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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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war nicht unser Ding. Solange noch eine Chance bestand, an die Werwölfe heranzukommen, wollten wir sie auch nutzen…
    ***
    Mehr war nicht zu sagen. Mehr konnten wir nicht tun. Aber keiner von uns sprach darüber, als wir das Wohnmobil verlassen hatten und vor ihm standen.
    In der Dunkelheit waren die Temperaturen noch weiter gesackt, und so packte uns das Frösteln nicht nur wegen des Falls.
    Wir lauschten in die Stille hinein. Von den Werwölfen war nichts mehr zu hören. Sie hatten sich irgendwo verkrochen. Es war durchaus möglich, dass sie sich in unserer Nähe aufhielten und das Wohnmobil beobachteten, nur sahen wir sie nicht, aber damit hatten wir gerechnet.
    Es gab hier kein Gehölz, das uns Deckung gegeben hätte. Wir standen wie auf freier Wildbahn, was allerdings nicht lange anhielt. Auf meinen Vorschlag hin trennten wir uns und tauchten nach rechts und links weg.
    Wir hatten uns allerdings vorgenommen, in der Nähe zu bleiben und nicht zu weit vom Wohnmobil wegzugehen.
    Meine Gedanken drehten sich nicht nur um die Wölfe, sondern auch um die Tänzerin Stella. Sie hatte ihre Schwester verloren, was ein schwerer Schock für sie gewesen sein musste. Aber es war auch möglich, dass sich Liz bei ihr meldete, und das auf eine Weise, die Stella nicht gefallen würde. Der Mond würde seine Form noch zwei Tage behalten, und in diesen Nächten konnte viel geschehen.
    Zudem dachte ich auch an die Spielerstadt in der Nähe. Es war kaum auszudenken, was passieren würde, wenn plötzlich Werwölfe in einem der Casinos auftauchten. Da hatten sie alle Chancen, an Opfer zu kommen, und das wollte ich auf jeden Fall verhindern.
    Im Moment war nichts zu machen, denn ich sah sie nicht. Wie ein Verlorener ging ich durch die Landschaft. Je mehr Zeit verging, umso mehr kam mir der Gedanke, dass in dieser Nacht nichts mehr passieren würde. Es war ein Gefühl, auf das ich mich schließlich festlegte.
    Aber die Werwölfe waren nicht verschwunden. Sie hatten sich nur zurückgezogen und versteckt.
    Der Staubgeruch lag noch immer in der Luft, vermischte sich aber mit anderen Düften, die von der Natur abgegeben wurden. Die Wüste war kein totes Gebiet, sie lebte. Auch in der Nacht.
    Ich wusste nicht, wie weit ich gegangen war, als ich zum ersten Mal anhielt und mich umdrehte. Es war nichts zu sehen, was mich misstrauisch machte.
    Das Wohnmobil sah ich als Schatten in der Nacht. Jetzt brannte das Licht in seinem Innern und füllte die Fenster aus. Man hätte meinen können, dass dort ein Boot gestrandet war, das auf die Flut wartete, um wieder fahren zu können.
    Waren sie noch da?
    In der Nähe des Wohnmobils bewegten sie sich jedenfalls nicht. Das wäre mir aufgefallen. Ich sah auch nichts von Abe Douglas, aber ich erhielt den Beweis, dass die Werwölfe sich nicht zu weit zurückgezogen hatten, denn plötzlich wurde die nächtliche Stille durch ein schauriges und zugleich klagendes Heulen zerstört, das selbst bei mir eine Gänsehaut hinterließ, weil es so ohne Vorwarnung aufgeklungen war.
    Ich ging keinen Schritt mehr vor.
    Das Heulen war echt, und ich sah es als eine Warnung für die Zukunft an. Während ich es hörte, drehte ich mich auf der Stelle, um in alle Richtungen zu schauen. Das brachte mir auch keinen Erfolg, denn wohin ich auch sah, es tauchte kein Werwölfe auf, der durch die Dunkelheit gehuscht wäre.
    Dafür sah ich ein Licht. Es war der helle Schein einer Lampe, der im Kreis geschwenkt wurde. Nur wurde die Lampe nicht von einem Werwölfgehalten. Abe Douglas wollte mir ein Zeichen geben.
    Das war zwischen uns verabredet worden. Es konnte sogar sein, dass er etwas gefunden hatte. So lief ich auf ihn zu und schwenkte ebenfalls meine Leuchte.
    Das Heulen verklang allmählich. Die eintretende Stille beruhigte mich nicht. Ich wusste, dass die Bestien noch in der Nähe lauerten, aber ich konnte mir nicht vorstellen, dass sie angreifen würden. Sie hatten sich nur bemerkbar machen wollen.
    »Ist dir was aufgefallen, John?«
    Die Stimme meines Freundes klang mir entgegen, und ich konnte nur den Kopf schütteln, als wir uns gegenüber standen.
    »Ich gehe davon aus, dass sie andere Pläne haben«, sagte Abe Douglas und deutete mit der Hand dorthin, wo die Wüste einen hellen Schleier zeigte.
    »Las Vegas?«
    »Bestimmt.«
    Ich sagte dazu nichts. Es war das Schlimmste, das man sich vorstellen konnte, aber es lag auf der Hand. Eine Invasion der Wölfe. Ein archaischer Überfall auf die Stadt des Geldes, wo Hölle und Himmel
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