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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
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darüber informieren, dass ich zu Sheila Conolly fahre.«
    »Jetzt?«
    »Ja.«
    »Ist was mit ihr?«
    »Nein, mehr mit Bill.« In den folgenden Sekunden berichtete ich Suko und Shao, was mich zu Sheila trieb.
    »Das hört sich ja schlimm an«, kommentierte Shao leise.
    »Ich hoffe, dass es nicht so schlimm ist. Aber ich möchte Sheila nicht allein lassen.«
    »Verstehe ich«, sagte Suko. »Und sollte er sich tatsächlich auf die Fährte von Waffenhändlern gesetzt haben, dann ist das alles andere als ein Spaß.«
    »So sehe ich das auch.«
    »Soll ich denn mit?«
    »Nein, nein, lass mal. Das ziehe ich allein durch. Ich wollte nur, dass du weißt, wo ich bin.«
    »Das geht in Ordnung.« Ich verabschiedete mich von den beiden.
    Suko ging noch mit bis zur Wohnungstür. Sein Gesicht zeigte einen angespannten Ausdruck.
    »Mal ehrlich, was denkst du?«
    »Dass Bill mit beiden Beinen in der Scheiße steckt. Du kennst ihn doch. Wenn ihn mal das Jagdfieber gepackt hat, dann ist er nicht mehr zu halten.«
    »Leider.«
    Ich schlug Suko auf die Schulter. »Dann wollen wir ihm mal beide Daumen drücken.«
    »Werden wir. Und grüß Sheila.«
    Die letzten Worte sprach er bereits gegen meinen Rücken, denn ich befand mich schon auf dem Weg zum Lift…
    ***
    Es gibt Momente, da vergisst man seine eigenen Sorgen und Probleme. Einen solchen erlebte der Reporter in diesen Augenblicken, die sich regelrecht hinzogen, als er in den Trichter schaute und die schmale Frauenhand sah, die sich in die Höhe geschoben hatte, als wäre ein weiblicher Zombie dabei, aus dem Grab zu steigen.
    Nichts bewegte sich an dieser Hand. Die Finger lagen dicht zusammen, und die ganze Hand war gestreckt. Abdul fand als Erster die Sprache wieder.
    »Scheiße, was ist das denn?«
    »Eine Hand, siehst du doch.«
    »Und wozu gehört sie?«
    Schiefnase keuchte. »Keine Ahnung. Aber normalerweise gehört auch ein Arm dazu und ein Köper.«
    »Meinst du, dass er auch noch erscheint?«
    »Das weiß ich doch nicht. Bin ich ein Hellseher? Vielleicht liegt da auch nur ein Arm.«
    Bill hatte sich an dem Gespräch nicht beteiligt. Für ihn stand fest, dass es nicht nur die Hand war, die sich da in der Erde verborgen hatte. Hand, Arm und Körper, das musste seiner Ansicht nach einfach so sein.
    Bisher hatten sich die Finger nicht bewegt.
    Das blieb nicht so, und drei Augenpaare schauten zu, wie sich die Finger leicht krümmten, als wollten sie ihnen zuwinken. Das war auch in der grauen Dunkelheit zu erkennen, und Schiefnase stöhnte plötzlich auf, wobei er noch etwas hinzufügte und das mit einer leichten Zitterstimme: »Ich denke, wir sollten von hier verschwinden.«
    »Werden wir auch. Aber später. Erst will ich wissen, ob da nur eine Hand im Boden steckt oder auch ein Arm und eine ganze Person.«
    »Und was ist mit dem Schnüffler?«
    Abdul lachte böse. »Auch den nehmen wir uns noch vor. Darauf kannst du dich verlassen.« Er warf Bill einen schnellen Blick zu, den dieser gar nicht wahrnahm, weil er sich um das kümmerte, was in dem Trichter geschah, denn dort tat sich etwas.
    Die Hand geriet wieder in Bewegung, aber sie winkte ihnen jetzt nicht zu, sondern bekam aus der Tiefe her Druck und schob sich höher.
    Schon war der Teil eines Arm zu sehen.
    Schiefnase gab einen Laut ab, der kaum einzuordnen war. Er schüttelte den Kopf, ging sogar einen Schritt zurück und fuhr mit beiden Händen durch sein Gesicht.
    Bill blieb stehen. Er war es gewohnt, mit extremen Situationen konfrontiert zu werden. Zu viel hatte er in seinem Leben schon erlebt, durchlitten und war auch als Sieger hervorgegangen. Unter anderem hatte Bill schon gegen Zombies gekämpft, die aus ihren Gräbern gekrochen waren, was mit dem zu vergleichen war, was er hier sah.
    Und doch glaubte er nicht daran, es hier mit einem echten Zombie zu tun zu haben.
    Diese Gestalt war etwas Besonderes, ein Wesen, das auch ihm völlig neu war.
    Eine Frau schob sich höher. Sie sahen den Kopf und die Schultern erscheinen, das lange Haar, das Dunkel war und bis zu den nackten Brüsten fiel.
    Es sah alles völlig verdreckt aus. Die Nackte musste sich nicht bewegen, sie wurde in die Höhe geschoben, und jetzt waren bereits die Ansätze ihrer Beine zu sehen.
    Schiefnase konnte sich nicht mehr zurückhalten.
    »Das ist eine Teufelin«, keuchte er und wiederholte das Wort mehrmals. Dann zuckte sein Kopf herum, sodass er Abdul anschauen konnte. »Ich will hier weg. Die ist tot und lebt trotzdem. Verdammt noch mal,
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