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1685 - Spindel und Segment

Titel: 1685 - Spindel und Segment
Autoren: Unbekannt
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Kilogramm auf die Waage brachte, war er schon in zahlreichen Masken in verschiedene Einsätze gegangen. Er war ein wahrer Künstler darin, in eine fremde Gestalt zu schlüpfen und diese nahezu fehlerfrei zu imitieren.
    Daß er sich dabei bisweilen technischer Hilfsmittel zur Vergrößerung seiner Körpermasse oder zur Veränderung seiner Kräfte bediente, lag auf der Hand. Das Reservoir der Kosmischen Hanse bot eine Vielzahl von Möglichkeiten.
    Yankipoora pflegte er mit „Schwester" anzusprechen, wenn es die Umstände erlaubten. Und sie nannte ihn dann „Bruder".
    Tatsächlich konnte man die beiden für Geschwister halten. Äußerlich bestanden verschiedene Ähnlichkeiten. Sie begannen bei der Statur. Iunoy Wataka war 1,68 Meter groß und wog 58 Kilogramm. Damit war sie noch etwas schmächtiger und kleinwüchsiger als ihr Partner. Sie war jetzt 71 Jahre alt.
    Der MonosÄra war sie auf dem praktisch unentdeckt gebliebenen Siedlungsplaneten Efrem entkommen. Bei den dortigen Streitern der „Faust von Efrem" hatte sie ihre erste Ausbildung erhalten und diese später in den Schulungszentren der Kosmischen Hanse auf Terra vervollkommnet.
    Hier hatte sie auch Garth Bondelle kennengelernt. Sie hatten ihre gemeinsame Interessen und die gute Harmonie untereinander festgestellt und waren so aus Zweckmäßigkeit ein Team geworden. Persönlich hatte es zwischen den beiden nie gefunkt. Das würde es wohl auch nie tun. Die Sucht nach verdeckten Abenteuern als Agenten, in Maske oder auch im offenen Auftreten war beiden gemeinsam.
    Ansonsten liebte jeder für sich die Einsamkeit. Iunoy Wataka zog es in ihrer Freizeit in die nördlichen Eiswüsten Terras oder die anderer Planeten.
    Auch sie war eine Meisterin der Maske. Auf Bastis hatte sie bis zum Jahr 1200 NGZ, als Homer G. Adams sie während der „Panik-Zeit" vor einer erneuten Toten Zone und der Suche nach Careful Menetekel endgültig nach Terra geholt hatte, stets in der Maske einer Linguidin gelebt. Bei ihren Geheimeinsätzen hatte sie natürlich auch andere Masken angenommen.
    Untereinander hatten die beiden Agenten eine eigene Quasi-Sprache entwickelt, die nur etwa 2000 Begriffe umfaßte, die allesamt vierbuchstabig waren. Diese Worte hatten oft eine umfangreiche Bedeutung und waren ausnahmslos auf schnelle Verständigung bei Einsätzen ausgerichtet. Sie konnten sich damit bei Bedarf schnell und problemlos verständigen. „Yazo" bedeutete beispielsweise: Ich glaube, wir werden gezielt beobachtet. Oder „Dego" hieß: Du mußt notfalls deine Waffe benutzen.
    Beiden Hanse-Spezialisten war nicht anzusehen, daß sie körperlich voll durchtrainiert waren.
    Sie brauchten sich vor keiner Auseinandersetzung zu fürchten, bei der es auf Schnelligkeit, Geschick und Körperkraft ankam - auch wenn sie die Waffen des Geistes oder des technischen Instrumentariums stets bevorzugten. „Egenverro und ich werden euch etwas vorführen", erläuterte Yart Fulgen, nachdem er sich gesetzt und der Raum abgedunkelt worden war.
    Der Roboter brachte ein paar Erfrischungsgetränke. Es war aber typisch für die beiden Hanse-Agenten, daß sie das gar nicht registrierten. „Homer wird euch gesagt haben", fuhr Fulgen fort, „daß ihr ab heute für unbefristete Zeit in den Diensten der GAFIF-Sicherheitstruppe steht. Die finanzielle Entschädigung für eure Einsätze kommt daher auch von der GAFIF."
    „Wir sind darüber informiert", erklärte Zornatur ohne erkennbare Emotion, „daß es gegen eine Organisation radikaler Arkoniden gehen soll. Mehr hat uns der Alte nicht verraten wollen. Er hat noch das Stichwort FAMUG erwähnt, aber dazu kannst du uns sicher mehr sagen."
    „Du solltest auch wissen", hakte Yankipoora ein, „daß wir unser Vorbehaltsrecht in Anspruch nehmen können. Wenn einem von uns der vorgesehene Auftrag nicht zusagt, sind wir an keine Weisungen gebunden. Auch nicht an die eines Homer G. Adams."
    „Euer freiberuflicher Status ist mir bewußt." Der GAFIF-Sicherheitschef lächelte ein wenig. „Am besten hört euch erst einmal an, um was es geht. Wenn dann noch Probleme bestehen, können wir sie sicher in Gesprächen ausräumen."
    Er gab Egenverro ein Zeichen.
    Im dreidimensionalen Projektions-Kubus erschien das Bild eines klassischen Arkoniden. Der Mann war etwa zwei Meter groß und trug lange, weiße Haare. Bekleidet war er mit einer prunkvollen Uniform, die den Status eines höheren Diplomaten erkennen ließ. Im Vergleich zu Atlan strahlten seine albinoroten Augen jugendlicher
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