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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont
Autoren: Unbekannt
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guten Ratschlägen, den gekünstelten Witzen und dem väterlichen Getue auf die Nerven ging. „Schau, schau, das scheint ihr Häuptling zu sein. Wollen wir ihn nicht mit einem Tusch begrüßen? Wer Freundschaft sät, wird Freundschaftsgeschenke ernten."
    Perry Rhodan gab Cyta innerlich recht, als sie dem Ibaser einen Vogel zeigte. Die Kosmo-Psychologin kam zu ihm und den Zwillingen. Sie zog das linke Bein etwas nach, wie immer. „Drohgebärden", sagte sie. „Wahrscheinlich haben sie hier noch nie Besuch von anderen Wesen gehabt. Ganz bestimmt, denn die Stämme haben ja keinerlei Kontakt miteinander. Für sie kommt jeder Fremde aus einer anderen Welt. Um so erstaunlicher, daß dieser Bursche jetzt auf uns zukommt. Bitte jetzt keine unüberlegten Handlungen.
    Wenn er reden will, laßt ihn reden, bis unsere Translatoren seine Sprache analysiert haben."
    „Ja, Papi", spöttelte Arsak, der gar nicht angesprochen war.
    Cyta fuhr herum wie von der Tarantel gestochen, sie starrte ihn an. „Sag das nie wieder", zischte sie. „Nie wieder, hörst du?"
    Der Ibaser erschrak wirklich, fing sich aber sofort. „Was soll ich nicht wieder sagen? Papi? Hättest du lieber >Vater<, oder..."
    „Ich meine es todernst", antwortete sie leise, und die Betonung lag eindeutig auf der ersten Silbe des letzten Wortes.
    Perry Rhodan beendete den Streit mit einer ungeduldigen Geste. Der Eingeborene war drei Meter vor ihm stehengeblieben und hatte zu sprechen begonnen. Sein Blick war so kalt und abweisend wie bisher, aber wenigstens redete er. Er schien zu ahnen, daß man gegen Fremde, die aus dem Himmel zu ihm herabkamen, mit Steinen nichts ausrichten konnte.
    Vielleicht hielten auch er und seine Stammesgenossen die Galaktiker für Götter.
    Die Galaktiker warteten einige Zeit, bis das Signal von den Translatoren kam, daß genug Elemente der fremden Sprache gespeichert waren. Rhodan hob eine Hand, und der düstere Eingeborene verstummte. Er rührte sich nicht, wenn man von seinen wilden Grimassen absah. Er unterschied sich äußerlich nicht von seinen Stammesgenossen.
    Alle waren sie nackt und auf dem Rücken zottig behaart. „Ich werde dir sofort antworten", sagte Rhodan und ließ sich die Übersetzung der Worte des Grauen vorspielen. Der Eingeborene konnte sein Erschrecken nicht verbergen, daß er in seiner eigenen Sprache angeredet worden war.
    Auch unter den anderen Stammesmitgliedern brach Unruhe aus. Ihr Anführer drehte sich um und drohte mit beiden Fäusten. Aber erst als er Steine aufhob und damit warf, verstummten die Dorfbewohner.
    Daß er tatsächlich ihr Häuptling war, ging klar aus seinen Worten hervor. Er hatte sich als König bezeichnet, wenigstens lieferte der Translator diese Übersetzung als nächstliegende Entsprechung des Begriffs, und von seinem Stamm als den Voch gesprochen.
    Sein Name, den er mindestens fünfmal nannte, war Guth. Der König redete von sich selbst in der dritten Person. Dies war allerdings auch schon das einzige Würdevolle an seinem Auftritt.
    Er beschimpfte die Galaktiker in übler Weise als Eindringlinge, die gekommen waren, um zu rauben, morden und zerstören. Für ihn waren sie zwar Götter aus dem Himmel, aber von ihren Göttern hatten die Voch weder eine hohe Meinung noch zeigten sie den geringsten Respekt.
    Am Ende seines Vortrags erklärte er die Fremden kurzerhand für gefangengenommen.
    Er wolle sich überlegen, was mit ihnen zu geschehen habe. Dann folgten wieder Beschimpfungen und die Warnung, eine Flucht erst gar nicht zu versuchen.
    Perry Rhodan nickte ernst, als die Übersetzung beendet war. Er wechselte einen Blick mit seinen Begleitern. Nur Herwing Arsak grinste amüsiert. Alle anderen machten betretene Mienen, obwohl die Drohung des Voch nichts anderes sein konnte als ein schlechter Witz. „Ich habe dich verstanden, König", erwiderte Perry endlich. „Und es tut mir leid, daß du in uns böse Götter siehst. Warum, Guth? Könnte es nicht sein, daß wir gekommen sind, um euch zu helfen? Oder Geschenke zu bringen? Wieso ist es für euch so klar, daß wir Übles wollen?"
    Der Eingeborene starrte ihn aus seinen stechenden Augen an. Dann knurrte er etwas, das sich nicht übersetzen ließ, und forderte die Galaktiker auf, zu warten und sich nicht zu rühren. Als er zu seinen Artgenossen ging, um mit ihnen zu reden, nutzten die Galaktiker die Gelegenheit, sich zu beraten. „Der Kerl ist verrückt", behauptete Gelesch. „Ein paar Paralyseschüsse und der ganze Stamm schläft tief und
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