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1651 - Am Rand der Großen Leere

Titel: 1651 - Am Rand der Großen Leere
Autoren: Unbekannt
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Verstand. Dreieinhalb Jahre Raumflug waren wohl zuviel für dich, Eneaphus Avenquerius!"
    Der Wissenschaftler folgte ihr. „Danke", sagte er. „Wofür?" fragte sie verblüfft und drehte sich zu ihm um. „Dafür, daß ich dir das Leben gerettet habe. Du hast vergessen, dich dafür bei mir zu bedanken!"
    Senta Gorgus hatte ihr Haar im Nacken zu zwei langen Zöpfen zusammengeflochten. Sie nahm nun die Enden der Zöpfe nach vorn und verschlang sie über der Oberlippe zu einem einfachen Knoten, so daß die offenen Enden zu beiden Seiten abstanden. Es sah aus, als ob sie einen mächtigen Schnauzbart hätte. „Danke", sagte sie mit tiefer Stimme. „Es wäre nicht nötig gewesen. Ich hätte den Kampf sowieso gewonnen."
    Sie blickte ihn ernst an. Beide wußten, daß sie die Niederlage nie und nimmer mehr hätte abwenden können. Sie drehte sich um und ging mit weit ausgreifenden Schritten davon.
    Eneaphus Avenquerius fiel auf, daß sie die rechte Hand tief in die Tasche ihrer Hose versenkte. Er wunderte sich darüber, denn so etwas hatte er bei ihr noch nie beobachtet.
    Sie haßte es, wenn jemand die Hände in die Hosentaschen steckte. Meistens trug die Frau sogar Hosen ohne Taschen.
    Es sieht beinahe so aus, als hätte sie was zu verbergen! dachte er. Wahrscheinlich hat der Ertruser sie an der Hand verletzt, und sie will nicht, daß ich das sehe.
     
    *
     
    Nahezu alle wichtigen Persönlichkeiten der BASIS hatten sich bereits im Konferenzraum versammelt. Nur wenige fehlten noch, unter ihnen Perry Rhodan und Henna Zarphis.
    Die meisten der Anwesenden blickten auf den wandhohen Monitor, auf dem sich der Pulsar Borgia abzeichnete. An den Seiten des Monitors wurden die astrophysikalischen Daten eingeblendet.
    Der Pulsar bestand aus zwei Komponenten und war demnach ein Doppelsternsystem. Der Neutronenstern Borgia I, der eigentliche Pulsar, besaß etwa die gleiche Masse wie Sol, hatte aber lediglich einen Durchmesser von 18 Kilometern. Er war eine starke Radio- und Röntgenstrahlenquelle, aber noch ein stärkerer Hyperstrahler.
    Der rote Stern Borgia II war vom Typ M5 IV und konnte in die Reihe der sogenannten Unterriesen eingereiht werden. Er hatte etwa ein Viertel der Sonnenmasse Sols, aber mit 3,6 Millionen Kilometern ihren dreifachen Durchmesser. Die eingeblendeten Daten machten deutlich, daß er keine nennenswerte Emission auf Hyperfrequenz hatte.
    Beide Sterne umkreisten auf einer stark exzentrischen Bahn einen gemeinsamen Schwerpunkt.
    Da der Schwerpunkt von Borgia II jedoch an der Schwerpunktachse wanderte, war er nicht konstant.
    Der massereichere Borgia Ientzog dem roten Begleiter Masse, wodurch sich eine Massebrucke als Akkretionsscheibe um Borgia Iformiert hatte. Durch sein mächtiges Gravitationspotential war Borgia Iin der Lage, wiederum dieser Akkretionsscheibe ständig Masse zu entziehen. Die eingeblendeten Daten informierten darüber, daß dieser Prozeß nicht gleichmäßig verlief, sondern starken Schwankungen unterworfen war. Während der Aphels, des größten Abstands zwischen beiden Sonnen, wurde die Akkretionsscheibe naturgemäß mit weniger Masse von Borgia II gespeist.
    Als Perry Rhodan zusammen mit Henna Zarphis in den Konferenzraum kam, war der Chefwissenschaftler Cyrus Morgan gerade dabei, einigen der Konferenzteilnehmern zusätzliche Erklärungen zu geben. „Nach unseren Berechnungen kommt es alle acht Tage zu einer Plusphase, bei der sich die Akkretionsscheibe zu einem Mehrfachen ihrer sonstigen Leuchtkraft aufheizt und Hyperwinde entfesselt", sagte er. „Zum Perihel, wenn die beiden Sonnen auf ihrer Umlaufbahn einander am nächsten sind, was alle 32 Tage geschieht, also bei jeder vierten Plusphase, wandert der gemeinsame Schwerpunkt tiefer in die Akkretionsscheibe, und Borgia Ientzieht dem Sekundärstern Borgia II ein Vielfaches an Masse, so daß es in der Akkretionsscheibe zu einem Zwergnova-Phänomen kommt. Dann entwickelt diese eine Leuchtkraft, welche die Helligkeit der beiden Sterne um ein Vielfaches übertrifft."
    „Und das ist sicher?" fragte Mila, eine der beiden Zwillinge, die den Unsterblichkeitschip erhalten hatten. Sie stand zusammen mit ihrer Schwester neben dem Chefwissenschaftler der BASIS. „Das ist sicher", erwiderte er mit sonorer Stimme. „Wir haben die astrophysikalischen Phänomene mit Hilfe der Syntrons mehrfach durchgerechnet und sind stets zu dem gleichen Ergebnis gekommen. In einigen Tagen werden wir beobachten können, daß mein Team und ich recht haben. Dann
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