Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
Sie hatte sich dabei auf einen Stuhl gesetzt.
    »Kennst du sie?«
    Maxine schüttelte den Kopf. »Nein, ich habe sie nie zuvor gesehen. Das ist heute das erste Mal.«
    »Aber sie kannte dich.«
    »Sicher.«
    »Und mich auch.«
    »Dann scheint sie uns wohl beobachtet zu haben.« Maxine hob die Schultern. »Daran kann man nichts ändern. Positiv ist, dass sie uns nicht als Feinde ansieht.«
    »Ja, das stimmt. Wir haben ihr auch keinen Grund für eine Feindschaft gegeben.«
    »Da hast du recht. Und wir werden das auch in Zukunft nicht tun«, erklärte Maxine mit leiser Stimme.
    »Und wie meinst du das?« Carlotta legte die Stirn kraus. »Sollen wir uns einmischen?«
    »Du nicht. Das ist meine Sache. Du bleibst im Hintergrund. Ich werde es tun.«
    »Gut. Und wie?«
    »In einigen Stunden wird eine Versammlung der wichtigsten Geldgeber des Projektes beginnen. Ich bin zwar nicht eingeladen, weil ich gegen den Bau war und man meine Meinung kennt. Aber ich werde trotzdem hingehen und auch nicht den Mund halten. Darauf kannst du dich verlassen.«
    Carlotta erschrak leicht. »Willst du ihnen denn alles sagen?«
    »Nein, das nicht. Ich werde sie nur intensiv darauf hinweisen, dass es nicht gut ist, wenn sie bauen. Und ich werde auch Phil Quentins Tod verschweigen. Vorerst zumindest.«
    »Aber sie müssen es doch erfahren!«
    »Das stimmt. Nur überlasse ich das jemand anderem, der bald hier sein wird.«
    »John Sinclair!«
    Maxine lächelte. »Ja.«
    »Und was soll er hier tun? Sich gegen die Geisterfrau stellen? Versuchen, sie zu vernichten? Dann würde er sich auch gegen Mandragoro stellen, das weißt du.«
    Sie nickte.
    »Es sieht nicht gut für John aus.«
    Maxine wollte sich bewegen. Sie ging bis zum Fenster und blieb dort stehen. »Das geht mir auch durch den Kopf«, sprach sie leise gegen die Scheibe. »Aber was soll ich machen? Als ich mit ihm sprach, sah die Lage anders aus. Da hatten wir noch keinen Besuch von der Geisterfrau.« Sie stöhnte leise auf. »Aber ich kann ihm auch unmöglich absagen…«
    »Das glaube ich auch.«
    »Er wird kommen und du musst ihn empfangen und ihm erklären, wie die Dinge liegen.«
    »Und was machst du?«
    »Ich gehe zu der Versammlung, obwohl ich nicht eingeladen bin. Ich werde versuchen, die Menschen davon zu überzeugen, dass sie von dem Projekt Abstand nehmen. Mehr kann ich beim besten Willen nicht tun.«
    »Das sehe ich ein.«
    Maxine drehte sich wieder um. Sie lächelte, doch es wirkte verkrampft. »Ich wünsche mir, dass es keine weiteren Opfer mehr gibt. Das ist ein Golfplatz nicht wert. Sollen die Menschen ihr Geld woanders anlegen. Und ich muss Tabea ja recht geben. Es ist unglaublich, was die Menschen der Umwelt antun. Da brauche ich nur an die Ölplattform zu denken, die im Golf von Mexiko vor der amerikanischen Küste gesunken ist und aus der noch immer Millionen Liter Öl ins Meer fließen. Über die Folgen darf man nicht mal nachdenken. Hier geht es zwar nur um einen Golfplatz, aber man sollte schon in den Anfängen nicht alles zulassen.«
    »Da stimme ich dir zu.«
    Maxine ging zu ihrem Schützling und legte ihm beide Hände auf die Schultern. »Wir werden es schon schaffen. Davon bin ich überzeugt.«
    »Das kann man nur hoffen. Wann musst du denn morgen oder heute los?«
    »Ungefähr dann, wenn John in Dundee landet. Er will sich ein Taxi nehmen, um zu uns zu kommen.«
    »Dann warte ich hier auf ihn.«
    »Danke.«
    »Und? Sollen wir etwas unternehmen? Vielleicht auch zu dir kommen? Oder hier warten?«
    »Am besten ist, wenn ihr hier wartet und immer erreichbar seid. Wenn etwas passieren oder sich was tun sollte, dann gebe ich euch Bescheid.«
    »Klar doch.«
    Maxine küsste ihre Ziehtochter auf beide Wagen, dann verließ sie das Zimmer, um sich hinzulegen. Ob sie allerdings Schlaf finden würde, war fraglich…
    ***
    Ich wusste aus Erfahrung, dass es immer spannend wurde, wenn Maxime Wells mich zu Hilfe rief. Worum es in diesem Fall genau ging, hatte sie mir nicht sagen können. Im weitesten Sinne spielte die Umwelt eine Rolle, und da tauchte dann wieder ein Name auf. Mandragoro!
    Ich wusste nicht, ob er tatsächlich mitmischte, konnte es mir allerdings vorstellen, denn Kontakt mit ihm hatte ich in dieser Gegend Schottlands schon gehabt. Für mich war dieser Mandragoro eine ambivalente Persönlichkeit. Er gehörte zu den Dämonen und ich sah ihn als einen Umwelt-Dämon an. Was er wollte, war okay. Er wollte die Umwelt erhalten, nur mit seinen Methoden konnte ich nicht
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher