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165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus
Autoren: A.F.Morland
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Brustkorb zu zerquetschen.
    Roxane wollte mir helfen. Sie versuchte mir mit magischen Blitzen herauszuhelfen, aber sie gingen nicht genug in die Tiefe. Mein Arm ragte aus der Bodenfalte hoch, die Hand umklammerte den Dämonendiskus, den ich nicht einsetzen konnte.
    Xothar hatte mich »im Griff«. Roxane und ich schafften es mit vereinten Kräften nicht, daß ich da herauskam, und der Druck wurde mörderisch.
    Mr. Silver wußte nicht, was er zuerst tun sollte - mir beistehen oder den Dämon angreifen. Mit schmerzverzerrtem Gesicht schrie ich: »Töte ihn, Silver! Töte Xothar!«
    Der Hüne wandte sich gegen das pulsierende Herz, streckte den Arm mit Shavenaar weit vor, stieß einen aggressiven Kampfschrei aus und stürmte auf das Dämonenherz zu.
    Die Falte, die mich festhielt, klaffte jäh auf und glättete sich. Der Druck war weg, ich wurde nicht mehr festgehalten, konnte mich erheben.
    Wir waren urplötzlich nicht mehr umgeben von diesen ohrenbetäubenden Schlägen. Das Herz bewegte sich nicht mehr, war zum Stillstand gekommen, und das rote Leuchten nahm mehr und mehr ab.
    Nach diesem erbitterten Ringen um den Sieg, nach all den Aufregungen konnte ich es kaum glauben, daß es vorbei war. Ich befürchtete, daß uns Xothar täuschte, das er gleich wieder, noch viel wilder, loslegen würde.
    Aber es geschah nichts mehr. Xothar war geschafft. Shavenaar hatte ihn getötet. Mr. Silver zog das Höllenschwert aus der tiefen Herzwunde und wandte sich um.
    Leichenstarre befiel Xothar, Boden und Wände gaben nicht mehr nach. Der Ex-Dämon schnitt Stufen in die Rutsche, damit wir in die Halle zurückkehren konnten.
    Wie im Zeitraffer ging Xothars Verfall vor sich. Penetranter Leichengeruch hüllte uns ein, der süßliche Gestank von Verwesung begleitete uns.
    Jeder Atemzug war eine Qual. Wir hasteten durch die Halle, während ringsherum Xothar von Fäulnis befallen wurde.
    Er hatte Knochen, und das Fleisch fiel davon in verschieden großen Klumpen ab. Ich wankte ins Freie und pumpte gierig frische Luft in meine gequälten Lungen.
    Während ich meinen Dämonendiskus wieder an die Kette hängte, drehte ich mich um und verfolgte mit großen Augen, was weiter passierte. Ich hatte noch nie ein Haus »verfaulen« sehen.
    Immer mehr Fleisch löste sich von den Knochen, die bleich und bizarr aufragten, doch lange trotzten auch sie dem Verfall nicht. Einige neigten sich, fielen gegen andere, und schließlich stürzte das ganze große Gerippe in sich zusammen.
    Den Dämon, der sich als Haus getarnt hatte, gab es nicht mehr.
    ***
    Ich glaubte nicht, daß Peter Remick an dieser Stelle ein anderes Haus errichten würde. Zu viele schreckliche Erinnerungen waren mit diesem Ort verbunden.
    Seine Beziehung zu Rhonda Albee war zum erstenmal schwer belastet. Wenn sie diese Zerreißprobe bestand, würde die Ehe gewiß ein Leben lang halten.
    Vorläufig verschoben sie den Hochzeitstermin aber. Zu groß war Rhondas Schmerz über den Verlust ihres einzigen Sohnes. Wie ich auf der Heimfahrt von Tucker Peckinpah hörte, würde Yvonne Remick ihre Stellung in Plymouth aufgeben und nach London zurückkehren, um bei ihrem Vater zu sein und Rhonda Trost zu spenden.
    Wir erreichten Paddington, und ich bog in die menschenleere Chichester Road ein. Als ich kurz darauf meinen Rover in die Garage rollen ließ, erfaßte das Licht der Scheinwerfer eine Gestalt, die auf dem Boden lag.
    Ich sprang aus dem Wagen und beugte mich über ein leidendes, verbrühtes Wesen, das meinen Namen kannte. »Tony«, gurgelte es. »Ich bin es… Frank Esslin… Ich bin fertig mit der Hölle… Hilf mir!«
    ENDE
    [1] Siehe Tony Ballard Nr. 163 »Der Zauberhelm«, Tony Ballard Nr. 164 »Mr. Samba - Mr. Tod«
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