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1668 - Die Türme von Canaxu

Titel: 1668 - Die Türme von Canaxu
Autoren: Unbekannt
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lange darüber nach
     
    9.
     
    Die Zeit bis zum Eintreffen der Überschweren verstrich im Schneckentempo. Zehn Minuten, dachte Atlan, mehr nicht.
    Innerhalb kürzester Zeit stürzten sich drei Trepeccos in den Schacht. Und keiner konnte sagen, wie viele es vorher gewesen waren, vor dem Auftauchen der Galaktiker am Schacht.
    Ist es denkbar, daß das Verhalten der Trepeccos mit den Ortungen zusammenhängt?
    Womöglich gehen sie diesen Weg erst, seit wir die Hyperortung festgestellt haben. Dann sind erst einige Dutzend tot. Oder verschwunden.
    Und wenn es schon länger so geht?
    Dann ist die Zahl der Opfer höher, erklärte der Extrasinn mit bestechender, fast zynischer Logik.
    Endlich näherte sich wie eine Horde trampelnder Elefanten Aktet Pfests Kommando.
    Man hörte sie von weitem kommen, und Atlan wurde angst und bange um den Turm.
    Jeder dieser kompakten Riesen hätte das Bauwerk notfalls allein dem Erdboden gleichgemacht - und hätte einen Höllenspaß daran gehabt.
    Er selbst übernahm es, die Arbeit der Überschweren zu koordinieren. Pfest und seine Leute stellten sich an den Zugängen zum Schacht auf und ließen niemanden passieren.
    Schnell entbrannte an all diesen Stellen wüstes Geschrei.
    Doch die Trepeccos hatten keine Chance, durchzudringen. Nicht gegen diese lebendigen Kampfpanzer, die man besser zu Freunden als zu Gegnern hatte. Myles Kantor und seine Wissenschaftler richteten indessen die Schirmfeldprojektoren aus. Jedes der vier Geräte deckte einen Teil der Halle ab. „Aktet!" rief Atlan. „Wie sieht es aus?"
    „Mächtig viel zu tun!" brüllte der Mann mit der quadratischen Statur und der grünen Haut vergnügt zurück. „Das sind Dutzende! Die passen gar nicht alle in den Gang!"
    Der nächste Blick des Arkoniden galt Myles Kantor. So lange durfte es nicht dauern ...
    Bevor er jedoch nachfragen konnte, reckte der Sohn von Enza Mansor und Notkus Kantor einen Daumen empor. „Wir sind klar, Atlan!"
    Als die vier Ausschnitte perfekt zusammenpaßten, zogen sich die Überschweren - blitzschnell zurück. Zehn Sekunden Zeit verloren die Trepeccos durch die Überraschung. Und als sie nachsetzen wollten, um die Lücke zu nutzen, hatte sich der Feldschirm stabilisiert. Sie kamen nicht weiter als einen Meter in die Halle hinein. Wut stand in den Gesichtern der Nomaden; einige hoben die Messer, um die flimmernde Wand aus Energie zu spalten, doch das einzige Resultat bestand in stumpfen Klingen, deren Schneidefläche ruiniert war. Atlan und die anderen bewahrten Ruhe. Selbst die Überschweren hockten sich auf den Boden.
    Die erste Welle der Trepeccos gab auf, verlief sich, war bald ganz verschwunden. Eine zweite Welle erschien, eine dritte, bis draußen die Nacht anbrach. Damit kehrte Ruhe ein. Von nun an blieben sie ungestört.
    Atlan ließ Strukturlücken schalten und schickte die Wissenschaftler, die den Tag über ausgehalten hatten, hinaus. Die Konstrukteurin Colounshaba blieb an Ort und Stelle, doch schickte sie ihren Begleiter Paunaro ebenfalls aus der Halle, weil der Nakk ständiger Aufsicht bedurfte. Und das war es nicht, was sie in der nächsten Zeit gebrauchen konnten. Paunaro sollte von der TARFALA aus beobachten. Für ihn war es ohnehin egal, wo er sich befand. Der Blick durch die fünfte Dimension ließ sich von Mauern oder einem schwachen Schutzschirm nicht beirren.
    Noch in derselben Nacht organisierte Atlan im Zusammenspiel mit Myles Kantor einen vollständigen Personaltausch. Die Grenze des Feldschirms wurde bis an den äußersten Rand der Galerie ausgedehnt. Auch nach oben hin reichte die Energie nun, damit nicht unversehens die Decke zusammenbrach. Von der LAMCIA und von der LAIRE wurde Gerät herangeschafft: Klein mußte es sein, weil der Platz begrenzt war.
    Eine Zeitlang dachte Atlan daran, kurzerhand die inneren Mauern niederzureißen und so Platz zu schaffen. Aber dazu hatten sie nicht das Recht. Genaugenommen verletzte er sämtliche Gesetze des Galaktikums, und er konnte nur froh sein, damit nicht Cessie Briehm auf den Plan zu rufen. Nebenbei wurde aber vielen tausend Trepeccos das Leben gerettet - und das war ein Bereich, wo selbst der ExoÖkologin die Argumente ausgingen.
    Von nun an wurde das Personal in jeder Nacht ausgewechselt. Die Wissenschaftler arbeiteten in Schichten, ohne daß ein Trepecco die Ablöse gestört hätte.
    Das erste Ergebnis kam in Zusammenarbeit mit Colounshaba zustande, und sie brauchten nur eine Nacht dafür. Aber das, was herauskam, war um so
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