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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
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daß nun niemand vom Filmteam mehr zu sterben braucht«, sagte ich. »Gordon McLean ist auf Abrahams Forderung eingegangen.«
    »Dieser Abraham muß wahnsinnig sein.«
    »Das ist er ganz bestimmt, deshalb wird er letzten Endes nicht im Zuchthaus, sondern in einer Irrenanstalt landen - was im Prinzip auf dasselbe hinauskommt. Hauptsache, er kann niemandem mehr schaden. Es genügt, wenn wir uns mit Rufus und seinem Killer-Zombie Mike Tiffin herumschlagen müssen. Jetzt müssen wir Abraham eine Falle stellen, aus der er nicht mehr herauskommt.«
    »Und die er nicht vorzeitig erkennen darf, denn sonst geht das Morden wieder los.«
    »Ich habe für jeden brauchbaren Vorschlag ein offenes Ohr«, sagte ich lächelnd. »Du bist ein intelligentes Mädchen. Wie würdest du versuchen, ihn zu kriegen?«
    Über Vickys Nasenwurzel entstand eine Furche. »Hm«, meinte sie nachdenklich, »es ist schwierig, etwas zu sagen, ohne zu wissen, wie sich Abraham entscheiden wird.«
    »Er wird weder zu McLean ins Büro kommen noch ihm seine Adresse verraten, davon können wir ausgehen. Er hat zwar einen Dachschaden, aber so verrückt ist er nun auch wiederum nicht.«
    »Dann hat es im Augenblick keinen Sinn, irgend etwas zu planen«, überlegte meine blonde Freundin. »Man muß Abrahams Anruf abwarten - und dann blitzschnell entscheiden.«
    Vicky hatte recht. Der schönste Plan war nichts wert, wenn wir ihn an Abrahams Entscheidung »vorbeischmiedeten«. Ich schlug vor, zu Bett zu gehen, denn der morgige Tag würde es mit Sicherheit gewaltig in sich haben.
    Vielleicht würde er sogar die Entscheidung bringen.
    ***
    Am nächsten Morgen frühstückten Vicky und ich zusammen.
    »Fährst du heute wieder ins Stu- dio?« fragte ich, während ich mir mit dem Käsemesser eine hauchdünne Scheibe von dem holländischen Gouda herunterholte.
    Vicky nickte. »Victor Fox und ich müssen uns überlegen, wie sich Harry Wardens Verlust am billigsten kaschieren läßt. Wir müssen Gordon McLean sparen helfen.«
    Ich sah es nicht mehr so gern, daß Vicky so häufig die Oakwood Studios aufsuchte, denn Abraham konnte auf die Idee kommen, sie dem Filmteam zuzuordnen, und wenn heute irgend etwas schiefging, konnte er möglicherweise meine Freundin auf seine Todesliste setzen.
    Ich sagte aber nichts, um Vicky nicht zu beunruhigen. Als sie kurz nach dem Frühstück das Haus verließ, beobachtete ich, wie sie noch kurz in ihrer Handtasche herumkramte.
    Sie suchte ihre drei Wurf sterne und die kleine vierschüssige Derringer-Pistole. Ein zufriedener Ausdruck erschien in ihrem Gesicht, als sie die Pistole gefunden hatte. Vicky rechnete insgeheim also auch damit, daß Abraham einen Killer auf sie ansetzen konnte.
    Ich bekam meinen Abschiedskuß.
    »Vielleicht setze ich Boram wieder ein, sobald wir wissen, wohin McLean das Geld bringen soll«, sagte ich. »Er ist der einzige von uns, der sich unsichtbar machen kann.«
    »Das ist wahrscheinlich die beste Lösung«, gab Vicky zurück und trat aus dem Haus.
    Ich stand am Fenster, als sie in ihren Leihwagen stieg und losfuhr. Sie besaß keinen eigenen Wagen, denn sie liebte es, die Modelle ständig zu wechseln, und auch die Farben.
    Man konnte fast behaupten, sie suchte sich das Fahrzeug nach der jeweiligen Stimmung aus. Heute konnte es ein Volkswagen-Käfer sein, morgen ein Rolls Royce, übermorgen ein heißer Sportflitzer.
    Sie brauchte sich nie um Werkstätten und Inspektionstermine zu kümmern. Wenn ein Wagen streikte, rief sie die Leihwagenfirma an und bestellte einen anderen.
    Ich kehrte in den Living-room zurück und sagte zu Boram, der seinen Stammplatz eingenommen hatte: »Du wirst möglicherweise heute gebraucht, halte dich bereit.«
    »Ja, Herr«, antwortete der Nessel-Vampir hohl und rasselnd.
    ***
    Erst gegen Mittag meldete sich Mr. Abraham bei Gordon McLean. »Haben Sie das Geld beschafft?« wollte er wissen.
    »Ja«, antwortete der Produzent. »Es befindet sich abgezählt und gebündelt in einem Koffer, der neben mir steht.«
    Das stimmte nicht. Es stand zwar ein Koffer bereit, aber in dem befand sich nur Zeitungspapier, damit man nicht schon von weitem erkennen konnte, daß der Koffer leer war.
    Abraham atmete aufgeregt. »Gut, sehr gut«, lobte er. »Wer hätte gedacht, daß Sie meine Hilfe doch noch in Anspruch nehmen würden?«
    »Die schrecklichen Ereignisse ließen mich zur Einsicht kommen«, erwiderte McLean.
    Mr. Silver stand in seiner Nähe und beobachtete ihn gespannt.
    »Wohin soll ich den Koffer
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