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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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    ***
    Liz war mit den Wölfen unterwegs und fühlte sich pudelwohl!
    Obgleich sie noch aussah wie ein Mensch, hatte sie jetzt eine neue Heimat gefunden. Es war einfach fantastisch, sich zwischen diesen Tieren zu bewegen und den Blick nach vorn gerichtet zu halten. Zum Licht hin, aber nicht unbedingt zum Mond. Dessen Aura gab ihnen sowieso die Kraft, aber dort, wo die Helligkeit wie eine dünne Glocke lag, da lebten Menschen, dort wartete Beute.
    Liz dachte als Mensch. Sie fühlte auch wie ein Mensch. Das Andere, Fremde war noch nicht voll durchgebrochen, aber sie war in der Lage, sich immer mehr in die Wölfe hineinzuversetzen. Ihr Inneres war im Umbruch. Sie würde bald einen bestimmten Zustand erreicht haben und sich als zweigeteiltes Wesen bewegen.
    Zum einen war sie ein Mensch.
    Zum anderen eine Wölfin.
    Irgendwann in der nächsten Zeit würde es zu dieser Metamorphose kommen, dann war sie so weit erstarkt, dass die Nacht sie zum Tier machte und sie den Menschen überlegen war.
    Aber noch war es nicht so weit. Sie sah sich noch mehr als Mensch und sie dachte dabei auch an ihre Schwester. Die hatte sie nicht vergessen.
    Stella hatte nichts mit den Wölfen zu tun. Noch nicht. Liz war entschlossen, dies zu ändern. Sie hatte sich schon immer mit ihrer Schwester verbunden gefühlt. Beide waren den gleichen Weg gegangen, und das sollte auch in Zukunft so bleiben.
    Sie hatte etwas gesehen und es nicht vergessen. Ihre Schwester war weggefahren, gefolgt von den beiden Polizisten, die Liz als gefährlich einstufte.
    Da musste sie etwas tun. Sie wollte, dass sich Stella wieder in ihrer Nähe aufhielt. Sie gehörten zusammen, auch wenn sie unterschiedlich waren. Und sie wusste auch, dass es leicht sein würde, Stella zu finden, da sie nicht vergessen hatte, was zwischen ihnen verabredet worden war.
    Auf einem Campground hatten sie ihren Wagen abstellen wollen, um von dort aus zu agieren und den Job in der Glaspyramide anzutreten. Das alles hatten sie sich vorgenommen, aber es war anders gekommen.
    Dennoch war Liz entschlossen, alles so durchzuziehen, wie es geplant gewesen war. Es wäre selbst für das wilde Las Vegas etwas Irres gewesen, wenn plötzlich eine Werwölfin den Auftritt durchgezogen hätte, erst Frau, dann Wölfin.
    Die Verwandlung inmitten der Zuschauer zu erleben, so etwas konnte die Krönung sein.
    Daran wollte sie festhalten. Ihre Gedanken drehten sich ausschließlich um die Zukunftsaussichten. Alles andere stellte sie hintan.
    Sie lief im kleinen Pulk der Wölfe mit. Sie hörte deren Schnaufen und Keuchen. Auch manchmal ein Knirschen, wenn etwas unter ihren Füßen zerbrach. Der Staub wölkte bei ihnen hoch und umgab sie manchmal wie ein Schleier.
    Die Stadt war das Ziel!
    Und es lag noch weit vor ihnen. Das Licht war zu sehen, doch es schien kaum näher zu rücken. An Aufgabe dachten sie nicht. Sie wollten auch keinen anderen Weg einschlagen, aber es würde sehr schwer werden. Das gestand sie sich ein.
    Hin und wieder rückten die Wölfe so nahe an sie heran, dass sie ihre Körper spürte. Sie wurde von ihnen gestreift, sie nahm ihren Geruch wahr, sie war eine unter ihnen.
    Das Brennen in ihrer Schulter spürte sie nicht mehr. Sie hatte das Gefühl, dass ihr der Biss gut getan hatte. Es war der Weg in ihre neue Existenz, nur das zählte.
    So bewegte sie sich mit ihren Wölfen immer weiter voran - einem neuen Leben entgegen…
    ***
    Man konnte bei mir von einer recht kurzen Nacht sprechen. Ich hatte wenig geschlafen, aber die Ruhezeit war sehr intensiv gewesen, das musste ich schon zugeben. Zuvor hatten mich die Gedanken gequält. Ich kam einfach nicht mit Stellas Verhalten zurecht und fragte mich auch, ob Abe und ich alles richtig gemacht hatten.
    Wir hatten es nicht geschafft, die Wölfe zu stoppen. Sie waren frei, und unter ihnen befand sich eine Frau, die noch wie ein Mensch aussah, wobei ich nicht glaubte, dass sie bis in die tiefsten Kammern ihrer Seele noch ein normaler Mensch war.
    Als ich unter der Dusche stand und mir die Vorgänge zum wiederholten Mal durch den Kopf gehen ließ, spürte ich einen leichten Druck im Magen. Ich wusste, dass wir erst am Beginn standen. Diese Bestien hatten ein Ziel, und das konnte nur Las Vegas sein.
    Aber es gab auch eine Anlauf stelle.
    Ich dachte an Stella, die, im Gegensatz zu ihrer Schwester, nicht gebissen worden war. Sie hatte ihr Wohnmobil auf dem Campground abgestellt. Dort hatte sie so etwas wie einen Platz gefunden, von dem aus sie agieren
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