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1653 - Der schöne Schein des Bösen

1653 - Der schöne Schein des Bösen

Titel: 1653 - Der schöne Schein des Bösen
Autoren: Jason Dark
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mich ins Jenseits befördern wollten, aber dann kam es zu einer wunderbaren und auch wundersamen Rettung.«
    »Durch wen?« Bill hatte mich neugierig gemacht.
    »Das erzählte ich alles, sobald Sheila wieder hier ist…«
    Dieses Versprechen hatte der Reporter gehalten. Sehr präzise hatte er all das wiedergegeben, was er erlebt hatte. Und das war alles andere als eine Freude gewesen.
    Man konnte es sogar unter dem Begriff unglaublich einordnen.
    »So, jetzt wisst ihr, warum ich hier sitze«, fasste Bill zusammen und leerte sein Glas.
    Wir mussten erst mal zu uns kommen, um auch wieder normal denken zu können.
    Ich hatte ja mit einigem gerechnet, aber mit einem derartigen Ereignis nicht.
    Eine nackte Frau war aus der Erde gestiegen und hatte Bill gerettet!
    Sie hatte ihm sogar ihren Namen gesagt. Vanessa. Damit konnte er nichts anfangen, ich aber auch nicht.
    »Und du hast diese Vanessa zuvor nicht gesehen?«, fragte ich Bill.
    »So ist es. Sie war mir völlig neu. Aber sie hat mein Leben gerettet, das muss ich zugeben.«
    »Ein Mensch?«, flüsterte Sheila.
    »So sah sie aus.«
    »Aber du glaubst mehr an einen weiblichen Zombie?«, murmelte ich.
    Bill schenkte mir ein schiefes Grinsen. »Wenn du darauf bestehst, sage ich nicht nein.«
    »Aber wie kommt sie in die Erde?«, flüsterte Sheila, die ihre Hände geballt hatte.
    »Keine Ahnung.« Bill strich über ihr Haar. »Das ist für mich auch unerklärlich. Wenn wir weiterhin von einem Zombie ausgehen, dann muss sie ein besonderes Exemplar dieser Sorte sein. Wer an Zombies denkt, der stellt sich halb verweste und schreckliche Gestalten vor, wie wir sie oft genug erlebt haben. Das war bei Vanessa nicht der Fall.«
    »Ein schöner Schein«, sagte Sheila. »Was meinst du?«
    »Der schöne Schein des Bösen. Er versteckt sich oft hinter der Normalität und fällt so nicht auf.«
    »Meinst du?«
    Sie hob die Schultern. »Es ist mir einfach so in den Sinn gekommen, Bill. Wie siehst du das denn?«
    »Nun ja, zunächst mal hat sie mir das Leben gerettet. Und das steht bei mir an erster Stelle.«
    Wir konnten es ihm nicht verdenken.
    Trotzdem mussten wir uns intensiver mit dieser Person beschäftigen und sie vor allen Dingen finden, und so dachte auch Bill.
    Mir schoss noch ein anderer Gedanke durch den Kopf. Ich behielt ihn nicht für mich und fragte meinen Freund: »Könnte ihr Erscheinen etwas mit den beiden Männern zu tun gehabt haben, die dich killen wollten?«
    »Keine Ahnung. Aber eher nicht.« In der Erinnerung lachte Bill. »Du hättest sehen müssen, wie sie von der Rolle waren. Die sind verschwunden, so schnell konntest du gar nicht schauen. Nein, Vanessa und die beiden Killer sind verschiedene Paar Schuhe.«
    »Weißt du eigentlich, welch ein Glück du gehabt hast?«, flüsterte Sheila, auf deren Gesicht sich eine Gänsehaut abzeichnete. »Gütiger Himmel, das hätte so ins Auge gehen können und…«
    »Ich weiß.«
    »Aber es hätte gar nicht erst so weit kommen müssen!«, beschwerte sie sich und nickte einige Male.
    Ich wollte nicht, dass sich die beiden stritten. Die Waffenhändler waren im Moment nur Nebensache. Ich dachte mehr an diese nackte Vanessa und fragte mich, woher sie wohl gekommen war. Dass sie die Erde verlassen hatte, stand fest, aber warum hatte sie dort gelegen, und wer hatte sie dort begraben?
    »John, du kannst mich alles fragen, was du willst, ich kann dir nichts mehr sagen. Diese Vanessa hat mir nicht erklärt, was sie noch vorhat. Da muss ich passen.«
    »Aber sie ist gegangen?«
    »Ja.«
    Ich zog die ausgestreckten Beine an und fragte: »Glaubst du denn, dass es bei dieser einen Begegnung bleiben wird? Oder rechnest du damit, dass sie dir noch mal über den Weg läuft?«
    Bill runzelte die Stirn. »Warum sollte sie das?«
    »Keine Ahnung. Möglicherweise hat auch sie Probleme und sucht Hilfe.«
    Mein Freund blies seine Wangen auf. »Ich weiß es nicht, aber wie sollte ich ihr helfen können?«
    »Wüsste ich auch nicht«, gab ich zu. »Da müsste ich ihr schon gegenüberstehen.«
    »Glaubst du daran denn?«, fragte Sheila!
    »Na ja, ich wünsche es mir. Ich denke, dass jeder von uns herausfinden will, was dahintersteckt. Das gilt doch auch für euch, oder?«
    Sheila schüttelte heftig den Kopf.
    »Also ich möchte sie nicht in meiner Nähe haben. Trotz allem ist sie für mich der schöne Schein des Bösen. Sie hat Bills Leben gerettet, okay - aber was kommt da noch auf ihn zu? Ich denke nicht, dass sie den Kontakt zu Bill abbrechen
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