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168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
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denn nun bringen, Mr. Abraham?« erkundigte sich der Produzent.
    »Ich hoffe für uns beide, daß Sie mich nicht hereinzulegen versuchen, McLean.« Ein warnender Unterton befand sich in Abrahams Stimme.
    »Denken Sie, ich riskiere in meiner Situation etwas? Ich brauche Ihre Hilfe.«
    »Gut, bringen Sie den Koffer Punkt 15 Uhr in den Hyde Park.«
    »Der Hyde Park ist sehr groß, Mr. Abraham.«
    »Sie betreten ihn von der Bayswater Road kommend und gehen einmal um den See The Serpentine herum. Ich werde Sie beobachten.«
    »Soviel Geld möchte ich nicht allein mit mir herumtragen. Ich werde aus diesem Grund in Begleitung sein.«
    »In Ordnung«, sagte Abraham. »Merken Sie sich die fünfte Bank vom Eingang Bayswater Road. Sie stellen den Koffer darauf und gehen mit Ihrem Begleiter aus dem Park.«
    »Ich soll 500 000 Pfund unbeaufsichtigt lassen? Was ist, wenn sich irgend jemand anderer den Koffer holt? Wäre es nicht besser, ich würde mit dem Koffer auf Sie warten und ihn persönlich übergeben? Dabei würde ich mich wesentlich wohler fühlen.«
    »Wir machen es so, wie ich sage.« Abrahams Stimme klang scharf und duldete keinen Widerspruch. »Machen Sie sich keine Sorgen. Der Koffer wird in die richtigen Hände gelangen, Mr. McLean. Sie können sich darauf verlassen. Sie gehen aus dem Park und fahren mit Ihrem Begleiter nach Hause, einverstanden?«
    »Ganz, wie Sie wollen«, antwortete Gordon McLean leise.
    ***
    Mr. Silver rief mich an und berichtete mir, wie sich Abraham die Geldübergabe vorstellte.
    »Ihr nehmt Boram mit«, sagte ich, »und laßt ihn beim Koffer zurück. Abraham wird ihn nicht sehen. Sobald er erscheint, wird der unsichtbare Vampir sichtbar, und die Falle schnappt zu.«
    »Hört sich simpel an.«
    »Hoffentlich funktioniert's auch. Ich werde in der Nähe sein und euch mit dem Fernglas beobachten«, sagte ich. »Drückt uns allen die Daumen.«
    »Ich bin nicht abergläubisch«, erwiderte Mr. Silver.
    »Aber ich.«
    »Sollen wir Boram abholen?«
    »Nicht nötig. Ich bringe ihn in die Bayswater Road. Er wird dort auf euch warten. Auch wenn er sich nicht bemerkbar macht, kannst du sicher sein, daß er da ist.«
    »Vielleicht drücke ich sie doch, die Daumen«, brummte Mr. Silver und legte auf.
    Ich besprach mich mit dem Nessel-Vampir. »Hast du alles verstanden?« fragte ich abschließend.
    Die Dampf gestalt nickte. »Ja, Herr.«
    Selten bekam ich mehr zu hören, denn Boram war nicht besonders gesprächig. Als ich das Haus verließ, befand ich mich in Borams Begleitung, aber das konnte niemand sehen, denn der Nessel-Vampir hatte seine Dampfgestalt so weit ausgedehnt, daß sie unsichtbar geworden war.
    Den Hyde Park erreichten wir um 14.45 Uhr, und ich forderte den weißen Vampir auf, seinen Posten am Parkeingang zu beziehen. Es sah aus, als würde ich mit mir selber reden.
    Ich betrat den riesigen Park und suchte mir eine Position, von der aus ich die Bank, auf die Gordon McLean den Geldkoffer stellen sollte, beobachten konnte.
    Ich hob das Fernglas vor die Augen und drehte an den Okularen. Kälte strich über meinen Nacken, als ich sah, daß jemand auf der Bank saß.
    Wie würde Abraham darauf reagieren? Würde wegen diesem »Störenfried« die Übergabe nicht klappen? Nach diesem Gedanken durchzuckte mich ein zweiter: Vielleicht gehörte der Mann zu Abraham. Vielleicht hatte er ihn dorthin gesetzt, damit er den Koffer sofort übernahm.
    Handelte es sich um einen Gleichgesinnten? Hatte Abrahams Sekte bereits einige Mitglieder - oder… war der Mann Rufus, der Dämon mit den vielen Gesichtern?
    Das Rätsel löste sich eine Minute später: Eine junge Frau kam mit strahlendem Lächeln auf den Mann zu. Er erhob sich hastig.
    Die junge Frau hängte sich bei dem Mann ein, und sie entfernten sich. Ich warf einen Blick auf die Uhr. 14.58 Uhr. Wieder blickte ich durch das Fernglas und bemerkte Gordon McLean und seinen Schutzengel Mr. Silver, der wie ein Bodyguard wirkte.
    Der »Geldkoffer« befand sich zwischen den beiden. Die Sache sah wirklich echt aus. Man mußte annehmen, daß sich ein Vermögen im Koffer befand.
    Jetzt erreichten sie die Bank. Gordon McLean blickte sich suchend um, dann stellte er den Koffer ab und trat zurück. Es schien ihm schwerzufallen, sich von dem wertvollen Gepäckstück zu trennen. Er spielte Theater. Diese Zaghaftigkeit, Unsicherheit wirkten glaubhaft.
    Er und Mr. Silver wandten sich um und entfernten sich. Verwaist stand der Koffer auf der leeren Parkbank -hätte man meinen
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