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1686 - Wesen aus der Spindel

Titel: 1686 - Wesen aus der Spindel
Autoren: Unbekannt
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konnte, wenn eine Spindel und ein Segment zusammen durch den Hyperraum transportiert wurden, war ihm nur zu gut bekannt. Entsprechend war alles technisch Mögliche dafür getan worden, daß es zu keinem Kontakt irgendwelcher Art zwischen den beiden Gegenständen kommen konnte.
    Doch die Angst vor dem Unheimlichen war geblieben. Bis zuletzt. „Wir werden Erfolg haben", prophezeite Tennar. „Ich glaube daran, und Sie sollten es auch tun, Tolot. Sonst hätten Sie die Verantwortung nicht übernehmen dürfen."
    Die Verantwortung...
    Zwanzig Spindeln hatten sie auf der Reise entdeckt und sichergestellt, weit draußen im Universum, über 225 Millionen Lichtjahre von der Milchstraße entfernt und ausnahmslos auf den sogenannten Sampler-Welten, Tabuplaneten mit den verschiedensten Abnormitäten. Vor rund zwei Millionen Jahren hatten diese Welten eine entscheidende Bedeutung beim verzweifelten Abwehrkampf der Völkergemeinschaft gehabt, die sich an der Großen Leere zusammengefunden hatte, um eine furchtbare Bedrohung zu bannen.
    Offensichtlich war ihnen das gelungen. Übriggeblieben aus jener Zeit waren die Spindeln an den für Normalsterbliche unzugänglichen Stellen der Sampler-Planeten. Nur Mila Vandemar konnte sie mit ihrer besonderen Gabe des „Spiegelsehens" entdecken. Das Einsammeln hatte ihr Begleiter Voltago übernommen.
    Es waren Pyramidenprismen, jeweils zwanzig Zentimeter lang und mit dem Querschnitt eines 21seitigen Polygons. Bei jeder gefundenen Spindel fehlte eines der 21 Segmente. Diese Zahl schien von besonderer Bedeutung zu sein, denn es gab insgesamt genau 21 Sampler-Planeten. Es erschien logisch, daß dann auch genauso viele Spindeln existieren mußten, für jeden Planeten eine. Doch gefunden hatten Mila und der Kyberklon nur zwanzig.
    Und zwanzig Segmente, die fehlenden Teile eben, hatten Perry Rhodan und Atlan auf Charon aus einem ebenfalls allen Naturgesetzen Hohn sprechenden See geborgen. Zwanzig, keine mehr.
    Bis zu diesem Tag, dem 12. April 1212 Galaktischer Standardzeit, existierten noch sechzehn Spindeln und sechzehn Segmente. Sechzehn zueinandergehörende Dinge also, sechzehn Sätze.
    Die Frage nach dem fehlenden
     
    21.
     
    Satz stellte sich zur Zeit kaum. Alles drehte sich um die verheerenden Folgen eines offenbar falschen Zusammenfügens der zwei Teile.
    Zur ersten Katastrophe war es gekommen, als die Ennox Megananny im März 1208 NGZ, kurz vor dem Rückflug der BASIS, auf Bitten der Galaktiker eine Spindel und ein Spindelsegment zur Milchstraße transportiert hatte - per Kurzen Weg und ohne meßbaren Zeitverlust. Rhodans Wunsch war es gewesen, daß die Wissenschaftler im Solsystem schon lange vor dem Eintreffen der BASIS in fast vier Jahren mit den Funden experimentieren konnten.
    Niemand hatte voraussehen können, daß Megananny nur noch als lebensunfähige, zuckende und formlose Biomasse auf Titan angekommen war, die kurz darauf abstarb. Spindel und Spindelsegment waren in dieser Masse aus Gen-Müll aufgegangen und für alle Zeiten verloren. Im Gegensatz zu Megananny waren die Ennox-Boten Mario und Gieselbert, die je zwei Spindeln und Segmente getrennt transportiert hatten, wohlbehalten auf dem Saturnmond materialisiert - ebenso Philip, der den Wissenschaftlern einen Datenträger mit allen bisher erarbeiteten Informationen über Spindeln und Segmente gebracht hatte.
    Die zweite Katastrophe hatte sich ereignet, als nach dem Eintreffen der BASIS in der Galaxis ein Wissenschaftlerteam um Myles Kantor versucht hatte, anhand von Berechnungen der Arcoana einer Spindel das fehlende Segment einzusetzen. Man hatte alles so getan wie von Colounshaba errechnet - und doch war dabei ein weiteres Monstrum herausgekommen, das nur eine halbe Stunde lang lebte, immerhin länger als das Wesen, das von der Ennox übriggeblieben war. Aber es war von vorneherein verloren gewesen - und mit ihm die Spindel und das Segment, aus denen es sich gebildet hatte.
    Die beiden Spindel-Segment-Sätze schließlich, die von Mario und Gieselher heil nach Titan transportiert worden waren, wurden von Mitgliedern der arkonidischen Separatistenorganisation FAMUG - „Für Arkons Macht und Glorie" - geraubt und vernichtet.
    Und so gab es nun noch sechzehn Sätze. Einen davon hatte Icho Tolot nach Halut gebracht, damit sich die Wissenschaftler seines Volkes mit ihnen beschäftigten - beziehungsweise versuchten, anhand von Shabas Angaben das auf Titan so fatal gescheiterte Experiment zu wiederholen.
    Die Verantwortung...
    Tolot
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