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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
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türmen sich die dunklen Wolken auf, Mr. McLean. Irgendwann werde ich den Lauf der Dinge mit meinen Gebeten nicht mehr beeinflussen können. Dann ist Ihr großes Filmprojekt gestorben. Millionenverluste werden Sie belasten. Nie wieder wird jemand mit Ihnen ein Geschäft abschließen wollen. Warum bitten Sie mich nicht, dieses drohende Unheil von Ihnen abzuwenden? Haben Sie kein Vertrauen in die Kraft meiner Gebete? Ich kann jederzeit beweisen, daß ich in der Lage bin, sehr viel für Sie zu tun. Aber Sie sollten es nicht noch länger hinausschieben, meine Hilfe in Anspruch zu nehmen.«
    Wut brodelte in Gordon McLean. Er haßte es, nachgeben zu müssen, er war ein Kämpfer. Noch nie hatte er klein beigegeben, und er wäre auch diesmal nicht dazu bereit gewesen, wenn es Mr. Silver nicht von ihm verlangt hätte.
    Er sah ein, daß sie Abraham eine Falle stellen mußten, und das war nur möglich, wenn sie ihn mit dem Geld köderten. Er zeigte, daß er auch ein wenig schauspielerisches Talent besaß, indem er unglücklich sagte: »Ich glaube, ich muß Sie um Vergebung bitten, Mr. Abraham. Ich gebe zu, daß ich an Ihrer Fähigkeit, Unglück abzuwenden, gezweifelt habe, doch allmählich denke ich anders.«
    »Aus Ihnen spricht erstmals die Vernunft, Mr. McLean«, sagte Abraham erfreut. »Ich befürchtete schon, Sie vor dem Sturz in den Abgrund nicht bewahren zu können, doch nun dürfen Sie hoffen. Sie kennen mein Anliegen.«
    »Ich gebe mich geschlagen, Abraham. Gründen Sie Ihre Sekte. Beten Sie für mich, und halten Sie das grausame Unheil von mir fern. Ich werde mich mit einer Spende in angemessener Höhe erkenntlich zeigen.«
    Wie schrecklich verlogen du sein kannst! ging es dem Produzenten durch den Kopf.
    Aber Abraham fiel das nicht auf, er glaubte, McLean mit diesen beiden Morden kleingekriegt zu haben. »Ich muß gestehen, ich bin überrascht, Mr. McLean. Sie sind ein äußerst vernünftiger Mensch.«
    »Der begriffen hat, daß er auf Ihre Hilfe angewiesen ist, und der sich diese Hilfe auch etwas kosten läßt. Darf ich erfahren, welche Summe Ihnen vorschwebt?«
    »Ich hatte an 500 000 Pfund gedacht«, antwortete Abraham.
    Unverschämter Kerl! dachte der Produzent zornig. Doch er sagte: »Das liegt im Bereich meiner Möglichkeiten. Sie bekommen Ihr Geld.«
    »Wie sehr wir uns auf einmal verstehen«, sagte Abraham zufrieden. »Wird es schwierig sein, das Geld aufzutreiben?«
    »Ich habe einen sehr potenten Geldgeber, der mir mit Freude mit dieser Summe aushelfen wird. Wenn Sie mir vertrauen, bin ich bereit, Ihnen das Geld ins Haus zu bringen.«
    »Oh, nein, nein, das möchte ich nicht«, wehrte Abraham sofort ab. »Ich besitze kein Haus, nur eine kleine Wohnung.«
    »Wäre es Ihnen lieber, das Geld in meinem Büro abzuholen?« fragte der Produzent.
    »Ich muß mir das erst überlegen«, antwortete Abraham. »Beschaffen Sie erst einmal das Geld, und halten Sie es bereit, dann werden wir weitersehen. Ich rufe Sie morgen wieder an und teile Ihnen mit, wie ich mich entschieden habe. Ich glaube, unsere Zusammenarbeit wird sehr fruchtbar sein, Mr. McLean. Sie können gewiß noch eine ganze Menge für mich und meine Sekte tun.«
    »Ja, das glaube ich auch«, sagte Gordon McLean. Dich hinter Schloß und Riegel bringen! dachte er grimmig und legte auf.
    »Sie waren sehr überzeugend«, lobte Mr. Silver.
    »Nie hätte ich es für möglich gehalten, daß ich dermaßen lügen kann«, knurrte Gordon McLean. »Wenn ich Abraham vor mir gehabt hätte, hätte ich ihm den dürren Hals umgedreht.«
    »Wenn er hier gewesen wäre, hätte ich ihn durch die Mangel gedreht«, sagte Mr. Silver.
    »500 000 Pfund will dieser verfluchte Bastard haben. 500 000 Pfund!«
    »Keinen Shilling wird er kriegen, und Ihre Pechsträhne wird enden, sobald wir ihn haben. Vorläufig wird kein Mord mehr geschehen, denn Abraham hat ja erreicht, was er wollte. Sie sind bereit, zu bezahlen. Er hat also keinen Grund, Sie weiter unter Druck zu setzen.«
    ***
    Als ich mich in den Rover setzte, schnarrte das Autotelefon. Mr. Silver war am anderen Ende und informierte mich. Der Köder war so gut wie ausgelegt, nun mußte Abraham danach schnappen.
    Auch ich war der Meinung, daß vorläufig nichts geschehen würde und fuhr deshalb nach Hause. Vicky wußte schon von dem zweiten Mord. Jemand vom Filmteam hatte es ihr telefonisch mitgeteilt.
    Natürlich hatte sie Dan Cromwell gekannt. Er hatte so manche Szene des Drehbuchs mit ihr durchgesprochen.
    »Wir wollen hoffen,
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