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1633 - Eine Falle für die MAGENTA

Titel: 1633 - Eine Falle für die MAGENTA
Autoren: Unbekannt
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ließ das Licht löschen und lag lange Zeit wach. Die Gedanken in seinem Kopf drehten sich nur noch um dieses eine Thema. Warum tut sie so etwas?
    Als der Chrono den Beginn des Morgens ankündigte, erhob er sich und ging hinüber in den Wohnraum. Er aktivierte den Syntron und bat um eine entsprechende Auskunft.
    Sie war negativ.
    Nach zehn Stunden im Hyperraum kehrte die FORNAX in den Normalraum zurück. Die Geräte desaktivierten sich automatisch, und die Syntrons spulten in sinnvoller Reihenfolge die Ergebnisse der Untersuchungen ab.
    Myles schloss die Augen. Wieder nichts. Der Gedanke, den Kristall auf diese Weise zu untersuchen, war ihm beim Mittagessen gekommen. Er hatte Bully angerufen und ihn gefragt, ob er für einen Tag oder mehr auf Kallia verzichten konnte. Bully hatte bejaht und keine Einwände gehabt.
    Gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin hatte er die Experimente vorbereitet und die Besatzung der FORNAX von dem geplanten Start unterrichtet. Das Schiff hatte das Solsystem verlassen und war in eine längere Hyperraumetappe in Richtung galaktisches Zentrum gegangen. Übergangslos begann Myles mit den Untersuchungen. Er legte das Polygon in ein starkes Feld und schleuste es aus. Es blieb innerhalb der Schutzschicht, die das Schiff umgab, aber es war der Gravitation im Innern nicht mehr ausgesetzt.
    Hypertaster richteten sich auf das Gebilde und durchleuchteten es. Mit allen zur Verfügung stehenden Geräten wurde die „Flaschenpost" in mehreren Staffeln untersucht.
    Doch die Hoffnungen, die Myles in der ersten Hälfte der Flugphase noch hatte, erfüllten sich nicht.
    Jetzt, nach dem Rücksturz in dem Normalraum und dem bevorstehenden Rückflug ins Solsystem, musste der Wissenschaftler einsehen, dass sie dem Ding auf diese Weise nicht beikamen. Was sie auch täten, welchen Tests sie das Gebilde auch unterzogen, sie entlockten ihm sein Geheimnis nicht. Sein Inneres schien völlig leer zu sein, es besaß nichts als die negative Strangeness. „Nimm es nicht so tragisch, Myles." Kallia nahm ihn in den Arm und küsste ihn. „Wir gehen immer davon aus, dass das Kristallprisma irgendeine Funktion besitzen muss. Unser wissenschaftlicher Verstand sagt uns das. Aber ist es wirklich so? Kann es nicht sein, dass es überhaupt keine Funktion besitzt? Dass einfach nur signalisieren soll: Da bin ich, leer und mit fester Hülle und einer negativen Strangeness? Zieht eure Schlüsse daraus."
    „Möglich wäre es schon, aber du siehst es richtig; dass ich mich nicht mit diesem Gedanken anfreunden kann."
    Sie starrten sich an, und er suchte in ihrem Gesicht nach Zeichen und Spuren der Anstrengung, nach Ermüdung oder etwas anderem.
    Und fand nichts.
    Kallia zog ihn davon in Richtung ihrer gemeinsamen Unterkunft, und sie verbrachten die Stunden des Rückfluges ungestört miteinander. Für eine Zeitlang vergaß Myles die vielen Gedanken um das Prisma, aber als der Interkom den Rücksturz und die baldige Ankunft auf Titan meldete, da kehrten alle Überlegungen mit Vehemenz in sein Bewusstsein zurück. „Hier spricht Bully", klang es aus einem Akustikfeld. „Der Syntron hat mich soeben über den Misserfolg informiert. Ich denke, dass es nur eine Möglichkeit gegeben hätte, das Ding zu untersuchen, nämlich den 5-D-Boogo der Arachnoiden. Leider hat unser aller geschätzter Philip den in einem Anfall von Unbeherrschtheit vernichtet. Oder sollte man vielleicht besser sagen, dass es mit Absicht geschah?"
    „Nein, das halte ich für ausgeschlossen", sagte Myles. „So schlimm können wir uns selbst in einem Ennox nicht tauschen."
    Sie beendeten das kurze Gespräch. Die FORNAX landete, und Myles und Kallia eilten sofort in die Labors, wo der Wissenschaftler das Polygon in seinem Tresor verstaute, der zusätzlich mit energetischen Feldern gesichert wurde.
    Die Felder selbst stellten für einen Ennox-Dieb keine Gefahr dar, wohl aber der kleine Tresor. In einem Raum, der kleiner war als das eigene Körpervolumen, konnte selbst ein Ennox nicht materialisieren' und einen Gegenstand an sich nehmen. Und dass es einem dieser Wesen gelungen wäre, durch feste Materie hindurchzugreifen, dieses Phänomen war noch nie beobachtet worden.
    Kallia hauchte ihm einen Kuss auf die Lippen und kehrte an ihren Arbeitsplatz in der Nähe Bullys zurück. Sie ließ Myles allein, und der Mann, der es ausgesprochen ungern hörte, wenn man ihn als terranischen Chefwissenschaftler bezeichnete, blieb in seinem Labor stehen und starrte Löcher in den
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