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1671 - Fluchtpunkt Mars

Titel: 1671 - Fluchtpunkt Mars
Autoren: Unbekannt
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werden."
    Für gewöhnlich war es nicht die Art der Exonatin, aber jetzt stieß Elvira Donja einen Fluch aus. Sie erreichte den Überwachungsraum und besah sich die Lage. In allen Appartements war es ruhig. Die Patienten saßen beim Essen oder trimmten sich.
    Poulkar schlief sogar.
    Krellin hielt den Oberarzt wie einen nassen Sack an sich gepreßt. Totannus rührte sich nicht. „Was hast du mit ihm gemacht?" fauchte Elvira. „Wenn Totannus ein Leid geschieht, dann ziehen wir dich mit aller Härte zur Verantwortung, Krellin!"
    „Dazu hast du nicht das Recht, Exonatin. Wir sind einer höheren Macht und Instanz verantwortlich als dir und deinen terranischen Figuren. Ich verlange meine sofortige Freilassung und die aller meiner Mitgefangenen. Ich zögere nicht, den Arzt zu töten, wenn du's dir zu lange überlegst. Du hast genau zwei Minuten Zeit!"
    Elvira nickte und sagte: „Deine Forderungen werden erfüllt. Ich hafte persönlich dafür.
    Wenn du einverstanden bist, tauschen Totannus und ich die Plätze."
    Der Ertruser starrte sie aus dem Holo heraus finster an und grinste. „Dir gehe ich nicht auf den Leim. Du bist eine Raumstädterin. Wer weiß, über welche verborgenen Kräfte du verfügst. Der hier aber" - er riß den schweren Körper des Arztes ein Stück empor, als bestünde er aus Papier, preßte ihm jedoch nach wie vor das Skalpell an die Halsschlagader - „ist mir sicher. Und er kann sich nicht wehren. Bleibe, wo du bist, Exonatin. Und jetzt laß mich raus!"
    „Elvira Donja an Syntronverbund. Die Schirmstaffel um Krellins Quartier wird sofort abgeschaltet. Öffne den Ausgang!"
    „Auf deine Verantwortung", erhielt sie zur Antwort. „Ich sperre den Trakt ab und evakuiere das Personal, das sich im Einzugsbereich befindet. Allerdings weise ich darauf hin, daß es sinnvoller wäre, die beiden Körper mit einem starken Paralysestrahl außer Gefecht zu setzen."
    „Ich weiß. Doch wer garantiert mir, daß die für Krellin nötige Dosis bei Totannus keine bleibenden Schäden hinterläßt? Oder daß sie bei dem Ertruser verspätet wirkt und er noch den Arzt umbringen kann?"
    Zu dem Ertruser sagte sie: „Der Weg ist frei. Du garantierst mir die Unversehrtheit von Cäsar Totannus."
    Der Ertruser gab keine Antwort. Er stürmte durch das sich öffnende Schott hinaus auf den Korridor und riß den Arzt mit sich. Er wandte sich nach links und eilte zum nahen Antigravschacht. Er sank rasch abwärts und betrat die F-Ebene. Sein Ziel lag deutlich auf der Hand.
    Er wollte zu Lyndara, seiner Anführerin. Sie wollte er als erstes befreien.
    Elvira Donja überlegte fieberhaft. Am liebsten hätte sie Ilmas Poll verständigt. Doch ihr Stolz siegte. Es hätte wie ein Eingeständnis eigenen Unvermögens ausgesehen. Und so etwas wollte sie sich nicht nachsagen lassen. „Syntron!"
    „Ja? Was willst du tun?"
    „Betäube Lyndara. Aber kräftig." Auf einem der Holos sah sie, wie die Ertruserin plötzlich zusammenbrach und reglos liegenblieb. Eine halbe Minute später trat Krellin ein. Noch immer hielt er das Skalpell an den Hals des Terraners gepreßt. Er stieß einen Fluch aus und schubste Totannus von sich. Er warf sich über Lyndara und begann sie verzweifelt zu streicheln und ihre Wangen zu tätscheln.
    Das war der Augenblick, in dem der Syntron seine Chance wahrnehmen mußte.
    Doch Krellin war schneller. Er riß den paralysierten Körper über sich empor und entging damit dem Strahl, der für ihn gedacht war. Mit ein paar Schritten versuchte er den Eingang zu erreichen, doch ein Prallfeld verhinderte es. Aus einem Seiteneingang schwebten zwei Roboter herein, halfen dem Arzt auf die Beine und führten ihn hinaus.
    Gleichzeitig näherte sich eine winzige Robotsonde und schoß einen winzigen Lähmpfeil auf Krellin ab. Die Wirkung des Lähmgifts machte sich nicht so rasch bemerkbar wie der Strahl einer Paralysewaffe. Krellin schleppte sich und seine Anführerin im Raum umher auf der Suche nach einem Ausweg. Seine Bewegungen wurden immer schwerfälliger, und nach etwa zwanzig Sekunden stürzte er mit seiner Last zu Boden und rührte sich nicht mehr.
    Ein Fesselfeld griff nach Krellin und transportierte ihn in sein Appartement zurück.
    Cäsar Totannus landete in der nahen Medoabteilung und wurde untersucht. Als das beruhigende Ergebnis vorlag, stand Elvira Donja bereits an der Liege und musterte den Arzt. „Danke", flüsterte Totannus heiser. „Es kam alles so überraschend. Ich war wie vor den Kopf geschlagen."
    „Du hast
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