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165 - Das besessene Haus

165 - Das besessene Haus

Titel: 165 - Das besessene Haus
Autoren: A.F.Morland
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Grausamen 5 heimzahlen, was er ihm angetan hatte.
    Aber im Moment sah es nicht danach aus, als ob Höllenfaust besorgt in die Zukunft blicken mußte. Der Söldner der Hölle fühlte sich dem Tod viel näher als dem Leben.
    Er brauchte Hilfe - jetzt und später. Was Kayba für ihn tun konnte, war zuwenig. Nur ein einziger Schritt konnte ihn jetzt vielleicht noch retten, aber würde er noch die Kraft haben, ihn zu tun?
    ***
    Höllenfaust verscheuchte Agassmea mit einem harten Schrei. Die Tigerin ergriff sofort die Flucht - ein großes, kraftstrotzendes Tier… aber blind!
    Zum erstenmal machte Agassmea die bittere Erfahrung, wie es ist, wenn man nichts sieht. Sie konnte sich in diesem Augenblick einem Abgrund nähern, ohne es zu wissen.
    Höllenfausts Grausamkeit war nicht zu übertreffen. Dennoch bereute Agassmea nicht, was sie getan hatte. Es tat ihr nur leid, daß sie damals Höllenfausts Geliebte geworden war, ein Fehler mit ungemein schweren Folgen.
    Kein anderer Mann hätte ihr so übel mitgespielt. Selbst Asmodis hätte sie nicht härter treffen können. Höllenfaust übertraf damit sogar den Herrscher der Hölle.
    Vorsichtig tappte Agassmea durch die immerwährende Dunkelheit. Sie mußte sich umstellen. Mit der Zeit würden sich Tastsinn, Geruchssinn und Gehör besser ausprägen, aber wieviel Zeit hatte sie?
    Wann würde sich ihr die erste Raubkatze in den Weg stellen, sie angreifen und töten? Sie blieb stehen, hatte keine Ahnung, wo sie sich befand.
    War da ein dumpfes Knurren zu hören? Agassmea tastete sich hinter einen Felsen und legte sich auf den Boden. Sie spürte schon bald eine schleichende Gefahr.
    Hatte der Feind sie bereits entdeckt? Sie lag ganz still und wartete. Das Kratzen von Krallen drang an ihr Ohr, und gleich darauf erklang ein aggressives Gebrüll über ihr.
    Das andere Raubtier war auf den Felsen gesprungen und griff die Tigerin an. Der Stärkere tötet den Schwächeren - ein Gesetz, das auch hier seine Gültigkeit hatte.
    Agassmeas Magie verpuffte wirkungslos, weil sie den Feind nicht sah. Er landete auf ihr, und sie brüllte auf, gleichzeitig wälzte sie sich zur Seite und biß zu.
    Ihre kräftigen Reißzähne verletzten den Gegner. Er kreischte wild auf und schnellte hoch. Harte Prankenhiebe trafen sie, und die Krallen des Feindes rissen ihr tiefe Wunden.
    Abermals biß sie zu, und sie drückte den Körper, den sie nicht sehen konnte, nieder. Ihr Instinkt verriet ihr, daß sie auf dem richtigen Weg war, und mit dem dritten Biß hatte sie gesiegt. Aber sie fühlte keinen Triumph.
    Bereits der nächste Feind konnte sie töten.
    ***
    Ich schob meinen Colt Diamondback ins Leder und hängte mir den Dämonendiskus wieder um den Hals. Tückisch still war es im Höllenhaus geworden, aber wir blieben auf der Hut.
    Wir hatten das gefährliche Trio ausgeschaltet - eine Schlacht war gewonnen, aber noch nicht der Krieg. Mir fiel eine merkwürdige Zeichnung an der Wand auf, und ich machte Mr. Silver darauf aufmerksam.
    »Was ist das?« fragte ich.
    »Keine Ahnung, Tony«, antwortete der Ex-Dämon.
    »Eines ist gewiß: daß dieses eigenartige Muster vor kurzem noch nicht da war. Sieht aus wie… Adern. Ein Höllenhaus, mit Adern durchzogen. Hört sich verrückt an, aber was ist schon normal, wenn die schwarze Macht ihre dreckigen Finger im Spiel hat.«
    »Ein Haus, von Höllenkraft durchpulst«, bemerkte Mr. Silver nachdenklich. »Es wäre möglich.«
    Die Adern schwollen ständig an. Was mochte durch sie fließen? Das konnte doch eigentlich nur Dämonenblut sein. Xothars Blut!
    »Du, Silver, mir kommt da ein ganz irrer Gedanke«, sagte ich mißtrauisch.
    »Ungeniert heraus damit«, verlangte der Ex-Dämon. »Deine Gedanken sind so gut wie immer irre.«
    »Was hältst du von folgender Theorie: Wir befinden uns nicht in Xothars Nähe, sondern in ihm drin!«
    Der Hüne musterte mich gespannt. »Du meinst, Xothar liegt nicht irgendwo dort unten im Keller, sondern…«
    »Das ganze Haus ist Xothar!« platzte es aus mir heraus.
    »In dem Fall wären Mr. Peckinpahs Informationen nicht ganz richtig.«
    »Ich denke, das ist im Moment von zweitrangiger Bedeutung«, gab ich zurück und berührte mit der Hand die Wand. Sie spürte sich ledern an, irgendwie organisch.
    Verdammt, wir befanden uns tatsächlich in einem Dämon. Von dem, was wir von Tucker Peckinpah erfahren hatten, stimmte mit Sicherheit: Xothar hatte sich vom Zufall »wecken« lassen, und nun war er wach!
    ***
    Roxane rief uns.
    »Raus!« brüllte
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