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1639 - Las Vegas-Wölfe

1639 - Las Vegas-Wölfe

Titel: 1639 - Las Vegas-Wölfe
Autoren: Jason Dark
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der kam so schnell nicht mehr davon los. Hier stand das Vergnügen an oberster Stelle.
    Wo viel Licht ist, gibt es auch viel Schatten. Und den gab es hier auch.
    Menschen, die ein Vermögen verspielt hatten und danach in tiefe Depressionen fielen, die nicht selten in einem Suizid endeten.
    Ich fragte mich, ob es in einem derartigen Moloch überhaupt noch Menschlichkeit gab. Wahrscheinlich musste man sie mit der Lupe suchen.
    Wir mussten nicht direkt bis in die Stadt hinein, sondern konnten über eine breite Straße in einen Außenbezirk rollen, wo sich der Campground befand.
    Vor der Einfahrt, die durch zwei Schlagbäume gesichert war, musste Stella anhalten. Hinter den Schlagbäumen sahen wir ein kleines Steinhaus, in dem noch Licht brannte.
    Wir waren ausgestiegen und standen im Licht zweier Lampen, deren Beleuchtung uns blass aussehen ließ.
    Stella schaute zu uns herüber.
    »Da im Haus ist Licht. Ob ich mal fragen soll?«
    »Tun Sie das, Stella.« Abe Douglas nickte, aber er sah auch, dass sie keine Frage mehr zu stellen brauchte, denn jemand hatte uns gesehen und verließ das Haus.
    In dieser Nacht war der Typ so etwas wie der Campground-Marshal, ein bulliger Typ mit verbrannter Haut, der zunächst einen Fluch ausstieß und uns dann anfuhr: »Kommt morgen wieder. Habt ihr die Zeiten nicht im Kopf?«
    »Nein!«, sagte Abe und zeigte seine Dienstmarke. »Und so etwas interessiert uns auch nicht. Die Lady hier hat sich durch widrige Umstände verspätet, und deshalb wollen wir, dass sie von Ihnen auf den Platz gelassen wird.«
    »FBI, wie?«
    »Das sollten Sie gesehen haben, Mister.«
    »Okay, ich weiche der sanften Gewalt. Ich will Ihnen aber eines sagen, Mister, ich will hier auf dem Platz keinen Ärger haben. In welchen Schwierigkeiten die Frau hier gesteckt hat, davon habe ich keine Ahnung, ich will nur nicht, dass mich ihre Probleme verfolgen. Wir haben hier nämlich einen ruhigen Platz, und von irgendwelchen eifersüchtigen Typen will ich nichts wissen.«
    »Das werden Sie auch nicht. Und jetzt öffnen Sie. Ich will hier vor der Schranke nicht festwachsen.«
    »Übernachten Sie denn hier?«
    »Nein.«
    Der Typ zog ab. Stella bedankte sich bei uns, und wenig später glitten die beiden Schranken hoch, sodass wir freie Fahrt auf den Campground hatten.
    Stella musste noch einmal halten, weil der Typ zu ihr in den Wagen stieg, um ihr den Weg zu weisen. Auf einem parkähnlichen Gelände stellte sie den Wagen ab.
    Wir hielten in der Nähe und stiegen aus, um uns von Stella zu verabschieden. Der Typ zog sich grußlos zurück, und wir sahen, dass sie wieder lächeln konnte.
    »Alles klar?«, fragte ich.
    »Ja, bestimmt. Und noch mal vielen Dank.«
    »Keine Ursache. Eine Frage hätte ich dann doch.«
    »Bitte.«
    »Wo treten Sie und Ihre Schwester denn auf? Besser, wo wären Sie aufgetreten?«
    »Nicht in einem Hotel. Es ist so etwas wie ein Zirkus. Ja, das stimmt. Ich trete in einem Zelt auf, das mehr eine Pyramide ist und nicht aus einer Plane besteht, sondern aus Glas. Von außen undurchsichtig, aber nicht von innen. Da ziehen wir dann unsere Schau ab.«
    »Die wird ja nun nicht stattfinden«, sagte Abe.
    Stella hob die Schultern. »Ich weiß es nicht. Ich weiß es wirklich nicht. Man wird sehen.«
    »Gut.«
    Sie reichte uns die Hand, und wir hatten das Gefühl, dass sie gern allein sein würde. Wir hielten sie nicht länger auf, waren aber schon nachdenklich, als wir wieder im Wagen saßen, den der Gman wenden musste.
    »Da hat es tatsächlich bei unserer Freundin einen Umschwung gegeben, den ich mir nicht erklären kann.«
    »Möglich.«
    »Und das kann nur mit ihrer Schwester zusammenhängen. Ich bin gespannt, was uns da noch erwartet.«
    »In dieser Nacht ja wohl nichts mehr.«
    »Und in der nächsten?«
    »Da sollten wir schon unterwegs sein und die Augen weit offen halten.«
    »Genau das hatte ich auch vor.«
    Wir fuhren zu unserem Hotel, in dem es natürlich auch ein Casino gab.
    Auch um diese Zeit war es noch gut gefüllt. Hier floss das Geld ohne Unterlass, aber weder Abe Douglas noch ich hatten Bock, ins Casino zu gehen.
    Dafür suchten wir eine der Bars auf, in der es nicht zu voll war.
    Kaum saßen wir auf den Hockern, schlug mir Abe auf den Rücken. »Ich gebe einen aus. Ein doppelter Bourbon wird uns beiden jetzt bestimmt gut tun.«
    »Bourbon?«
    »Ja, wieso nicht?«
    »Hör mal, ich komme von der Insel. Und da trinkt man Scotch.«
    Mein Freund nickte. »Dann eben Scotch.«
    »Du sagst
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