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166 - Das dämonische Duell

166 - Das dämonische Duell

Titel: 166 - Das dämonische Duell
Autoren: Dämonenkiller
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tragen. Dorian befürchtete, daß diese Art der Flucht dem Bewußtlosen nicht gerade zuträglich war. Er hatte keine Ahnung, wie sich die Berührung des Irrlichts bei ihm ausgewirkt hatte.
    Nach einer Weile wurde der Fahrer langsamer. „Wir sind bald da", sagte er.
    „Es wird Zeit", erwiderte Dorian trocken.
    Und verschwand in einer Falltür.

    „Ich bedaure, daß ich Ihnen diese Ungelegenheiten bereiten mußte", sagte die Stimme aus der Dunkelheit. „Aber es war die einfachste Methode, die Spuren doch noch zu verwischen. Niemand wird Sie hier finden. Oder gibt es Zeugen, die Sie beobachtet haben?"
    „Eine ganze Menge", sagte Dorian.
    Er war nicht tief gefallen, allenfalls zwei Meter, und hatte sich geschickt abfedern können. Der Mulatte, den er wieder getragen hatte, schwebte neben ihm in der Luft. Dorian konnte es im aufkommenden und anwachsenden Licht erkennen. Da war auch der Fahrer des Chevy, und da war Coco. Dorian atmete tief durch.
    Die Gestalt des Sprechers wurde deutlicher.
    Ein großer, schlanker Mann, der leicht nach vorn gebeugt ging, betagt, mit Spitzbart und schlohweißer Mähne. Der rahmenlose Kneifer auf der Nase gab seinem Gesicht etwas Eulenhaftes.
    „Sie wissen, wer ich bin", sagte Sir Winslow Bendix. „Ich nehme an, daß Coco mich Ihnen beschrieben hat."
    „Sie sind also der gefürchtete Makemake", sagte Dorian. Dann wies er auf den neben ihm schwebenden Mann. „Können Sie ihm helfen?"
    „Vielleicht, vielleicht nicht. Ich werde es versuchen", sagte Makemake. „Zuerst aber willkommen in meiner Unterwelt. Wilbur wird sich um Sie kümmern. Coco, du hast dich in den Jahren verändert. Du bist reifer geworden, eine Frau."
    Coco zuckte mit den Schultern.
    Es war inzwischen taghell geworden. Dorian erkannte, daß sie sich in einer Art Keller befanden. Es roch muffig, irgendwo fiepte eine Ratte. Ein Blick nach oben verriet dem Dämonenkiller, daß die Falltür absolut perfekt geschlossen war. Von oben würde man es schwer haben, die Stelle zu entdecken, zumal von unten ein wuchtiger Mechanismus dafür sorgte, daß die Tür nur von dieser Seite her geöffnet werden konnte.
    Makemake schritt hastig davon. Der Bewußtlose schwebte hinter ihm her. Wilbur, der Mulatte, der den explodierten Wagen gelenkt hatte, nickte Dorian und Coco zu. „Bitte, folgen Sie mir."
    „Ein wenig viel Aufwand, um uns hierherzubringen", sagte Dorian.
    „Unser Herr wollte es so."
    Wilbur führte sie durch einige Gänge. Das war hier niemals ein normaler Keller. Das war ein ganzes System von unterirdischen Gängen, und Dorian war sicher, daß sie langsam nach unten führten, tiefer in das Erdreich unter Port of Spain hinunter.
    Der Dämonenkiller verzog das Gesicht.
    Das Licht folgte ihnen, hüllte sie ein. Dennoch fühlte er sich hier unten unwohl. Er fragte sich, was jetzt oben an dem ausbrennenden Autowrack geschah, ob man die Spur ihrer Flucht rekonstruierte und vor allem sie beschreiben konnte. Aber es war alles sehr schnell gegangen, und Zeugenaussagen unterschieden sich in der Regel stark. Fünf Personen sagten fünf verschiedene Tatbestände aus. Makemake war mit dem Schwebenden verschwunden.
    Wilbur öffnete schließlich eine Tür, die in ein völlig fremdes Reich zu führen schien. Der Raum war wie ein großes Wohnzimmer gestaltet, geschmackvoll und gediegen eingerichtet. Indirekte Beleuchtung sorgte für eine fast schattenlose, gedämpfte Helligkeit. Überall waren Blumen, und zwischen den Zweigen größerer Kletterpflanzen schwirrten Kolibris. Ein bejahrter Graupapagei hockte auf einer Messingschaukel und beäugte die Eintretenden mit unverhohlenem Mißtrauen.
    „Bitte…" Einladend wies Wilbur auf die Sitzgruppe. „Was darf ich Ihnen an Erfrischungen anbieten?"
    Dorian und Coco nannten ihre Wünsche. Der Dämonenkiller streckte sich in einem Ledersessel aus und versuchte, sich zu entspannen. Die Möbel waren trotz ihrer Bequemlichkeit antik geformt und erinnerten an die Jahrhundertwende. Makemakes Vorliebe für das Alte ließ sich nicht verleugnen. „Eine nette Zuflucht", meinte Coco.
    „Es ist kaum zu glauben, daß dieser seltsame Kauz einmal ein gefürchteter, schrecklicher Dämon war", sagte Dorian kopfschüttelnd, nachdem Wilbur sich zurückgezogen hatte.
    „Er hat lange gebraucht, bis er sich von der Schwarzen Magie entfernt und die Weiße Magie konsequent erlernte und nutzte", sagte Coco. „Und der Preis, den er dafür immer noch zahlt, ist sehr hoch. Er lebt in ständiger Angst, von der
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