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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
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würde er ihn blitzartig vernichten müssen. Anders war es nicht zu schaffen, denn wenn Rufus Zeit hatte, sich selbst zu zerstören, würde er bald wieder wie Phönix aus der Asche aufstehen.
    Nur wenn ihm Mr. Silver zuvorkam, war Rufus erledigt.
    Keuchend erreichte ich die Büsche, hinter denen Abraham verschwunden war. Ich trug das Fernglas an einem Trageriemen um den Hals. Damit es nicht wie verrückt hin und her baumelte, hielt ich es mit einer Hand fest, Abraham schien sich in Luft aufgelöst zu haben. Ich forcierte mein Tempo, rannte den Weg entlang, aber Abraham war nicht vor mir. Nach einer Weile kehrte ich um und suchte ihn in und hinter den Büschen.
    Abraham war nicht mehr da. Der Satansbraten hatte es geschafft, uns auszutricksen, und nun würde er den Koffer öffnen und feststellen, daß wir ihn geleimt hatten.
    In ohnmächtiger Wut ballte ich die Hände. Es hatte alles so einfach ausgesehen - und nun dieses Fiasko.
    ***
    Er rief wütend an, brüllte und tobte. Er beschimpfte Gordon McLean auf das unflätigste, nannte ihn Schwein und Hurensohn und konnte sich nicht beruhigen.
    Blaß hörte ihm Gordon McLean zu; blaß und stumm. Der Produzent zitterte. Irgendwie hatte er befürchtet, daß die Sache nicht glattgehen würde, und nun war seine Befürchtung eingetroffen.
    »Was haben Sie sich dabei gedacht, McLean?« schrie Abraham schrill. »Sie stellen mir einen Koffer mit Zeitungspapier hin, und damit hat sich’s? Mein Lieber, das wird Sie teuer zu stehen kommen, das lasse ich mir von Ihnen nicht gefallen- Sie haben mich belogen, McLean!«
    »Es… tut mir leid, Mr. Abraham«, sagte der Produzent stockend.
    »Was tut Ihnen leid?« brüllte der Alte. »Sie haben mein Vertrauen mit Füßen getreten, haben sich so verhalten, als hätten Sie es mit einem Geisteskranken zu tun, den man nicht ernst zu nehmen braucht. Ich werde Ihnen beweisen, daß man mich sehr ernst nehmen muß, McLean. Es geht weiter! Das Unheil wird wieder seinen Lauf nehmen. Sie sind selbst schuld daran.«
    »Warten Sie, Mr. Abraham!« rief der Produzent heiser. »Lassen Sie uns reden!«
    »Was gibt es jetzt noch zu reden? Wenn ich Ihnen zuhöre, belügen Sie mich ja doch nur wieder.«
    »Ich gebe zu, es war ein Fehler, Sie zu unterschätzen, Mr. Abraham. Ein Fehler, der sich korrigieren läßt.«
    »Auf welche Weise?«
    »Sie bekommen das Geld.«
    »Ach, behalten Sie doch Ihr verdammtes Geld, es interessiert mich nicht mehr. Sie haben mein Vertrauen auf das schändlichste mißbraucht, und dafür werde ich Sie nun bestrafen. Ich werde Ihnen zeigen, was es heißt, Abraham zu beleidigen. Ich bringe Sie an den Bettelstab, McLean!«
    »Ich kann mehr Geld auftreiben!« sagte der Produzent eindringlich, »Sie brauchen es doch!«
    »Ich werde einen anderen Geldgeber finden, einen, der vernünftiger ist. Ich will Sie am Boden liegen und Dreck fressen sehen, McLean, und wenn Sie vor lauter Verzweiflung nicht mehr weiterkriechen können, werde ich erscheinen und Sie zertreten wie eine Kellerassel!«
    Es klickte in der Leitung.
    Abraham hatte aufgelegt.
    Gordon McLean ließ den Hörer langsam sinken und sah Mr. Silver unglücklich an. »Jetzt will er kein Geld mehr, nur noch Vergeltung.«
    ***
    Ich starrte den Telefonapparat an und seufzte schwer. Mr. Silver hatte mich soeben informiert. Abraham war auf 100. Das war ganz klar.
    Daß er an McLeans Geld nicht mehr interessiert war, beunruhigte auch mich, denn nun würde in Kürze der Liquidator seine Arbeit wieder aufnehmen.
    Boram stand in der Ecke, als wäre er nie fortgewesen. Er war zerknirscht, weil er sich von Huf us hatte fortlocken lassen, doch ihn allein traf keine Schuld. Wir waren alle auf den üblen Trick mit dem doppelten Mr. Abraham hereingefallen.
    Ich rief bei Daisy Brenton an und informierte Roxane. Ich schärfte der weißen Hexe ein, verdammt gut aufzupassen, denn nun mußte man mit dem Schlimmsten rechnen.
    Abraham sah rot. Es war jeder gefährdet, der dem Filmteam angehörte. Ich legte auf und holte mir einen Pernod. Nachdem ich ihn getrunken hatte, schlug das Telefon an, und am anderen Ende meldete sich Jesse Bush, der Mann, in dessen Bar Dan Cromwell ermordet worden war.
    Er glaubte, sich endlich an das polizeiliche Kennzeichen des Wagens zu erinnern, in den der Zombie gestiegen war. Ich notierte es.
    »Aber hundertprozentig sicher bin ich nicht, Mr. Ballard«, schränkte Bush ein.
    »Es ist zumindest einen Versuch wert. Herzlichen Dank, Mr. Bush.«
    Ich drückte auf die Gabel und
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