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1659 - Die Totengöttin

1659 - Die Totengöttin

Titel: 1659 - Die Totengöttin
Autoren: Jason Dark
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du dich daran erinnern, wer ich mal gewesen bin und es auch jetzt noch irgendwie bin?«
    Ich wusste, worauf Jane hinauswollte. »Du meinst deine Zeit als Hexe?«
    »Genau.«
    »Und weiter?«
    »John«, flüsterte sie und wies auf sich. »Muss ich dir sagen, dass hoch Hexenkräfte in mir stecken?«
    »Das weiß ich.«
    »Man kann sie nicht vergessen. Man will sie auch nicht vergessen. Immer wieder mal muss ich daran denken, und dann kommt mir auch der Gedanke, dass sie in meinem Leben noch eine Rolle spielen könnten. Das kann ich nicht ausschließen.«
    »Und jetzt gehst du davon aus, dass diese Totengöttin etwas mit deiner Vergangenheit zu tun hat. Ist das so?«
    »Ja - oder vielleicht.«
    Ich wollte ihr nicht widersprechen. Dazu hatte ich schon zu viel erlebt. Das traf auch auf Jane Collins zu. Ab und zu wurde sie daran erinnert, dass sie eine Hexe gewesen war, was sie allerdings nicht wollte, und auch die noch vorhandenen schwachen Hexenkräfte wollte sie brachliegen lassen. Das war Vergangenheit. »Sag was, John.«
    »Ja, das ist möglich, ich will mich allerdings nicht zu weit aus dem Fenster lehnen. Jedenfalls hat die andere Seite, wer immer sie auch ist, ein Motiv.«
    »Sicher.«
    »Und wie willst du dich verhalten?«
    Sie lächelte. »Das habe ich mir auch schon überlegt. Ich werde warten.«
    »Ach…«
    Jane lächelte mich weiterhin an. »Ja, ich werde alles auf mich zukommen lassen, denn ich glaube nicht, dass man mich töten will.«
    »Ein Risiko bleibt immer.«
    »John, bitte, das kennen wir doch. Damit müssen wir leben. Ich kenne den Grund nicht, weshalb mich die alte Frau gewarnt hat, und ich kenne die Gestalt mit den Flügeln oder was immer sie hat, nicht. Aber ich bin jetzt neugierig darauf, es zu erfahren.«
    »Als Detektivin oder als Hexe, die du ja auch noch bist?«
    »Beides spielt eine Rolle.«
    »Okay, wir kennen uns lange genug. Eine Frage habe ich trotzdem noch. Wie stellst du dir die Nacht vor, die vor uns liegt?«
    »Was meinst du damit?«
    »Ganz einfach. Willst du sie allein verbringen oder soll ich hier übernachten?«
    Jane lächelte. »Wie du willst. Du weißt selbst, dass ich dich nicht abweisen würde.«
    »Entscheide du!«
    »Als wie gefährlich hast du diese fliegende Nackte eingeschätzt?«
    »Da muss ich passen, Jane. Ich habe sie gesehen, doch sie ist geflohen. Ob aus Furcht oder aus einem anderen Grund, das weiß ich leider nicht.«
    »Du rechnest damit, dass sie es noch mal versucht und plötzlich hier auftaucht?«
    »Das schließe ich zumindest nicht aus.«
    Jane hob die Schultern. »Okay, machen wir uns einen gemütlichen Abend und vielleicht«, sie zwinkerte mir zu, »eine noch schönere Nacht.«
    »Wir werden sehen.«
    Die Detektivin lächelte weiter. »Da ich kein Gästezimmer habe, müssen wir schon in einem Bett schlafen. Das Sofa hier ist wirklich für einen Mann wie dich zu klein.«
    »Schade«, sagte ich künstlich bedauernd.
    »Finde ich auch.«
    Nicht, dass ich etwas dagegen gehabt hätte, bei Jane Collins zu übernachten, aber in meinem Hinterkopf spukte noch immer diese seltsame Gestalt herum. Für mich stand fest, dass sie etwas von Jane Collins wollte. Über die Gründe konnte man spekulieren. Aber wenn sie etwas wollte, dann war es schon besser, wenn ich in Janes Nähe blieb. Ich ging zur Tür.
    »Wo willst du hin?«
    »Mal nach oben gehen.«
    »Und dann?«
    »Diese Person kann fliegen, Jane. Falls sie noch in der Nähe ist, können wir unter Umständen davon ausgehen, dass sie sich an einer exponierten Stelle aufhält.«
    Sie schaltete schnell. »Denkst du an das Dach?«
    »An Dächer.«
    »Okay, dann schau dich um.«
    »Werde ich machen. Bis gleich…«
    ***
    Es gab eine schmale Treppe, die ich gehen musste, um das Dach zu erreichen. Lady Sarah Goldwyn, von der Jane das Haus geerbt hatte, war mit dieser Etage immer eng verbunden gewesen. Sie hatte sie als Archiv ausbauen lassen, und daran hatte sich nichts geändert.
    Bücher, Videos, später DVDs, das war eine Fundgrube für jeden Horror und Mystikfan.
    Aber auch der historisch interessierte Mensch kam voll und ganz auf seine Kosten, denn hier fand sich wirklich fast alles auf engstem Raum zusammen. Es gab nicht nur die schrägen Fenster. Zum Hof hin bildete eine Dachgaube einen kantigen Klotz. Da war das Fenster größer. Wer wollte, der konnte von diesem Ort aus ohne großen Aufwand das Hausdach erreichen.
    Jane Collins hatte sich hier oben ihr Büro eingerichtet. Eine Glotze mit Flachbildschirm gab es
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