Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1659 - Die Totengöttin

1659 - Die Totengöttin

Titel: 1659 - Die Totengöttin
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
nicht glauben.«
    »Ich bin eine Göttin. Ich werde verehrt, und das schon seit uralter Zeit. Ich habe viele Namen, aber man kennt mich unter einem eigentlich am besten: die Totengöttin.«
    »Ja, das habe ich begriffen«, erwiderte Jane, »aber wer verehrt dich? Wer sieht dich als Göttin an?«
    »Menschen.«
    »Das glaube ich dir nicht.« Jane wollte bewusst provozieren. »So wie du sieht keine Göttin aus.«
    »Doch, es sind Menschen. Es sind Frauen, aber sie haben einen bestimmten Namen. Sie nennen sich Hexen. Und einige von ihnen sehen in mir eine Göttin.«
    Diesmal hielt Jane Collins den Mund. HEXEN!
    Ja, genau dieses Wort war gefallen. Sie behauptete, die Göttin der Hexen zu sein, aber Jane Collins ging davon aus, dass es nur bestimmte Hexen waren, die Sie verehrten, und nicht alle, denn sie konnte sich nicht vorstellen, dass eine wirkliche Hexengöttin wie Wikka so etwas zugelassen hätte.
    Auch die Oberhexe Assunga würde wohl ihren Machtanspruch gegen diese Person erheben. Da musste sie noch einiges wissen, um einen Durchblick zu haben. Aber Jane interessierte sich auch für ihre eigene Person und fragte deshalb: »Was willst du von mir?«
    »Ich brauche dich.«
    Sie musste laut lachen.
    »Ja, ich brauche dich.«
    »Und wozu?«
    »Das wirst du noch erfahren.«
    »Gut«, sagte Jane und gab sich gelassen. »Trotzdem möchte ich wissen, warum du dich gerade an mich wendest.«
    »Du gehörst dazu. Oder besser gesagt: Du gehörst zu uns, Jane Collins.«
    Die Detektivin war nicht sonderlich überrascht. Ähnliche Gedankengänge hatte sie auch John Sinclair gegenüber geäußert. Aber Jane war keine Hexe mehr, sie hatte sich losgelöst, der Teufel hatte keine Macht mehr über sie, und das erklärte sie dieser Totengöttin auch.
    »Es tut mir leid für dich, aber ich gehöre nicht mehr dazu. Sieh das endlich ein.«
    »Ich sehe es anders. Du bist nicht vergessen worden, glaube es mir. Du gehörst zwar nicht zum harten Kern, aber du bist wichtig. Deshalb werde ich dich mitnehmen.«
    »Ich denke gar nicht daran«, flüsterte Jane, »niemand kann mich zwingen, mit dir zu gehen!«
    »Meinst du?«
    »Sonst hätte ich es nicht gesagt.«
    »Niemand stellt sich gegen mich. Auch du nicht, Jane. Was ich beschlossen habe, das führe ich auch durch. Da kannst du dich drehen und wenden, wie du willst.«
    »Du kannst es ja mal versuchen.«
    Jane sah den mitleidigen Blick dieser Totengöttin, die den Kopf zudem noch leicht schräg gelegt hatte und ihn jetzt schüttelte.
    »Du kannst dich mir nicht widersetzen. Das hat schon dein Freund nicht geschafft. Komm, zier dich nicht.« Sie streckte Jane eine Hand entgegen. Die Detektivin schaute nach unten. Erst jetzt sah sie die Finger richtig. Sie waren länger als die eines normalen Menschen und an den Enden nicht mit Nägeln versehen. Dort waren sie nur dicker und sahen aus, als würden sie dort in Knoten enden. So etwas gab es bei einem Mensch nicht.
    Dann warf sie einen Blick auf die Füße, denn irgendwie gehören Hände und Füße zusammen. Beide wurden oft in einem Atemzug genannt, und hier sah sie die nackten Zehen.
    Auch sie waren länger. Sie standen auch weiter auseinander als normal und endeten ebenfalls in diesen Knoten.
    Erneut schaute sie hoch.
    Die Hand wurde ihr noch immer entgegengestreckt, und ein hartes »Nein!« verließ ihren Mund.
    »Dann müssen wir es anders machen.«
    »Und wie?«
    Die Totengöttin ging einen schnellen Schritt vor.
    Jane Collins reagierte rasch und wich zurück. So fasste der Griff ins Leere. Aber Jane hatte etwas gesehen, als sich die Finger zu einer Faust schlössen. Da war es zwischen ihnen aufgeblitzt. Plötzlich schwirrten silbrige Funken über der Hand. Für Jane stand fest, dass diese Person sie auf keinen Fall berühren durfte. Das konnte fatale Folgen für sie haben. Sie musste vor ihr fliehen. In ihr Wohnzimmer konnte sie nicht, um dort die Waffe zu holen. Der Weg war ihr leider versperrt. So blieb ihr nur die Flucht über die Treppe in den unteren Bereich des Hauses.
    Leider lag die hinter ihr, und Jane musste sich erst umdrehen. Das geschah rasant und sie hätte sich beinahe noch um sich selbst gedreht.
    Sie schaffte den Stopp rechtzeitig, sah die Treppe vor sich und machte einen langen Schritt nach vorn. Damit erreichte sie die oberste Stufe. Jane kannte die Treppe in- und auswendig. Sie wusste genau, wie sie zu treten hatte. Bevor sie sich versah, hatte sie die Mitte der Treppe erreicht, als sie hinter sich das hässliche Lachen
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher