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1640 - Griff nach Arkon

Titel: 1640 - Griff nach Arkon
Autoren: Unbekannt
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größeren Kreisen durchkämmen!"
    „Aber in Schutzanzügen!" mahnte Uronga.
    Poppan blickte Rundro nach, der förmlich aus dem Raum gestürzt war.
    Nach einer Weile sah er seine Schwester hilfesuchend an. „Ein Ertruser!" sagte er nachdenklich. „Srim Tennek ist ein Ertruser, Uronga! Bei der Konstitution dieses Extremwelters ist es fraglich, ob ein normaler Energiestoß aus einem Paralysator ihm allzuviel ausmacht. Ich denke, er hat ihn einfach weggesteckt."
    „Natürlich hat es ihn nicht umgeworfen", entgegnete Uronga. „Aber ich sah, wie er in die Knie ging, bevor er sich auf mich warf. Er war angeschlagen. Zusammen mit den sich rasch vermehrenden Erregern der Akon-Pest hat es ihn regelrecht fertiggemacht. Er ist nicht bis zur LEPRACHAUN gekommen."
    „Aber wenn doch?" grübelte Poppan mit finsterer Miene. „Dann finden die Hanseaten heraus, daß er verseucht ist. Und falls er noch was sagen kann, wo er sich infiziert hat, haben wir sehr bald ein arkonidisches Einsatzkommando an Bord. Ihr wißt, was uns dann erwartet."
    „Warum sprengen wir uns nicht zusammen mit dem Schiff in die Luft?" fragte Kenchai mit ausdrucksloser Stimme. „Und lassen vorher die Akon-Pest los? Dann würde wenigstens Arkon II entvölkert, wenn schon nicht Arkon I."
    „Ich will noch nicht sterben!" erwiderte Uronga. „Lieber lasse ich mich einsperren. Vielleicht haut uns die Blaue Legion heraus. Das muß sie sogar tun, damit die Arkoniden nicht die Wahrheit aus uns herausholen können."
    „Ich denke eher, daß uns die Blaue Legion beseitigen läßt, bevor wir ausgesagt haben", meinte der Patriarch. „Da bin ich mir sogar sicher. Wahrscheinlich wartet auf Arkon II schon ein geheimes Mordkommando - für den Fall, daß wir auffliegen.
    Wir wären nur auf Arkon Isicher. Aber wir kommen niemals von hier weg. Das ist vorbei."
    Als sein Armband-Telekom summt, schaltete er ihn ein.
    Auf der Bildscheibe erschien das Gesicht Rundros. „Wir haben alles abgesucht", berichtete er. „Das ging schnell, weil zwischen uns und der LEPRACHAUN kein Schiff liegt.
    Ohne Erfolg. Aber wir haben festgestellt, daß die Schleusen des Holks von Bewaffneten bewacht werden."
    „Das bedeutet, dort herrscht verdeckter Alarmzustand", stellte Poppan fest. „Also ist dem Ertruser die Rückkehr gelungen - und man weiß dort, daß er verseucht ist."
    In seinen halb hinter Fettwülsten verborgenen Augen blitzte es auf. Jetzt, da das eigene Ende so gut wie sicher schien, arbeitete das Gehirn des Springers schnell- und präzise. „Aber die Hanseaten wissen noch nicht, wo er sich infiziert hat", triumphierte er. „Sonst hätten sie uns längst angezeigt.
    Vielleicht bringen sie den Ertruser doch noch zum Reden, aber sie werden zu lahm reagieren. Wir müssen also nur schneller handeln als sie." Er stemmte sich aus seinem Sessel. „Was hast du vor?" fragte Nifroder.
    Poppan antwortete nicht. Er lachte nur. Danach schob er seine 290 Kilo zum Wandtelekom und tippte eine Zahlenkombination ein. „Ich rufe Arkon I", erklärte er seinen Leuten, damit sie sich nicht darüber wunderten, daß es einige Minuten dauerte, bis die Verbindung zustande kam. Seit sich das Arkon-System mit dem ganzen Kugelsternhaufen M13 in der zweiten Toten Zone befand, waren keine Hyperkomverbindungen mehr möglich.
    Funkwellen breiteten sich nur mit Lichtgeschwindigkeit aus.
    An die entsprechenden Verzögerungen hatten sich die Betroffen inzwischen gewöhnt.
    Nach der doppelten Zeit, die das Licht brauchte, um die Entfernung zwischen Arkon II und Arkon Izu überwinden, leuchtete der Bildschirm auf. Er zeigte das schmale Gesicht eines weißhaarigen Mannes mit albinotisch rötlichen Augäpfeln. „Administration, Fünfter Kreis", sagte der Mann, dann weiteten sich seine Augen. „Ach, du, Poppan!" rief er. „Was gibt es?"
    „Ich habe eine lebenswichtige Information für euch, Inspektor Guurn", erklärte der Patriarch verschwörerisch. „Niemand sonst darf mithören. Ich schalte auf Kodierung. Ihr benutzt ja auch manchmal den Partan-Kode."
    Wieder vergingen einige Minuten. Poppan trommelte nervös mit den Fingern auf der Schaltkonsole herum. „Da kann ich ja genauso gut zu Fuß gehen!" murrte er.
    Endlich hatten die Funkwellen mit der Antwort Guurns Arkon II erreicht. „Ja, aber du dürftest nichts davon wissen, Patriarch. Falls ich dich anzeige, erlegt man dir ein saftiges Bußgeld auf."
    „Pah!" machte Poppan wegwerfend. „Ich würde dir nachweisen, daß jemand aus eurer
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