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167 - Jagd auf die Teufelin

167 - Jagd auf die Teufelin

Titel: 167 - Jagd auf die Teufelin
Autoren: Dämonenkiller
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Grundstück mit dem Londoner Stützpunkt des Dämonenkiller-Teams. Hier schalteten und walteten Trevor Sullivan, der frühere hohe Secret-Service-Beamte, und Miß Martha Pickford ihres Amtes. Auch der Hermaphrodit Phillip war gerade da.
    Der späte Besucher betrachtete die ins schmiedeeiserne Tor eingelassenen Dämonenbanner. Eine Frauenstimme meldete sich über die Sprechanlage.
    „Wer stört uns zu so nachtschlafender Zeit? Soll das ein Scherz sein?"
    Es war fünf Minuten nach zehn Uhr abends.
    „Ich bin es, der Genosse Kiwibin", meldete sich der Besucher. „Es handelt sich um eine dringende Angelegenheit, liebe Frau."
    „Ich bin nicht Ihre liebe Frau. Kommen Sie morgen wieder."
    „Aber ich bin extra von Moskau hergeflogen und gerade erst in Heathrow gelandet. Ich wollte ja früher eintreffen, aber der Nebel hat die Landung meiner Maschine verzögert. Es ist äußerst wichtig."
    „Das kann jeder sagen", antwortete Martha Pickford schnippisch, bequemte sich dann aber doch, den Türöffner zu drücken und Kiwibin einzulassen.
    Mit quietschenden Schuhen marschierte Kiwibin die Auffahrt entlang. Der Kiesweg führte zwischen Bäumen und Sträuchern hindurch, durch die man die Lichter der Jugendstilvilla schimmern sah. Im Keller war die Mystery Press eingerichtet, eine modern eingerichtete Presseagentur mit allem Drum und Dran - vom Computer über Bildschirmgeräte bis zum Fernschreiber. Hier sammelte man die laufenden Meldungen aus aller Welt und wertete sie auf dämonisches Wirken hin aus.
    Trevor Sullivan gab auch selbst Meldungen an die Medien heraus, meist über okkulte und sonstige übernatürliche Phänomene. Er hatte sich in der Fachwelt einen Namen gemacht und verdiente ein Zubrot damit. Auch das Archiv und die Sammlung des Dämonenkillers befanden sich im Keller. Wohn- und Repräsentationsräume waren in den oberen Geschossen eingerichtet.
    Trevor Sullivan stand in der geöffneten Tür im Lichtschein. Der jetzige Leiter des Mystery Press begrüßte Kiwibin freundlich-abwartend. Sullivan war knochig und unter Durchschnittsgröße. Seine rechte Gesichtshälfte war deutlich heller als die linke, und er zog das rechte Bein beim Gehen leicht nach, seit er einmal einen magischen Hexenschuß erhalten hatte.
    Kiwibin war noch nicht richtig eingetreten, als Miß Pickford aufkreuzte, mit einer Haube auf dem Kopf und im langen Rock.
    „Füße abtreten!" schnauzte sie. „Jetzt habt ihr auch noch Phillip geweckt." Der hochgewachsene blonde Hermaphrodit erschien, in ein orientalisches Schleiergewand gehüllt, oben an der Treppe. Phillips golden schimmernde Augen schauten ins Leere. Trotzdem kam er die Treppe mit nachtwandlerischer Sicherheit herunter. Er hielt sich normalerweise im Castillo Basajaun in Andorra auf. Doch weil Miß Pickford sehr an ihm hing und nicht nach Andorra reisen wollte, hatte man zugestimmt, daß er für kurze Zeit nach London reiste. „Ist das in Rußland Sitte, zu nachtschlafender Zeit Besuche zu machen, Mr. Kiwibin?"
    „Ich entschuldige mich in aller Form und vielmals, Mütterchen."
    Miß Pickford schnaufte auf diese Anrede hin empört und würdigte den Russen keines Blicks mehr. Sie verschwand. Trevor Sullivan führte Kiwibin ins Herrenzimmer, wo das Kaminfeuer gemütlich flackerte. Phillip folgte wortlos. Er war nicht fähig, eine normale Unterhaltung zu führen, er lebte zwischen den Dimensionen und besaß besondere Gaben. Nur alle paar hundert Jahre wurde ein solcher Hermaphrodit geboren, und die Dämonen fürchteten ihn. Phillip war aber nicht imstande, wie der Dämonenkiller gezielt zu handeln und weltliche Ziele zu verfolgen.
    Wie sein Verstand arbeitete und welchen Gesetzen er unterworfen war, hatte noch keiner ergründet. „Dann plaudern Sie einmal frisch von der Leber weg, Mr. Kiwibin", sagte Trevor Sullivan. „Was führt Sie zu uns?"
    Kiwibin sprach fließend Englisch und noch mehrere andere Sprachen. Er legte den Hut und den Mantel ab und hängte sie an den Garderobehaken. Kiwibin strich sich über den rabenschwarzen, struppigen Vollbart.
    Als Ausgleich zu diesem Vollbart lichtete sich sein Haupthaar schon ziemlich. Kiwibin war Anfang Vierzig. Er hatte einschlägige Erfahrungen auf dem Gebiet der Dämonenbekämpfung. Er schielte nach dem Barschrank und nieste.
    „Scheußliches, naßkaltes Wetter habt ihr hier in London. Ich sehe mich genötigt, eines dieser Dekadenzlergetränke zu mir zu nehmen. Ein Courvoisier oder ein anderer Cognac, nicht unter dreißig Jahre alt, wäre
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