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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
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trotzdem ein paar Häppchen. Bleibst du hier, oder wartest du im Arbeitszimmer?«
    »Im Arbeitszimmer. Hat Bill denn gesagt, wann er ungefähr hier sein wird?«
    »Nein, nicht genau. Aber er war ziemlich weit von hier entfernt. Ich schätze, dass es noch eine halbe Stunde dauern kann.«
    »Ist schon okay.«
    Im Arbeitszimmer meines Freundes ließ ich mich in einen Sessel fallen.
    Auch ich war heilfroh, dass sich der Reporter gemeldet hatte, aber eines wollte mir nicht aus dem Kopf. Er hatte davon gesprochen, mich ins Boot nehmen zu wollen. Da musste ihm etwas widerfahren sein, das mit einem magischen Bereich zu tun hatte, sonst hätte er das nie so gesagt.
    Was konnte das sein?
    Eigentlich hätte ich mir darüber nicht den Kopf zerbrechen müssen, denn Bill hatte mir keine weiteren Anhaltspunkte gegeben. Ich ging auch nicht davon aus, dass er nur dahergeredet hatte. Dafür war er einfach nicht der Typ.
    Es hatte ja so kommen müssen. Der letzte Fall hatte mich ziemlich stark mitgenommen. Nicht körperlich, sondern mehr seelisch. Da hatte ich gegen einen Brian Sinclair kämpfen müssen, einem Ahnherrn von mir, der zwar lange tot, aber nicht verwest gewesen, war.
    Es war nichts gewesen, was mir Spaß gemacht hatte.
    Es gab ein Schicksal der Sinclairs, und das reichte zurück bis in die Vergangenheit.
    Hin und wieder wurde ich damit konfrontiert, und ich rechnete fest damit, dass dies nicht die letzte Begegnung mit meinen Ahnen gewesen war.
    Mir fiel ein, dass ich Suko noch nicht informiert hatte. Es gehörte sich einfach, dass ich ihn anrief und ihm die gute Nachricht mitteilte. Zu spät am Abend war es noch nicht.
    Suko war froh, als er die Nachricht hörte. Natürlich wollte er wissen, was mit Bill genau passiert war. Da konnte ich ihm nicht helfen, aber ich erzählte ihm, dass er mich mit ins Boot nehmen wollte.
    »He, das hört sich an, als wäre er über etwas gestolpert.«
    »Ja, und das bei Waffenhändlern, hinter denen er her war. So recht glauben kann ich das nicht.«
    »Dann warte erst mal ab.«
    »Werde ich wohl müssen. Bis später dann.«
    »Okay.«
    Die Sorge war ich los. Wenig später tauchte Sheila auf. Sie brachte zwei Sandwichs mit, die sie mit Putenfleisch belegt hatte. Zwischen den Scheiben befanden sich eine helle Soße und einige Salatblätter. Auf dem Tablett stand Mineralwasser, aber auch ein leichter Weißwein.
    Ich entschied mich für eine Schorle, mixte Wein mit Wasser und freute mich auf das kleine Zwischenmahl.
    Auch Sheila aß. Allerdings war sie nervös, schaute immer wieder auf die Uhr, weil sie es kaum erwarten konnte, ihren Mann zu sehen.
    »Bitte, John, sorg du dafür, dass er die Finger von diesem Waffenhändlerfall lässt. Das ist nichts für ihn. Das ist einfach zu gefährlich, finde ich.«
    »Wir werden darüber reden.« Mehr sagte ich nicht und griff zum zweiten Sandwich.
    Ich hatte ja nicht vergessen, was mein Freund erwähnt hatte. So war es durchaus möglich, dass dieser angebliche Waffenhändlerfall in mein Gebiet fiel.
    Sheila, die mir gegenüber sah, nickte mir zu und sagte: »Ich weiß genau, was du denkst, John.«
    »Aha. Und was?«
    »Dass du und Bill…«
    Und dann schellte es.
    Bill hatte die Tür wohl bewusst nicht aufgeschlossen.
    Für Sheila gab es kein Halten mehr. Wie ein Wirbelwind war sie aus dem Zimmer verschwunden und rannte zur Tür.
    Ich blieb sitzen und hörte, wie Sheila jubelte. Dazwischen drang auch Bills Stimme an meine Ohren.
    Ich schluckte den Rest der kleinen Mahlzeit, trank dazu einen Schluck Schorle und musste nicht mehr lange warten, bis die beiden Conollys erschienen.
    Sheila sah natürlich überglücklich aus. Sie hatte sich bei ihrem Mann eingehängt, als wollte sie ihn nicht mehr loslassen.
    Ich schaute meinen Freund näher an und brauchte nur einen Blick, um zu erkennen, dass es ihm nicht besonders ging. Er machte zwar einen recht glücklichen Eindruck, aber auch einen erschöpften und zugleich nachdenklichen.
    Sheila wollte auch Bill etwas zu essen geben, aber er winkte ab und ließ sich in den zweiten Sessel fallen.
    »Wenn du mir einen Gefallen tun möchtest, dann würde ich gern einen Whisky trinken.«
    »Sofort.«
    Bill lehnte sich zurück und schloss die Augen.
    »Du glaubst nicht, was ich erlebt habe«, flüsterte er nach einer Weile. »Es hat mir mal wieder gezeigt, dass wir wirklich auf der magischen Liste stehen. Das war einfach unglaublich.«
    »Was? Deine Waffenhändler?«
    »Nein, nein, die sind zwar nicht vergessen, weil sie
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