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1663 - Insel der Schatten

Titel: 1663 - Insel der Schatten
Autoren: Unbekannt
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aus stellte sich dieses Phänomen so dar, als stünde Culla zu jedem Zeitpunkt und an jedem Ort immer genau im Zenit. Diese physikalische Unmöglichkeit wurde von den Owigos aber als Normalzustand betrachtet. Da ihr Entwicklungsstand mit dem des terranischen Mittelalters zu vergleichen war, wunderte sich kein Owigo darüber.
    Inzwischen hatten die Wissenschaftler ein genaueres Bild von der Zivilisation der Owigos gewonnen. Etwas Verblüffendes war dabei erkannt worden: Die Owigos hatten ihren technischen Standard ebenso wie alle anderen Fakten, die ihr Leben betrafen, schon seit urdenklichen Zeiten nicht mehr verändert. Oder anders ausgedrückt: Ihre mittelalterlichen Verhältnisse existierten schon eine halbe Ewigkeit.
    Anscheinend hatte es bei ihnen nie einen Evolutionsschub gegeben. Und auch keine natürliche Weiterentwicklung. Von ihrem Intellekt her wäre das aber durchaus zu erwarten gewesen.
    Erste Kontakte zwischen den Galaktikern und den Owigos hatten außerdem gezeigt, daß die Nichthumanoiden an allen fremden Dingen sehr interessiert waren, wenngleich sie natürlich mit der überlegenen Technik wenig anfangen konnten.
    Eine Erklärung dafür, daß Wesen auf der Stelle traten, obwohl sie eine natürliche Intelligenz ebenso besaßen wie den normalen Forscherdrang, hatte man bis jetzt noch nicht gefunden.
    Vermutungen, daß planetare Katastrophen wie regelmäßige Sintfluten oder fortdauernde Kriege, Epidemien oder Ähnliches die Ursache für den Anachronismus seien, hatten sich allesamt nicht bestätigt.
    Ein anderer Verdacht war im Zug der Untersuchungen entstanden. Seit Reginald Bulls Expedition zum dritten Planeten wußte man, daß dort degenerierte Verwandte der Owigos lebten. Irgendwie mußten sie vor Urzeiten dorthin befördert worden sein. Daß die Owigos selbst einmal Raumfahrt betrieben hatten, war mit Sicherheit auszuschließen. Folglich mußte ein anderes Volk den Transport durchgeführt haben.
    Theoretisch war es denkbar, daß dieses anonyme Volk - aus welch undurchsichtigen Gründen auch immer - die Evolution der Owigos unterdrückte. Es hatten sich aber nirgends Anzeichen dafür gefunden, daß in den letzten hunderttausend oder mehr Jahren raumfahrende Völker nach Owigorn gekommen waren.
    In den Legenden der Nichthumanoiden fand man keinen einzigen Hinweis auf Besucher aus dem All. Und Legenden erzählten die Häuptlinge, Zauberer, Schamanen und Magier in reichlicher Zahl.
    Die einzige Annahme, die zu halten war, bestand darin, daß man eine unerklärliche psychische oder psychosomatische Hemmung vermutete, welche die Owigos in sich trugen und die es ihnen unmöglich machte, sich ab einem gewissen Punkt weiterzuentwickeln. Aber befriedigend war diese Deutung nicht, denn sie entbehrte jeglicher Logik.
    Michael Rhodan lenkte das Gespräch auf den eigentlichen Grund ihrer Anwesenheit. „Wir haben diesen Sampler-Planeten aufgesucht, um hier etwas über das zu erfahren, was die Ennox so großspurig als >Größtes Kosmisches Rätsel< bezeichnet haben. Die Erkenntnisse über die Owigos stellen nur Beiwerk dar. Das Rätsel beginnt mit dem ewigen Tag, der hier herrscht, es führt über das unerklärliche H5, und es endet vorerst bei der geheimnisvollen >Insel der Schatten<. Damit steht unser nächstes Teilziel fest."
    „Wir müssen diese Insel finden und erkunden", überlegte Bully. „Dann werden sich bestimmt Antworten finden."
    „Oder neue Fragen auftun", meinte Michael Rhodan. „Wir haben aus den Worten der Häuptlinge immerhin etwas erfahren. Diese >Insel der Schatten     „Ich sehe da ein anderes Problem", bemerkte Amires Trakton. „Wenn ich euren Bericht richtig verstanden habe, dann ist es mit der Freundschaft zwischen den Galaktikern und den Owigos bereits aus."
    „Wir werden sehen", sagte Mike Rhodan, „ob sich die feindliche Haltung über den ganzen Planeten ausbreitet. Gefährlich können uns die Owigos in keinem Fall werden, höchstens lästig. Sie kämpfen mit Pfeil und Bogen, mit Schwert und Messer, mit Äxten und Schleudern.
    Da sie praktisch keine höhere Technik besitzen, kann es sehr lange dauern, bis man an anderen Orten von unserer Verletzung des Tabus erfährt. Ich schlage vor, wir rüsten eine neue Expedition aus. Zwei Shifts müßten ausreichen. Dazu Bully und ich und vielleicht sechs oder sieben Mann. Damit sind wir weniger auffällig."
    „Einverstanden", erklärte der Freund spontan. „Ich habe mir auch etwas überlegt.
    Wenn
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