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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
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schwierigen Lichtverhältnisse gewöhnt hatten, denn so fiel mir die Gestalt auf, die an einem Ort stand, von dem aus sie durch die Fenster in das Arbeitszimmer schauen konnte.
    Es war jemand, der keine Kleidung trug, der aussah wie eine Schaufensterpuppe, jedoch keine war, sondern ein Wesen, das zwischen Himmel und Hölle pendelte…
    ***
    »Also doch«, sagte Sheila.
    Bill atmete tief ein und nickte. »Du kennst sie?«
    Der Reporter winkte ab. »Nein, kennen ist zu viel gesagt. Es ist der Name, der mir einfiel. Das war noch während meiner Studentenzeit.«
    »Dann kennt John sie auch?«
    »Nein, das glaube ich nicht.«
    »Seid ihr befreundet gewesen? Und hast du mit dieser Vanessa schon geschlafen?«
    »Nein, das habe ich nicht. Ich würde auch nicht von einer Freundschaft sprechen. Aber diese Vanessa hat mich schon fasziniert - und nicht nur mich, sage ich dir.«
    »Was hat sie denn getan?«
    »Ich weiß nicht mal, was sie studierte und ob sie das überhaupt tat, aber sie war eben etwas Besonderes. So ganz anders als wir. Sie hat mit uns gespielt. Jeder wollte sie haben, da bin ich ehrlich, aber sie hat sich immer entzogen. Und wer ihr näher kam, der konnte hören, als was sie sich sah.«
    »Und?«
    Bill zögerte mit der Antwort. »Du kannst lachen, du wirst es nicht glauben, wie auch immer. Sie hat sich stets als Engel angesehen. Ja, als ein Geschöpf aus der anderen Welt.«
    »Und das habt ihr geglaubt?«
    Bill verzog die Lippen. »Nein, natürlich haben wir ihr nicht geglaubt. Wir haben sie ausgelacht. Nur einmal ist uns das Lachen vergangen.«
    »Und warum?«
    »Da ist einer aus unserer Gruppe gestorben, und nicht an einem Herzschlag. Er wurde überfahren, obwohl er am Abend vorher gewarnt worden war.«
    »Von Vanessa?«
    »Ja. Sie wollte nicht, dass unser Kommilitone zu einem bestimmten Ziel ging. Er ist auch dann nicht mehr lebend zurückgekehrt.«
    »Was habt ihr getan?«
    »Wir waren geschockt.«
    »Klar, Bill, das verstehe ich. Aber habt ihr dieses schreckliche Ereignis auch mit dieser Vanessa in Zusammenhang gebracht und mit ihr darüber gesprochen?«
    »Das haben wir.«
    »Und?«
    Bill musste erst einen Schluck trinken. Dann sagte er: »Wir haben sie in die Zange genommen. Wir haben sie gefragt, ob sie hellsehen könnte, aber sie hat uns nur ausgelacht. Sie erklärte, dass ihr das zu primitiv wäre, weil sie ja etwas Besonderes sei, das sie von uns allen sehr stark abheben würde.«
    »Und was hat sie euch preisgegeben?«
    »Dass sie ein Engel auf der Suche ist. Und nicht weiß, wohin sie gehört.«
    »Aha. Wir kommen der Sache langsam näher. Wie hat eure Clique reagiert?«
    »Wir haben sie zum Teufel gejagt, und ich war dabei mit an erster Stelle.«
    »Wie reagierte sie darauf?«
    Bill musste plötzlich lachen. Dann sagte er: »Sie hat gesagt, dass wir uns noch wundern würden. Dabei hat sie besonders auf mich gewiesen. Aber einen genauen Zeitpunkt hat sie nicht genannt und nur gemeint, dass die Zeit für sie arbeiten würde.«
    »Aha, da haben wir ja einen Teil der Lösung. Sie hat nichts vergessen, Bill. Sie ist erschienen, um Rache zu nehmen.«
    »Ach?« Bill stand auf. »Glaub doch so etwas nicht. Hätte sie dann mein Leben gerettet?«
    »Kann das nicht auch eine Täuschung gewesen sein, um dich in Sicherheit zu wiegen?«
    »Weiß ich nicht.«
    »Jedenfalls habt ihr ihr übel mitgespielt, und ihr habt nicht daran gedacht, dass sie tatsächlich jemand ist, der über den Menschen steht. Vielleicht passt der Begriff Engel wirklich.«
    »So sehen doch keine Engel aus.«
    »Bist du ein Experte, Bill?«
    »Das nicht, aber…«
    »Hör zu. Engel sind nicht die Geschöpfe, die am Weihnachtsbaum hängen, Pausbacken haben und in ihre Trompeten blasen. Das muss ich dir nicht sagen.«
    »Stimmt.«
    »Und wenn du mir nicht glaubst, kannst du dich bei deinem Freund John erkundigen.«
    Bill wusste im Moment nicht, was er antworten sollte.
    Vanessa war nur eine Erinnerung. Ein böser Spaß aus Studententagen, an den er nicht mehr erinnert werden wollte, was jetzt allerdings wieder in ihm hochstieg.
    Hatten sie diese Vanessa damals wirklich so schlecht behandelt? Das konnte er nicht glauben.
    Bill schaute Sheila an. »Vielleicht müssen wir uns wirklich mit dem Gedanken vertraut machen, dass diese Vanessa ein Engel ist.«
    »Das weiß ich nicht, Bill. Es könnte nicht schaden. Aber sie ist kein Engel, den man lieben wird.«
    »Ja, das denke ich auch. Aber was will sie von mir? Kannst du mir darauf
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