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1659 - Die Totengöttin

1659 - Die Totengöttin

Titel: 1659 - Die Totengöttin
Autoren: Jason Dark
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Himmel, sondern der nasse Schnee, der alles sofort mit einer Schicht bedeckte.
    Wir ließen Perneil Myers vorgehen. Er war hier bekannt, und wir wollten uns zunächst im Hintergrund halten.
    »Was hast du für ein Gefühl?«, fragte Suko.
    »Kein gutes.«
    »Ich auch nicht.«
    »Dann sollten wir beide hoffen, dass wir uns irren.«
    Pernell Myers stand bereits vor der Tür. Er hatte auch geklingelt und wartete darauf, dass geöffnet wurde. Nur geschah das nicht, was ihn schon sehr störte. Er war ziemlich blass geworden und schüttelte einige Male den Kopf.
    »Das verstehe ich nicht. Nein, das begreife ich beim besten Willen nicht. Ich habe Adam extra eingehämmert, dass er auf mich warten soll. Und jetzt ist niemand zu Hause.«
    »Vielleicht konnte er nicht warten«, sagte Suko, »und die andere Seite ist schneller gewesen.«
    Myers ging nicht darauf ein. »Ich versuche es noch mal.« Diesmal ließ er seinen Daumen länger auf dem Klingelknopf, aber eine Reaktion erfolgte nicht.
    Ich fragte: »Gibt es noch einen zweiten Eingang?«
    »Ja, ich glaube. An der anderen Seite befindet sich außen eine Treppe. Da gelangt man in den Keller. Ich weiß auch, dass die Tür geschlossen ist und…«
    »Bitte, seien Sie mal still!«, sagte Suko und schob den Kollegen zur Seite, um selbst dicht an die Tür zu gelangen, gegen die er sein Ohr drückte. Das tat er in der oberen Hälfte, wo es kein Holz mehr gab, sondern einen Glaseinsatz.
    »Und?«, flüsterte ich.
    Suko winkte ab. Er wollte sich bei seiner Lauscherei nicht stören lassen. Sekunden später murmelte er: »Jemand ist im Haus, daran gibt es keinen Zweifel.«
    »Und warum öffnet er nicht?«, fragte Myers.
    Suko hob die Schultern. »Er wird es nicht können. Aber vielleicht versucht er es.«
    »Dann schelle ich noch mal.«
    »Bitte, ich habe nichts dagegen.«
    Auch ich nickte, und wir hörten, wie im Innern des Hauses erneut eine Melodie erklang und dann verwehte.
    Wir warteten. Pernell Myers klopfte mit der Faust gegen die Tür, ließ die Hand dann sinken.
    Wir schwiegen, spürten alle die Spannung in uns - und hörten im Haus einen Laut, der sich wie ein Stöhnen angehört hatte.
    Myers drehte uns sein Gesicht zu. »Das - das - ist doch eine Frau gewesen - oder?«
    »Kann sein«, sagte ich.
    »Das kann nur Holly gewesen sein!«
    »Rufen Sie sie. Ihre Stimme kennt die Frau.«
    »Gute Idee, Mr. Sinclair.« Er konzentrierte sich und rief den Namen der Bekannten.
    »Ich bin es«, dann fügte er hinzu: »Perneil…«
    Es blieb still. Allerdings nicht lange. Wir vernahmen eine kaum verständliche Antwort, wenig später erhielt die Tür von innen einen Schlag. Sie Tür wurde schwerfällig aufgezogen, und wir schauten in das blutige Gesicht einer Frau, die sich nur mühsam auf den Beinen halten konnte.
    »Holly, mein Gott!« Mehr sagte Myers nicht. Er ging vor und nahm die Frau in die Arme, bevor sie zusammenbrechen konnte.
    Zum Glück lebte sie und konnte uns hoffentlich erklären, was in diesem Haus geschehen war.
    Ich hatte auf den ersten Blick erkannt, dass keine weiteren Wunden als die in ihrem Gesicht zu sehen waren. Das sorgte bei mir schon für eine gewisse Beruhigung. Holly Goldman stand nur unter einem wahnsinnigen Druck. Sie zitterte und klammerte sich an Pernell Myers fest.
    Wir halfen Myers dabei, sie ins Haus zu schaffen.
    Wir gingen durch den Flur bis ins Wohnzimmer, wo wir Holly Goldman in einen Sessel setzten. Dabei rutschten ihre Beine nach vorn, sodass sie eine liegende Position einnahm. Ihr Blick flackerte, sie zitterte wieder und holte schwer Atem. Uns war klar, dass sie sich allein im Haus aufhielt. Sonst wären wir längst auf Adam Goldman getroffen. Er musste geholt worden sein, und Holly konnte von Glück sagen, dass man sie in Ruhe gelassen hatte. Perneil Myers kannte sich im Haus aus. Er war in der Küche verschwunden und kehrte mit warmem Wasser und einem Tuch zurück. Er kümmerte sich um das Gesicht der Frau und tupfte das Blut weg, wobei die Frau mehrmals zusammenzuckte. Er hatte auch Wasser mitgebracht, das er ihr zum Trinken reichte. Sie bedankte sich, und allmählich kam sie wieder zu sich. Ihr Blick war klarer geworden. Es war davon auszugehen, dass wir sie bald ansprechen konnten.
    Suko und ich blieben im Hintergrund. Es war besser, Pernell Myers den Beginn der Befragung zu überlassen. Ihn kannte Holly Goldman. Zu ihm hatte sie Vertrauen.
    »Brauchst du noch was, Holly? Kann ich dir noch einen Gefallen tun?«
    »Nein, es ist schon gut. Nur
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