Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
168 - Hauptrolle für einen Zombie

168 - Hauptrolle für einen Zombie

Titel: 168 - Hauptrolle für einen Zombie
Autoren: A.F.Morland
Vom Netzwerk:
mir verriet, welchen Beruf John Kiger ausübte, und der Notizblock neben dem Telefon war leer. Keine Adressen, keine Namen, keine Telefonnummern.
    Im Wohnzimmer fiel mir auf, daß in der verspiegelten Schrankbar keine einzige Flasche stand. Kiger schien Antialkoholiker zu sein. Eine Verbindungstür führte in das Arbeitszimmer, das man auch von der Diele aus betreten konnte.
    Beinahe hätte ich übersehen, daß ein Wagen hinter das Haus rollte. Ein Auto mit schwarz getönten Scheiben. John Kiger kam nach Hause!
    Welche Freude. Ich stand am Fenster und beobachtete den drahtigen, pockennarbigen Mann. Warum betrat er sein Haus nicht durch die Vordertür?
    Weil er nicht allein war! Mike Tiffin begleitete ihn, und dem Zombie ging es schlecht. Er konnte sich kaum auf den Beinen halten, so schwach war er. John Kiger mußte ihn stützen.
    Was mochte da passiert sein?
    Kiger schleppte den lebenden Leichnam auf das Haus zu. Ich zog meinen Colt Diamondback und versteckte mich hinter einem Hochschrank aus dunklem Palisanderholz.
    Tiffin war angeschlagen. Wer hatte ihn geschwächt? Mr. Silver oder Roxane? Bevor oder nachdem er seinen Auftrag ausführte? Kiger betrat mit dem Liquidator das Haus.
    Ich hatte die Absicht, ihn an der Mündung meines Revolvers schnuppern zu lassen, sobald er den Living-room betreten hatte, doch dazu kam es zunächst nicht.
    Es war ein Tag voller Überraschungen. Jemand läutete an der Haustür. Und John Kiger ließ ihn ein. Ich machte meinen Hals lang und erkannte Abraham.
    Da hatte ich ja alle schön beisammen. Fehlte nur noch Rufus. Erwarteten sie ihn auch? Wenn nicht, würde ich nicht lockerlassen, bis sie mir verraten hatten, wo und hinter welcher Maske sich der Knochendämon verbarg.
    »Was ist mit ihm, Mr. Kiger?«
    »Man hat ihn geschwächt.«
    »Wie ist das möglich? Er ist doch ein Zombie.«
    »Es gibt übernatürliche Kräfte, gegen die er nicht gefeit ist«, erklärte John Kiger, »aber er wird bald wieder stark sein.«
    Wer hat ihm denn nun so stark zugesetzt? fragte ich mich. Roxane oder ihr Freund? Kiger tat mir nicht den Gefallen, es mir zu sagen.
    »Ihre Mord-GmbH steckt noch in den Kinderschuhen«, kritisierte Abraham. »Sie haben Jack Peyser verloren, und Mike Tiffin ist wertlos geworden.«
    »Sie haben keinen Grund, unzufrieden zu sein«, erwiderte Kiger barsch. »Erstens war die Hilfe, die Sie bekamen, gratis, und zweitens wurden Harry Warden und Dan Cromwell Ihrem Wunsch gemäß liquidiert.«
    »Aber nun hat es eine Panne gegeben, oder lebt Daisy Brenton auch nicht mehr?«
    Ich spitzte die Ohren.
    »Noch lebt Daisy Brenton«, antwortete John Kiger, »aber bestimmt nicht mehr lange.«
    »Ich will, daß sie wie die Fliegen sterben. Keiner, der an diesem verdammten Film mitarbeitet, soll am Leben bleiben!«
    Mein Herz krampfte sich zusammen. Er meinte damit auch Vicky!
    »Nur Gordon McLean darf nichts passieren. Er muß sehen, wie sie nacheinander draufgehen und sich immer wieder sagen: Das habe ich verschuldet!«
    »Sie werden Ihren Willen bekommen«, versprach John Kiger.
    »Mit einem einzigen Zombie? Der noch dazu so schwach ist, daß man ihn umpusten kann?«
    »Ich sagte Ihnen, er wird zu neuen Kräften kommen.«
    Okay, die Zeit war reif, in Erscheinung zu treten. Ich wartete nicht länger. Mit dem Diamondback in der Faust schnellte ich hinter dem Hochschrank hervor.
    »So, Freunde, und nun ist Zahltag!« rief ich.
    Meine Überraschung gelang.
    Die Überraschung des Knochendämons aber auch.
    ***
    Abraham stieß einen Wutschrei aus, und John Kiger wurde urplötzlich zum Skelett, um das sich eine schwarze Kutte legte. Aus Kiger war Rufus geworden!
    Mit einer Blitzbehandlung verlieh er Mike Tiffin neue Kräfte, und der griff mich sofort an. Wenn ich Rufus erledigen wollte, mußte ich zuerst Tiffin ausschalten.
    Für den Killer-Zombie würde eine geweihte Silberkugel reichen, für Rufus jedoch nicht, dem mußte ich mit meinem Diskus zu Leibe rücken.
    Tiffin stampfte auf mich zu.
    Und schon gab es die nächste Überraschung: Hinter Abraham flog die Tür auf, und Roxane stürzte herein. Das war allerbestes Timing. Wenn die Hexe Abraham übernahm und ich Tiffin unschädlich machte, konnten wir uns anschließend um Rufus kümmern.
    Der Liquidator riß die Arme hoch.
    Rufus wich zurück.
    Roxane attackierte Abraham mit ihrer Hexenkraft, die sie diesmal noch besser als bei Mike Tiffin dosieren mußte, damit der Mann körperlich nicht zu Schaden kam. Abraham heulte auf. Der lächerliche
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher