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1666 - Der weite Horizont

Titel: 1666 - Der weite Horizont
Autoren: Unbekannt
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fest. Mehr als hundert Leute hat er nicht. Bildet er sich wirklich ein, uns irgendwie festhalten zu können?"
    „Ich bin sicher", meinte Nadja. „Aber das ist so lächerlich, daß ich mich weigere, auch nur eine Sekunde länger darüber nachzudenken. Wir sollten von hier verschwinden und unser Glück beim nächsten Stamm versuchen, Perry." Rhodan zögerte. „Ich will wissen, warum diese Eingeborenen so ablehnend sind. Dieses Dorf können wir verlassen, wann immer wir wollen. Aber ich hielte es für einen Fehler."
    „Sprich es ruhig aus", kam es von Cyta. „Die Voch faszinieren dich irgendwie. Ich denke, das geht uns allen so. Sie strahlen etwas Undefinierbares aus. Wir spüren es, aber wir sagen nichts, weil wir uns nicht lächerlich machen wollen. Wir haben verlernt, etwas auf Gefühle zu geben, weil sie irrational sind."
    „Amen", spottete Arsak sarkastisch. „Das war der faszinierendste Vortrag seit meiner Zeit auf der Akademie."
    „Der Genuß wird sich für dich nicht wiederholen", konterte die junge Terranerin. Ihre blaßgrauen Augen blickten kalt an ihm vorbei. „Zum Glück gehören wir beide nicht zur Besatzung desselben Schiffes, und wenn diese Expedition vorbei ist, werden wir uns hoffentlich nicht mehr über den Weg laufen."
    „Was schade ist", mischte sich einer der beiden Springer ein. „Ihr beide wärt sicher ein Traumpaar."
    „Guth kommt zurück", sagte Mila. Perry Rhodan konnte nicht ahnen, was folgen würde. Es hatte keinen besonderen Grund, daß er Voltago befahl, unter keinen Umständen auf eigene Faust aktiv zu werden - egal, was geschehen sollte.
    Der Eingeborenenkönig blieb diesmal erst dicht vor dem Terraner stehen. Rhodan sah, wie sich seine Stammesgenossen ebenfalls näherten, bis sie einen relativ dichten Kreis um die Galaktiker bildeten.
    Die Voch waren vollkommen still. Nur ihre Augen schienen zu leben. „Das gefällt mir überhaupt nicht", sagte Gelesch. „Was haben sie vor?"
    Jetzt redete er plötzlich nicht mehr von einigen Paralyseschüssen, mit denen man sich schnell Respekt verschaffte.
    Guth beantwortete seine Frage: „Der König hat sich mit seinem Volk beraten. Wir haben beschlossen, daß ihr dem Heiligen Berg geopfert werdet. Eure Worte sind falsch, und an euren Geschenken sind wir nicht interessiert. Wir werden morgen sehr zeitig aufbrechen. Wenn ihr euch auf den Tod vorbereiten müßt, dann tut es bis dahin."
    Arsak lachte, aber das klang jetzt nicht mehr echt. „Er ist verrückt", sagte er. „Der Kerl ist vollkommen verrückt."
    Der Ibaser zog seine Waffe und richtete sie auf Guth. Cyta Dow rief ihm eine Warnung zu, aber sie erreichte damit nur, daß Herwing Arsak erst recht schoß.
    Sein Paralysestrahl, obwohl gefächert, verfehlte das Ziel. Arsak brach als erster schreiend zusammen. Perry Rhodan sah fassungslos, wie zuerst er in die Knie sank und verstummend zur Seite kippte, und dann Gelesch, die Springer, Mila, Cyta ...
    Dann packte es sogar ihn, den mentalstabilisierten Aktivatorträger.
     
    *
     
    Sie waren nicht bewußtlos und auch nicht in der Form gelähmt, wie sie es Narkose- und Paralysetreffern her kannten. Es war eher wie ein Krampf, der den ganzen Körper gefangenhielt und zum Teil sogar auf den Geist ausstrahlte.
    Perry Rhodan konnte klar denken. Seine Sinne funktionierten, und der Verstand versuchte zu analysieren, was er hörte, sah und fühlte.
    Zu mehr war er allerdings nicht in der Lage. Er lag zwischen den Gefährten in einer steinernen Hütte. Die Voch hatten sie hierhergeschleppt und einfach auf dem kalten und harten Boden abgelegt, wo gerade Platz war.
    Er konnte sich nicht bewegen und nicht sprechen. An der fast vollkommenen Stille erkannte er, daß es den anderen ebenso ging. Die Eingeborenen hatten sie eiskalt erwischt - aber was genau hatten sie mit ihnen angestellt?
    Besaßen sie parapsychische Kräfte, mit denen sie die Galaktiker blitzartig außer Gefecht gesetzt hatten? Irgend etwas in dieser Richtung mußte es sein, denn sie hatten keine sichtbaren Waffen getragen und auf die Eindringlinge gerichtet. Es waren ihre Blicke gewesen. Von Anfang an waren sie Rhodan unheimlich gewesen.
    Die Voch besaßen etwas, das simple mechanische Waffen überflüssig machte. Deshalb hatten sie auch die Steine fallen gelassen, und deshalb hatte ihr König vorausgesagt, daß jeder Fluchtversuch vergeblich sein würde.
    Es war paradox. Zehn bestens ausgerüstete Raumfahrer waren von einer Handvoll Wilder besiegt worden, ohne daß ein Schlag
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