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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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würde, wahrscheinlich noch vor der Ankunft auf Arkon I. Daraus konnte Poppan unschwer auf einen blinden Passagier schließen. Folgerichtig würde er sein Schiff systematisch durchsuchen lassen.
    Es konnte keinen Zweifel daran geben, daß Dilja Mowak dabei entdeckt wurde. Und auf Arkon Iwürde der Tod seine Sense schwingen!
    Die Hanse-Spezialistin sah sich im Kühlraum um und fand eine Antigravplattform in der Nähe des Eingangs. Die drei darauf befestigten, zwei Meter langen offenen Mulden verrieten, daß die drei Ermordeten damit hatten fortgeschafft werden sollen.
    Dilja konnte sich denken, wohin. Da Poppan den Mord vertuschen wollte, mußte er befohlen haben, sie in den Weltraum auszustoßen. Der Zeitpunkt war günstig gewählt.
    Der Walzenraumer mußte auf dem Weg nach Arkon II inzwischen seine größte Sonnennähe erreicht haben. Die Toten würden von ihrer Schwerkraft gepackt und in ihre Gluthölle hineingezogen. Die perfekte Feuerbestattung.
    Dilja Mowak wußte plötzlich, was sie zu tun hatte.
    Sie legte die drei steifgefrorenen Toten in die Mulden und packte den anderen Springer obendrauf. Danach verließ sie den Kühlraum durch das Schott. Sie trug den Paralysator ihres Gegners griffbereit unter dem Kombigürtel - für den Fall, daß ihr jemand begegnete.
    Nach kurzer Orientierung draußen auf dem Korridor wußte sie, wo sich die nächste Mannschleuse befand. Sie schob die Antigravplattform dorthin.
    Wie sie gehofft hatte, war die Schleuse während des Fluges durch den Weltraum nicht bewacht. Sie beförderte die Plattform mit den Toten in die geräumige Kammer, schloß das Innenschott mit der Schaltung im Korridor und schaltete von dort auf Blitzkompression.
    Als die Kontrollen anzeigten, daß die Schleusenkammer leer war, ließ sie das Außenschott wieder schließen. Alle vier Springer waren unterwegs zur Sonnenoberfläche.
    Die fast explosionsartig entweichende Luft hatte sie zusammen mit der Antigravplattform in den Raum katapultiert. „Poppan wird für euch bezahlen!" versprach Dilja.
    Sie kehrte nicht in die Vorratssektion zurück.
    Ihr war der Hunger vergangen. Hier und da ein Schluck Wasser würde genügen müssen.
    Ergeben stieg Dilja wieder in das Schachtsystem zurück und kroch zu dem Ort, von dem aus sie nunmehr alle Interkomanschlüsse kontrollieren konnte - bis auf einen. Aber das war ihrer Ansicht nach auch nicht nötig, denn wahrscheinlich gehörte er einer engen Vertrauten des Patriarchen.
    Einer so eng Vertrauten, daß er mit ihr über alles reden würde, was die Oxtornerin interessierte...
    Kaum hatte sie sich in die Interkom-Vernetzung eingeschaltet und den Empfänger aktiviert, der alles aufnahm, was der Minispion in Poppans Badebeckenabfluß „mithörte", da wurde die Hanse-Spezialistin auch schon fündig. „... möchte wissen, warum du ausgerechnet ihn schicktest!" schimpfte die Stimme einer Springerin. „Ich konnte nicht ahnen, daß er so dumm war", entgegnete eine männliche Stimme, die Dilja sofort als die des Patriarchen erkannte. „Ich glaube nicht, daß er schuld war!" keifte die Frauenstimme. „Wer öffnet schon das Außenschott einer Schleusenkammer, in der er selbst ohne Raumanzug steht?"
    Die Rede war demnach von dem Springer, der Dilja im Kühlraum zu töten versucht hatte. Die Springerin mußte ihn vermißt haben. Logischerweise hatte sie die Schleuse überprüft, durch die er die drei Ermordeten ins All befördern sollte. Da der kleine Aktionsspeicher im Außenschott alle schalttechnischen Vorgänge aufzeichnete, enthielt er auch die Information, daß vier Körper hinausbefördert worden waren. „Rundro hat es offenbar getan", erwiderte Poppan mürrisch. „Natürlich hätte ich ihn nicht mit der Beseitigung der drei Verräter beauftragt, wenn ich gewußt hätte, wie klein sein Hirn tatsächlich war. Aber so ist das eben: Wer zu dumm zum Überleben ist, stirbt."
    „Du verfluchter Zyniker!" schrie die Springerin. „Rundro war immerhin dein Enkel - und auch fast so etwas wie mein Enkel!
    Wenn ich herausfinden sollte, daß du ihn loswerden wolltest ...!"
    „Aber Uronga, teure Schwester!" rief der Patriarch entsetzt. „Welchen Grund sollte ich dafür gehabt haben? Er war mein Enkel, wie du schon sagtest. Die minderwertige Erbmasse hat er von seiner Mutter. Aber von mir, seinem Großvater, hat er ebenfalls Gene in sich getragen. Glaubst du, ich wäre fähig, meine eigenen Gene zu vernichten?"
    „Du hast doch überhaupt kein Gewissen", stellte Uronga nach einer
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