Daten und Symbole zeigten. Er war verantwortlich für die Energiereserven.
    Muron Preyl oblag die Transmitterbedienung, Tarc Bottam saß an empfindlichen Geräten, die jede Änderung im 5-D-Gefüge registrieren sollten, soweit diese mit halutischer Technik anmeßbar waren.
    Ein Wissenschaftler würde sich um das Ergebnis der Metamorphose kümmern und Soforthilfe leisten, falls das neue Wesen diese benötigte. Ein anderer war für die Abschirmung der Kuppel nach außen zuständig - für
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