Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
Vom Netzwerk:
sich mit gefesselten Händen zu bewegen. Sie hatten ein dünnes Nylonband um seine Handgelenke gewickelt und das Material schnitt in sein Fleisch.
    Er stemmte sich an der Ladekante ab. Danach drückte er seinen Körper hoch.
    Die Nacht war finster.
    Die beiden Waffenhändler dachten nicht daran, ihm zu helfen. Sie waren zurückgetreten und amüsierten sich über Bills Bemühungen.
    Der Reporter biss die Zähne zusammen. Er wolltediesen Typen den Triumph nicht gönnen, und er schaffte es tatsächlich, aus dem Kofferraum zu kriechen.
    Mit Händen und Füßen zugleich landete er auf der kalten Erde und spürte die Blicke der Männer förmlich auf seinem Rücken brennen. Das Blut stieg ihm in den Kopf und Schwindel erfasste ihn, als er sich hinstellte.
    Einer der beiden trat dicht an ihn heran und zeigte ein hartes Grinsen. Bill nahm den Geruch auf, den die Kleidung des Mannes absonderte, und versuchte nur durch die Nase zu atmen. Viel sah er von der Umgebung nicht.
    Sie trieben ihn vor. Dafür sorgte ein Stoß in den Rücken. Bills Füße schleiften über den Boden.
    »Geh nur weiter. Wir sagen dir schon, wann du anhalten sollst. Es ist der Ort, wo du sterben wirst.«
    Bill schlich voran. In gewissen Abständen hob er den Kopf und sah vor sich Gerüste.
    Dunkle Stahlskelette, die wie Brücken aussahen. Im ersten Moment war Bill irritiert, da er mit diesen Gerüsten nichts anfangen konnte. Wenig später funktionierte sein Gehirn wieder, und er gelangte zu dem Schluss, dass es sich um eine Industrieruine handeln musste. Da standen nur noch die nackten Träger, die die Seiten und die Decke einer Halle gehalten hatten.
    »Dann bleib mal stehen, Schnüffler!«
    Bill blieb stehen.
    Er hörte hinter sich die scharfen Atemzüge seiner Entführer, dann das Geräusch ihrer Schritte, als sie rechts und links von ihm vorbeigingen, um sich vor ihm aufzubauen wie zwei Henker, die sich auf den Tod ihres Delinquenten freuten.
    Es war nicht völlig finster, und so sah der Reporter auch die Gesichter der beiden Araber.
    Der Mann mit der schiefen Nase im Gesicht fing an zu sprechen.
    »Etwa, noch einen Wunsch, Schnüffler?«
    »Ja.«
    »Und welchen?«
    »Dass ihr zur Hölle fahrt!«
    Beide mussten lachen. Sie schüttelten die Köpfe und wunderten sich darüber, dass dieser Mann in seiner aussichtslosen Situation noch Humor an den Tag legte.
    »Okay, den Gefallen können wir dir noch nicht tun. Wenn es so weit ist, kannst du uns ja die Tür aufhalten, damit wir die Hölle betreten können.«
    »Mach ich doch glatt!« Mehr brachte Bill nicht hervor.
    Er starrte die beiden an. Eine Waffe hatte er bei ihnen noch nicht gesehen. Er ging allerdings nicht davon aus, dass sie waffenlos waren.
    Der Typ mit der schiefen Nase griff unter seine Jacke und holte eine langläufige Pistole hervor. Er hielt sie in der rechten Hand. Mit der anderen streichelte er fast zärtlich über ihren Lauf.
    »Willst du die Kugel in den Kopf?« Bill schwieg. Er presste die Lippen zusammen.
    Bill sah alles mit einer nahezu grausamen Klarheit. Die Mündung zielte auf seine Stirn. Der Finger lag auf dem Abzug. Der Tod war nur einen leichten Druck entfernt, da gab es kein Entrinnen mehr.
    Der zweite Killer tat nichts. Er hatte nicht mal eine Waffe gezogen. Er war nur zwei kleine Schritte zur Seite gegangen und beobachtete die Szene.
    Und dann geschah etwas, mit dem keiner gerechnet hatte, auch Bill Conolly nicht. Es war sein Glück, dass die Schiefnase noch nicht geschossen hatte, und wenn er jetzt abgedrückt hätte, wäre die Kugel über Bills Kopf geflogen.
    Schiefnase fluchte, bevor er nach hinten kippte. Er hatte von einem Augenblick zum anderen seine Standfestigkeit verloren und geriet ins Schwanken, sodass an ein Abdrücken nicht mehr zu denken war.
    Und der Vorgang war noch nicht beendet. Unter ihm hatte sich ein Trichter gebildet, der dafür sorgte, dass Schiefnase sich nicht mehr halten konnte und der Länge nach auf den Rücken fiel.
    Sein Kumpan hatte nur zugeschaut. Er stand zu weit entfernt, als dass er hätte eingreifen können.
    Bill Conolly hütete sich davor, auch nur einen Finger zu bewegen. Er blieb starr stehen. Dass in der Erde etwas passierte, das bekam auch er mit, denn er spürte unter seinen Füßen ein leichtes Vibrieren.
    Schiefnase war sauer. Er wälzte sich auf den Bauch. Sein Kumpan schrie ihm etwas zu, er brüllte zurück, doch an der Sachlage änderte sich nichts.
    Schiefnase musste allein damit fertig werden und sich aus dem Trichter
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher