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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
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und die waren auch ausgenutzt worden. Trotz einer harten Studienzeit hatten sie jede Menge Partys gefeiert und dabei auch immer wieder neue Leute kennengelernt.
    Mädchen gehörten dazu. Nicht eben wenige. Da Bill von Sheila nicht mehr angesprochen wurde, bekam er die Gelegenheit, weiterhin zu grübeln. Da tauchten plötzlich Gesichter auf, die er längst vergessen hatte. Sogar Namen fielen ihm wieder ein.
    Er zuckte zusammen. Da sich ihre Körper berührten, bemerkte Sheila es.
    »He, was ist los?«
    Bill stellte erst sein Glas ab. Danach drang ein leises Stöhnen über seine Lippen, und mit der flachen Hand wischte er über seine Stirn, die warm geworden war.
    »Ich glaube, ich habe die Lösung.«
    »Super. Und wie sieht sie aus?«
    »Ich bin nicht sicher, Sheila, aber ich habe deinen Rat befolgt und bin so weit wie möglich zurückgegangen. Noch vor unserer gemeinsamen Zeit.«
    »Na, da bin ich mal gespannt.«
    »Kannst du, denn ich bin es auch.«
    Er nickte zweimal und sagte dann: »Da hat es eine Vanessa gegeben…«
    ***
    So richtig zufrieden fühlte ich mich nicht, als ich wieder in meinem Rover saß. Die Kollegen waren verschwunden, und die kalte Nacht hatte ihren Mantel über die Gegend ausgebreitet, wobei der helle Vorhang aus unzähligen Schneekristallen dichter geworden war. Wenn das so weiterging, bekam die Stadt Probleme, und auch auf den Flughäfen würden viele Menschen festsitzen.
    Die Fahrt zu mir nach Hause würde ich noch schaffen, auch wenn sich die Straßen in weiße Rutschbahnen verwandelt hatten und ich vorsichtig lenken musste.
    Und trotzdem fuhr ich nicht los. Ich blieb hinter dem Lenkrad sitzen und war zu einem Gefangenen meiner Gedanken geworden. Irgendetwas in meinem Innern warnte mich und hielt mich davon ab, den Zündschlüssel zu drehen. Es konnte das berühmte Bauchgefühl sein, und da ich darauf schon öfter gehört hatte, änderte ich das auch an diesem frühen Morgen nicht. Deshalb blieb ich sitzen und dachte über das nach, was ich erlebt hatte.
    Es ging nur um diese Vanessa. Sie hatte meinem Freund Bill Conolly zweimal das Leben gerettet, und das sicherlich nicht ohne Grund.
    Aber Bill kannte diese Person nicht, und darüber wunderte ich mich schon. Oder hatte er nur so getan, als würde er sie nicht kennen?
    Ich bekam auf einmal Zweifel und wusste nicht, wie ich reagieren sollte. Dass ich die Conollys jetzt allein ließ, gefiel mir plötzlich nicht mehr. Ich wollte nicht zu ihnen zurückkehren, zumindest vorerst nicht, aber es war sicherlich nicht falsch, wenn ich in der Nähe blieb. Aufgrund des zerschossenen Schlosses würde es für mich kein Problem sein, in das Haus zu gelangen.
    Ich saß im Rover, schaute auf den fallenden weißen Vorhang und spürte, wie die Kälte allmählich in den Rover kroch.
    Um warm zu werden, wollte ich mich bewegen, aber auch, um meine innere Unruhe unter Kontrolle zu bringen. Deshalb verließ ich den Wagen und trat hinaus in den rieselnden Schnee.
    Mein Weg führte in eine beinahe schon weihnachtliche Stille. Auf dem Boden lag der weiße Teppich, der schon bald nicht mehr so unberührt wirkte, da ich meine Spuren hinterlassen hatte.
    Bis zum Grundstück der Conollys war es nicht weit. Beide kannte ich lange und gut genug, um zu wissen, dass sie noch nicht ihre Betten aufgesucht hatten, auch wenn die Fenster an der Vorderseite des Bungalows nicht mehr erleuchtet waren. Nur noch das Außenlicht gab seinen kalten Schein ab.
    Da sich die Fenster als dunkle Vierecke präsentierten, ging ich davon aus, dass sich meine Freunde im hinteren Bereich des Hauses aufhielten, an den sich der Garten anschloss.
    Ich kannte mich aus, umrundete das Gebäude und musste manchmal den Kopf einziehen, um nicht von den Zweigen der Nadelbäume gestreift zu werden, die ebenfalls eine weiße Haube bekommen hatten.
    Auch der Garten lag unter einer dünnen Schneeschicht begraben. Aber ich sah auch das Licht, das durch die unterschiedlich großen Fenster fiel. Besonders hell schien es dort, wo sich die beiden Fenster des Arbeitszimmers befanden.
    Also hielten sich Sheila und Bill dort auf. Dorthin führte auch mein Weg, aber ich war auf der Hut, denn noch immer spukte mir die nackte Vanessa im Kopf herum. Und so vermied ich es, in die Nähe der hellen Stellen zu geraten.
    An der großen Scheibe des Wohnraums ging ich vorbei. Im Zimmer breitete sich nur eine schwache Beleuchtung aus.
    Bis zu den erleuchteten Fenstern kam ich nicht.
    Es war gut, dass sich meine Augen an diese
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