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1683 - Aus der Hölle entlassen

1683 - Aus der Hölle entlassen

Titel: 1683 - Aus der Hölle entlassen
Autoren: Jason Dark
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Lange Haare, bärtig, eine Augenklappe und düster aussehend.«
    »Noch was?«
    »Nein, Kollege.«
    »Jedenfalls bedanke ich mich bei Ihnen.«
    »Keine Ursache. Viel Spaß noch, wo immer Sie auch sind.«
    Ich musste lachen, denn der Spaß war mir vergangen. Ich wusste nicht mehr, was ich denken sollte. Warum hatte sich Sir James nach diesem Moreno erkundigt, und wieso war er in der Lage gewesen, ihn zu beschreiben? So etwas war nur möglich, wenn man einen Menschen kannte.
    Ich sah Glenda an und ahnte, dass sie den gleichen Gedanken verfolgte wie ich.
    »Sir James hat ihn beschrieben, John? Dann muss er ihn kennen.« Sie hob die Schultern. »Aber wieso?«
    »Das werden wir gleich wissen.«
    Vorbei war es mit der handylosen Zeit. Vorbei war es auch mit der Entspannung. Jetzt standen wir wieder im Zentrum eines ungewöhnlichen Geschehens, und ich dachte daran, dass wir zudem Mittelpunkt einer Verschwörung waren.
    Ich zögerte nicht lange, sondern rief Sir James an. Um diese Zeit erreichte man ihn in aller Regel im Klub, und das war auch an diesem Abend nicht anders.
    »Ach, Sie sind es, John! Dabei habe ich versucht, Sie zu erreichen. Ebenso wie Ihr Freund Bill.«
    »Ich wollte nicht gestört werden und mal ein paar Stunden in einem Biergarten genießen.«
    »Das wird jetzt vorbei sein, denn man macht Jagd auf Sie. Ein Typ namens Andreas Moreno. Er wollte wissen, wo er Sie finden kann. Und so ist er Bill Conolly und mir erschienen.«
    »Erschienen, sagen Sie?«
    »Ja, er war plötzlich da. Als hätte man ihn in die Luft gemalt, so stand er vor mir. Er wollte von Bill Conolly und mir wissen, wo Sie zu finden sind. Auskünfte konnten wir ihm nicht geben und  …«
    »Er hat mich bereits gefunden«, sagte ich.
    Sir James schnappte nach Luft. »Was sagen Sie da?«
    »Er fand mich, aber ich habe ihn nicht gesehen.«
    »Das müssen Sie mir erklären.«
    Es war kein Problem, und mein Chef hörte auch andächtig zu. Er wunderte sich nur darüber, dass er sich nicht materialisiert hatte und in Deckung geblieben war.
    »Da war der Respekt wohl zu groß«, murmelte ich.
    »Ach. Vor Ihnen?«
    »Nein, ich denke eher vor meinem Kreuz.«
    »Gut, lassen wir das mal so stehen. Können Sie sich keinen Reim darauf machen, wer er ist? Er sah mir aus wie jemand, der in der Vergangenheit gelebt hat. Darauf deutete sein Outfit hin. Der Degen in der einen Hand, und auf seiner freien Handfläche loderte plötzlich ein Feuer. Das sind für mich schon Rätsel, die es zu lösen gibt.«
    »Da kann ich nur zustimmen, Sir. Er ist jemand aus der Vergangenheit, der aus der Hölle entlassen wurde, um mit mir abrechnen zu können. Ich weiß nicht, in welcher Dimension er sich befunden hat, aber damals muss wohl etwas passiert sein, für das ich büßen soll. Und ich denke, dass er nicht so leicht aufgeben wird.«
    »Damit müssen Sie rechnen.« Ein kurzes Räuspern, dann stellte Sir James die nächste Frage. »Wissen Sie jetzt schon, wie Sie sich verhalten werden?«
    »Nicht anders als sonst. Also völlig normal. Mir hat er sich nicht gezeigt, und das wird seinen Grund haben. Ich denke, dass es an meinem Kreuz liegt. Seine Kraft ist so stark, dass er sich nicht näher getraut hat und in seinem Bereich geblieben ist. Zudem hatte mich das Kreuz gewarnt.«
    »Okay, John, Sie wissen jetzt alles. Mehr kann ich nicht für Sie tun. Und geben Sie auf sich acht, wobei Sie daran denken müssen, dass die Vergangenheit nicht tot ist.«
    »Das hatten wir ja schon öfter.«
    Damit war das Gespräch beendet. Ich ließ das Handy wieder verschwinden und richtete meinen Blick auf Glenda Perkins, die zugehört hatte.
    Sie blies die Luft aus. »Mann, das ist ein Schlag mitten ins Gesicht. Und wie geht es jetzt weiter?«
    »Wollten wir nicht zu dir fahren?«
    »Ja, das habe ich vorgeschlagen.«
    »Dann sollten wir es tun. Und dann schauen wir mal.« Ich hatte eine lockere Antwort gegeben, aber so locker fühlte ich mich nicht, denn da kam etwas auf mich zu, das ich noch nicht verstand, das aber tödlich enden konnte  …
    ***
    Glendas Wohnung war warm und stickig. Bei diesem Wetter kein Wunder. Sofort brach mir der Schweiß aus, als ich die Schwelle überschritt. Glenda erging es nicht anders. Sie schüttelte den Kopf und fing dann damit an, Fenster zu öffnen und den Ventilator anzustellen, wobei ich ihr zur Hand ging.
    Sie blieb vor mir stehen und schaute mich an. »Wie wäre es denn mit einem Kaffee?«
    Ich erschrak beinahe. »Was? Bei diesen Temperaturen?«
    »Warum
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