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1665 - In der Totenstadt

1665 - In der Totenstadt

Titel: 1665 - In der Totenstadt
Autoren: Jason Dark
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Mason noch lebt. Wenn diese Ghouls aber merken, dass sie überfallen werden, drehen sie durch. Dann ist Jenny Mason schneller tot, als Sie denken können. Und wenn Sie mir jetzt sagen, dass die Männer des Sonderkommandos sie mit Kugeln beharken werden, dann ist das keine Lösung. Diese Art von Dämonen können Sie mit normalen Geschossen nicht besiegen. Für sie brauchen Sie spezielle Waffen.«
    »Ach, und die haben Sie beide?«
    Suko nickte und sagte dann: »Raten Sie mal, weshalb man uns geholt hat. Nicht aus Spaß.«
    Der Agent wusste nicht, mit welchen Argumenten er uns noch kommen sollte. Schließlich hob er die Schultern und sagte gepresst: »Okay, dann müssen wir eben Ihren Weg nehmen.«
    »So ist es.«
    Ich mischte mich ein. »Sie werden uns führen. Sie kennen sich aus, und ich denke, dass wir mit unserem Rover fahren. Ist es weit bis zum Ziel?«
    »Nein, das ist kein Problem.«
    »Okay, dann steigen Sie ein…«
    ***
    Jenny Mason wusste nicht, ob sie bewusstlos gewesen war oder in einem ähnlichen Zustand dahinschwebte. Jedenfalls hatte sie nicht viel mitbekommen. Sie war getragen worden und fühlte sich in einen widerlichen Leichengestank eingehüllt. Er sorgte dafür, dass sie von der normalen Umgebung so gut wie nichts mitbekam und nicht einmal merkte, dass sie durch den Wald gingen.
    Irgendwann spürte Jenny, dass sie nicht mehr auf den Armen dieser stinkenden Gestalt lag, sondern auf einem festen Boden.
    Das half ihr nicht viel weiter. Doch etwas war anders geworden. Die Unterlage schwankte nicht mehr, und auch der eklige Gestank war schwächer geworden. Sie lag auf dem Rücken und spürte unter sich eine weiche Unterlage. Als sie danach tastete, fuhren ihre Hände über die Oberfläche einer Luftmatratze. Wenn sie danebengriff, dann berührte sie einen kalten Steinboden, der alles andere als glatt war und zahlreiche kleine Buckel aufwies.
    Die Angst war wie ein wildes Tier gewesen, das sich in ihr verbissen hatte. Jetzt zog es sich zurück, ohne allerdings völlig zu verschwinden.
    Es ging ihr relativ besser, und sie dachte daran, dass ihre Augen nicht geschlossen gewesen waren. Trotzdem hatte sie von ihrer Umgebung nicht viel gesehen. Das sollte sich ändern, und deshalb konzentrierte sich Jenny auf ihr Umfeld. Sie stemmte sich in die Höhe, denn in sitzender Haltung hatte sie einen besseren Überblick. Niemand war da!
    Keiner bewachte sie. Das sah Jenny schon als einen Vorteil an. Sie stellte erst jetzt richtig fest, dass es um sie herum nicht unbedingt finster war. Eine gewisse Helligkeit war schon vorhanden. Nur befand sich die Quelle nicht in ihrer Nähe. Die schwache Helligkeit strömte von draußen her durch eine Öffnung ins Gefängnis. Wobei Jenny nicht erkannte, ob zu dem Loch in der Wand auch eine Tür gehörte.
    Aber das Rechteck war da. Ein Ausgang und zugleich ein Fluchtweg, mit dem sie niemals gerechnet hätte. Sollte es ihr so leicht gemacht werden?
    Jenny hoffte es und versuchte sich zu erheben.
    Dabei stützte sie sich an der nahen Wand ab, und als sie stand, durchzuckte sie ein Gefühl der Freude. Hinzu kam, dass ihr der Ekelgestank nicht mehr so intensiv in die Nase stieg.
    In diesem Raum gab es nur die alte Luftmatratze, sonst nichts. Aber es gab auch die Öffnung, und nur sie interessierte Jenny. Rausgehen, sich umschauen, vielleicht einen weiteren Fluchtweg finden und diesen stinkenden Wesen entkommen. Sie waren ja zu riechen, wenn sie in die Nähe eines Menschen gelangten. Genau das war für Jenny ein Vorteil.
    Sie wusste selbst nicht, woher sie den Mut nahm, so zu denken, aber sie tat es und näherte sich mit kleinen Schritten der Öffnung. Viel hatte sie nicht gesehen. Jenseits der Tür verteilte sich ein silbriges Licht. Von einer Helligkeit konnte man dabei nicht sprechen.
    Auf der Schwelle blieb Jenny stehen. Sie schaute nach vorn - und gegen eine Wand. Die gehörte zu einem Flur. Ob er rechts oder links an einem Ausgang oder einer Treppe endete, sah sie nicht.
    Und sie stellte allmählich fest, dass sie sich nicht unbedingt in einem normalen Umfeld befand. Sie hatte das Gefühl, in einem Rohbau zu stecken, denn hier war nicht nur der eklige Gestank der widerlichen Gestalten vorhanden, sondern auch der Geruch nach kalten Steinen.
    Wohin?
    Jenny entschied sich für die rechte Seite. Sie ging die ersten Schritte und hörte dabei unter ihren Füßen ein leises Knirschen, weil dort durch den Druck winzige Steine zerbrachen.
    Ihre Augen bewegten sich, während sie den Kopf
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