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1679 - Mandragoros Geisterfrau

1679 - Mandragoros Geisterfrau

Titel: 1679 - Mandragoros Geisterfrau
Autoren: Jason Dark
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galten eigene Gesetze, daran musste sich jeder halten.
    Diese Investoren wollten zwar die Natur verändern, aber nicht in dem Sinne vernichten. Das Mandragoro beizubringen würde meine Aufgabe sein und darum beneidete ich mich selbst nicht.
    »Dann willst du mit Mandragoro Kontakt aufnehmen, denk ich mir.«
    Ich nickte Carlotta zu. »Ja, das ist eine Möglichkeit. Wobei ich nicht weiß, ob er auf mich hören wird.«
    »Kann schon sein, aber es gibt ja nicht nur ihn. Wir haben bisher noch nicht über diese Geisterfrau gesprochen. Sie spielt ebenfalls eine große Rolle. Ich habe sie zweimal gesehen, zuerst in diesem Wald und dann hier im Haus. Und ich habe das Gefühl, dass sie alles unter Kontrolle hält.«
    »Also ist sie Mandragoros Helferin.«
    »Genau.«
    »Und weißt du, wo sie herkommt? Oder wer sie genau ist?«
    Carlotta schüttelte den Kopf. »Nein, das ist mir unbekannt. Ich habe sie erlebt, aber sie hat nichts über sich selbst erzählt.«
    »Weißt du denn, wo wir sie treffen können?«
    »Da kann ich nur raten.«
    »Okay, tu es.«
    »Im Wald vielleicht. Und zwar dort, wo ich sie zuerst entdeckt habe. Da müssen wir schon fahren. Ich weiß auch nicht, wie dieser Phil Quentin ums Leben gekommen ist. Er wurde umgebracht, das steht fest.«
    »Du hast ihn gefunden.«
    »Klar, ich wäre beinahe über ihn gestolpert. Da hat er noch gelebt Aber schon dort muss ein Keim in ihm gesteckt haben, der erst später zum Ausbruch kam.«
    Da lag sie wohl richtig. Ihre Aussagen brachten mich ins Grübeln. Ich wusste im Moment nicht, welche Entscheidung richtig war. Sollte ich zu diesem kleinen Waldstück fahren, um dort nachzuschauen, oder war es besser, wenn ich abwartete, um zu erfahren, was es bei Maxine Wells gegeben hatte?
    Kaum hatte ich sie gedacht, meldete sich mein Handy.
    »Das ist bestimmt Maxine«, sagte Carlotta.
    Und sie hatte recht. Es war die Tierärztin. Ihre Stimme klang etwas atemlos.
    »Bist du schon in meinem Haus?«
    »Ja.«
    »Sehr gut.«
    »Carlotta und ich haben schon einiges miteinander besprochen.«
    »Gibt es auch Ergebnisse?«
    »Nein.« Ich berichtete ihr davon, dass wir nicht wussten, was wir genau unternehmen sollten. Wir steckten noch immer in einer Zwickmühle, aber das war eigentlich nicht so wichtig, denn ich wollte wissen, wie es Maxine ging.
    »Oh, ich bin bei dieser Versammlung.«
    »Hat sie schon begonnen?«
    »Nein, in wenigen Minuten. Die Investoren sind eingetroffen. Alles Menschen aus Dundee, die ihr Geld anlegen wollen. Sie haben mich natürlich gesehen, und als sie hörten, dass ich ihrem Treffen beiwohnen wollte, da haben sie verstockt reagiert.«
    »Das heißt, man will dich nicht dabei haben.«
    »So ist es.«
    »Und jetzt?«
    Sie lachte auf. »Ich werde nicht weichen. Ich bleibe in der Nähe. Darauf kannst du dich verlassen. Ich glaube auch nicht, dass es zu lange dauert. Vielleicht zwei Stunden. Danach ist noch ein kleines Essen im vertrauten Kreis angesetzt.«
    Das hatte ich gespeichert. Ich wusste, wie wichtig dieses Problem war und fragte: »Wo bist du jetzt?«
    »In einem Landhotel.«
    »Da komme ich hin.«
    Sie sagte erst mal nichts und ließ sich meinen Vorschlag durch den Kopf gehen. »Das ist nicht mal schlecht, John. Du kannst meinen Zweitwagen nehmen. Er steht in der Garage. Carlotta weiß, wo sich der Schlüssel befindet.«
    »Seit wann hast du ein zweites Auto?«
    »Das ist ein Mini Cooper. Ich habe ihn einem Bekannten abgekauft, der Geld brauchte.«
    »Dann musst du mir nur sagen, wohin ich kommen muss.«
    »Das Hotel liegt zwar einsam, aber nicht sehr weit entfernt. Du musst in südliche Richtung fahren. Carlotta kennt es auch. Sie kann dir eine genaue Beschreibung geben. Mein zweites Auto ist nicht mit einem Nävi ausgerüstet.«
    »Alles klar.«
    »Aber lass Carlotta bitte zu Hause.«
    »Keine Sorge. Sie wird schon hier die Stellung halten…«
    ***
    Die Beschreibung des Vogelmädchens war wirklich perfekt gewesen. Man konnte sich einfach nicht verfahren.
    Die Gegend wurde ländlich. Hügel bildeten eine grüne Kette. Darüber war der Himmel in einem blassen Blau, das schon unanständig schön wirkte. Manche Wolken sahen aus wie helle Kissen, die über der Erde schwebten.
    Ein wunderschönes Sommerbild, bei dessen Anblick der Gedanke an Regen und Sturm gar nicht erst aufkam. Für diese Region war das nicht normal. Hier hatte es schon Sommer gegeben, die jeder Beschreibung spotteten.
    Ich musste irgendwann von der Straße nach links abbiegen. Ein Schild sollte
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