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1651 - Höllenkreis

1651 - Höllenkreis

Titel: 1651 - Höllenkreis
Autoren: Jason Dark
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jetzt. Ich befinde mich in der Sakristei bei dem Küster. Man hat ihn niedergeschlagen, wahrscheinlich der Mörder, der auch Adrian Cox auf dem Gewissen hat. Ich vermute, dass er sich noch in der Kirche befindet.«
    »Alles klar, John, ich hole ihn mir.«
    »Sei vorsichtig. Er kann fliegen, glaube ich.«
    »Danke.« Mehr sagte Suko nicht.
    Er würde genau das Richtige tun, und ich konnte mich um den Küster kümmern…
    ***
    Tanner hatte mitbekommen, dass Suko telefonierte. Er hatte nur nicht neben ihm gestanden und musste jetzt ein paar Meter zurückgehen, um den Inspektor zu erreichen.
    »Was ist denn los?«
    »Ich muss in die Kirche.«
    »Und warum?«
    Suko erklärte es ihm.
    Tanners Augen glänzten plötzlich. »Der Mörder noch in der Kirche? He, das ist der Zufall, auf den ich gewartet habe. Ich bin natürlich mit dabei.«
    Das gefiel Suko nicht. Er wollte etwas sagen und widersprechen, aber er kannte Tanners sturen Kopf. Der ließ sich so leicht nicht abschütteln.
    »Sag am besten nichts, Suko. Denk daran, wer euch hergeholt hat.«
    »Ist schon okay.«
    »Dann bin ich zufrieden.«
    Es blieb Suko überlassen, die Hand auf die schwere Klinke zu legen und die Tür zu öffnen. Tanner blieb dicht hinter ihm. Suko hörte ihn heftig atmen. Als er einen Schritt in die Kirche gegangen war, fiel ihm etwas auf, was er eigentlich noch nie gesehen hatte. Tanner hatte eine Waffe gezogen, die er in der rechten Hand hielt. Er war offenbar darauf gefasst, sich verteidigen zu müssen. Er hatte Sukos Blick bemerkt und meinte: »Sicher ist sicher. Man weiß ja nie, auf wen man trifft.«
    »Da hast du recht.«
    Die Männer schlichen in die Kirche hinein. Es störte sie, dass sie nichts sahen. Zu tief war die Dunkelheit, die sich über alles gelegt hatte.
    Sie gingen vor bis zum Taufbecken. Es bestand aus einer Schlange, die das Ende einer Säule bildete. Etwas Wasser schimmerte auf dem Grund. Beide schwiegen, lauschten aber, doch verdächtige Geräusche waren nicht zu hören. Auch nicht die Stimme des Geisterjägers.
    »Es ist zu dunkel«, bemerkte Tanner.
    »Das werden wir gleich ändern.« Suko hatte schon in die Tasche gegriffen und holte seine Lampe hervor. Dass er unter Umständen eine Zielscheibe abgab, interessierte ihn nicht. Es kam jetzt darauf an, den Feind zu stellen.
    Suko leuchtete nicht den Boden ab. Er hatte nicht vergessen, was ihm sein Freund John gesagt hatte. Da war von einem fliegenden Wesen die Rede gewesen, deshalb leuchtete er in die Höhe und hoffte, dass der Strahl stark genug war, um auch die Decke zu erreichen.
    Schwach malte sich dort der Kreis ab, den Suko wandern ließ. Neben ihm stand Tanner in einer sprungbereiten Haltung. Beide Männer sahen nichts Ungewöhnliches. Das Licht wanderte durch eine Leere, was allerdings nichts besagen musste. Das Kirchenschiff war groß und bot genügend Verstecke. Suko bewegte den langen Lichtfinger weiterhin durch die graue Finsternis. Das Licht berührte hier und da ein Fenster und ließ die Scheiben glitzern. Davor gab es keine Bewegung. Beide Männer hatten das Gefühl, hier völlig umsonst zu stehen.
    »Er wird sich geirrt haben.«
    Suko hob die Schultern. Er schwenkte weiterhin sein Licht. »Das würde ich nicht so sagen.«
    »Sollen wir uns trennen?«
    »Noch nicht.«
    Tanner machte einen anderen Vorschlag. »Ich kann meine Leute reinholen. Sie bringen die Scheinwerfer mit. Dann bekommt die ganze Sache hier ein anderes Gesicht.«
    Suko war im Prinzip nicht dagegen, schlug aber vor, damit noch zu warten.
    »Warum denn?«
    »Ich will noch mal zur linken Seite leuchten. Man soll nichts außer Acht lassen.«
    »Okay, tu das.«
    Suko streckte den Arm aus, bevor er ihn nach links drehte, denn diese Seite lag noch im Dunkeln. Bevor er sie erreichte, huschte das Licht in die Nähe der Kanzel. Zwei Sekunden später hatte es sie erreicht - und stoppte.
    »Wer ist das denn?«, flüsterte Tanner, was ihm bei seinem Stimmvolumen schwerfiel.
    »Ich denke, wir haben hier unseren Killer!«
    ***
    Die Gestalt hockte auf dem Holzrand der Kanzel. Unter ihr breitete sich das helle Gestein aus. Sie saß dort geduckt, und beide Männer fragten sich, ob sie es tatsächlich mit einem Menschen zu tun hatten oder nur mit einem menschenähnlichen Wesen. Es war weiblich, das sahen sie. Es stand auch nicht auf dem Rand, sondern hatte sich hingehockt und stemmte sich mit einer Hand ab, um Halt zu finden.
    Und es war nackt!
    Lange Haare hingen bis auf die Schultern. Das Wesen hatte einen
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