168 - Der magische Bumerang

Besatzungsmitglieder, die Drehbuchautorin und den Regisseur."
    „Und was ist mit Unga und Parker?"
    „Ich tötete sie!"
    Luguri war so auf Lebius fixiert, daß er das fast unmerkliche Zusammenzucken Rebeccas nicht bemerkte.
    „Ich wollte sie lebend, elender Wurm", tobte Luguri.
    „Da sie von meinen Geschöpfen getötet wurden, könnte ich sie beleben. Willst du das, Herr?"
    „Ja, zeige sie mir."
    Eine Kugel schwebte auf den Tisch zu. Darin war ein Kellergewölbe zu sehen, in dem Lebius' Gefangene im magischen Tiefschlaf versunken waren.
    Luguri kreischte vor Begeisterung, als er Coco und Dorian erblickte. Unga und Jeff Parker schienen tot zu sein, aber sie waren es nicht, was Luguri nicht bemerkte.
    „Erwecke Unga und Jeff!" kreischte Luguri.
    „Wie du es befiehlst", sagte Lebius gleichgültig.
    Er entfleuchte.
    „Nun zu dir, verräterische Rebecca", fauchte Luguri. „Deine Bestrebungen nach einer Vereinigung aller vampirähnlicher Geschöpfe muß sofort aufhören."
    „Ich habe dir schon einmal gesagt, daß dies nur dumme Gerüchte sind, Luguri."
    „Das glaube ich dir nicht, Elende. Du wirst mir den Treueschwur leisten. Danach wirst du mir gehorchen. Du warst ziemlich dumm, daß du einem Treffen zustimmtest."
    „Unklug, würde ich sagen", stimmte Rebecca zu und versuchte zerknirscht zu wirken.
    „Jetzt habe ich dich in der Hand, Rebecca", jubelte Luguri. „Und ich werde dir befehlen, deine alte Freundin zu töten."
    „Diesen Wunsch werde ich dir gerne erfüllen, hochedler Luguri."
    Mißtrauisch beäugte der Erzdämon die Vampirin.
    „Darf ich auch die anderen töten?" fragte sie verlangend.
    Diese Frage erstaunte Luguri. Hatten er und Zakum vielleicht Rebecca falsch beurteilt?
    „Nein, dieses Vergnügen will ich mir nicht entgehen lassen."
    In diesem Augenblick drehte sich der Kometenkern. Sekunden später setzte der magielose Zustand ein.
    Die magische Glocke bekam Risse, wurde für eine halbe Minute sichtbar und löste sich schließlich mit einem lauten Knall auf.
    Später wunderten sich ein paar Wissenschaftler über den Anblick der Insel auf einigen Satellitenbildern…

    Hermann Lebius gehorchte Rebecca. Der Kode war „Zitate", gewesen. Der Dämon öffnete die Tür zum Kellergewölbe und wollte eben eintreten, als er den Schlag gegen seine Stirn spürte. Sein Gesicht verzerrte sich.
    Er torkelte wie ein Betrunkener hin und her. Einmal stieß er gegen die Wand und prallte zurück. „Eine Ausstrahlung, die nicht von der Erde stammt", keuchte Lebius.
    Der Dämon konnte nicht mehr länger seine menschliche Gestalt beibehalten. Das scharfgeschnittene Gesicht verwandelte sich. Sein bronzefarbenes Haar änderte die Farbe, es war jetzt feuerrot, die Haare fielen ihm büschelweise aus. Seine Gestalt schien einen Augenblick zu flimmern, dann veränderte sie sich weiter. Er sah nun wie der Leibhaftige aus. Sein Gesicht war eine abstoßend häßliche Teufelsfratze mit schwarz glühenden Augen. Seine Hände verwandelten sich in Krallen.
    Mit gefletschten Zähnen sprang er in das Kellergewölbe.

    Besonders stark betroffen waren Dämonen, die über gewaltige magische Fähigkeiten verfügten, wie Luguri und Rebecca.
    Der Erzdämon reagierte nicht. Der magielose Zustand hatte ihn völlig überrascht. Irgend etwas explodierte in seinem Schädel, und er wurde halb ohnmächtig. Vor Schmerzen krampfte sich sein gewaltiger Körper zusammen.
    Rebecca war darauf vorbereitet gewesen, doch den genauen Zeitpunkt hatte sie natürlich nicht gekannt. Ihre Glieder waren wie mit Blei gefüllt, und jeder Gedanke fiel ihr schwer. Nachher wunderte sie sich darüber, daß sie sich nicht verwandelt hatte.
    Die Kugel auf dem Tisch war farblos geworden.
    Die Vampirin sah alles wie durch einen Schleier hindurch. Wohin war Lebius verschwunden? Undeutlich erinnerte sie sich. Coco Zamis war Lebius' Gefangene. Er wollte sie nun befreien.
    Aber das war nicht wichtig, denn Coco konnte sich nun sicherlich selbst helfen. Doch sie hatte sich vorbereitet und wollte den magielosen Zustand zu einem Test benützen. In ihrer Handtasche befand sich ein Revolver, Marke Smith & Wesson, 357 Magnum Model 27, geladen mit sechs höchst wirkungsvollen Patronen.
    Luguri wimmerte leise. Die Schmerzen waren unerträglich. Er wollte aufstehen, doch es gelang ihm nicht. Er wußte, daß er in diesem Zustand leicht verwundbar war.
    Rebecca versuchte verzweifelt, Gewalt über ihre gelähmten Arme zu bekommen. Ich muß es schaffen, dachte sie, solch eine Chance