Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
Vom Netzwerk:
den äußersten Enden dieser Haarspitzen schimmerten kostbare Steine im Licht der Deckenbeleuchtung.
    Aber das war es nicht, was Arno Muller den Atem verschlug - das war vielmehr Helgundy Khatanassious Kleid.
    Oder vielmehr das, was sie ihr Kleid nannte.
    Helgundy Khatanassiou war umgeben von einer funkelnden Aura, einem unaufhörlichen Blitzen und Flimmern, das ihren Körper wie eine Haut aus Licht umschloß.
    Müller spürte seinen Mund trocken werden. „Was für ein Kleid!" rief er aus, als er sich Helgundy Khatanassiou näherte.
    Sie lächelte sanft. „Kleid? Welches Kleid meinst du, mein Freund?"
    Muller deutete auf das Glänzen und Gleißen, in dem Helgundy heranzuschweben schien. Dieses Feuerwerk aus Licht hatte nichts Kaltes an sich, es schien vielmehr zu fließen und sich zu bewegen. „Das da", antwortete Muller fassungslos. „Das mit den Juwelen darauf."
    Helgundy Khatanassiou lachte halblaut. „Das ist kein Kleid", sagte sie. „Es war mir zu lästig, weißt du. Ich habe mir einfach ein paar von meinen Diamanten und anderen kostbaren Steinen in die Haut einpflanzen lassen. Das ist alles - der Rest ist nur ein wenig Licht."
    Mullers Augen weiteten sich. Er spürte seine Hände feucht werden.
    Helgundy Khatanassiou stand keine drei Meter von ihm entfernt, zum Greifen nahe, und Mullers Phantasie schlug schon wieder wüste Purzelbäume, als er sich die Wirklichkeit von Helgundy Khatanassiou vorzustellen versuchte. „Das muß ja Stunden dauern", rief er aus in dem Bemühen, der Unterhaltung die schweißtreibende erotische Spannung zu nehmen und lieber auf technisch neutrales Gebiet auszuweichen, „dieses Kleid anzulegen!"
    Helgundy lachte abermals. „Ich lege es nie ab", antwortete sie. „Ich trage nur meist etwas darüber, das ist alles. Gefällt es dir?"
    Arno Muller brachte außer einem erstickten Krächzen nichts hervor, „Ich habe dich in meiner Nähe postiert", verkündete Helgundy Khatanassiou. „Das ist dir doch recht, oder?"
    Sie schritt an Muller vorbei, nur knapp einen Meter entfernt. Mullers Kehle war wie zugeschraubt, als er sich vorstellte... „Dieses Essen wird in die Geschichte eingehen", verkündete Helgundy Khatanassiou zufrieden; sie zwinkerte Muller zu. „Und du wirst diese Geschichte aufschreiben, ganz genau, mit allen Einzelheiten."
    Muller erlaubte sich ein schiefes Grinsen. Er deutete auf den gleißenden Schein, der Helgundy umfloß. „Mit allen Einzelheiten?"
    Sie kniff die Augen zu. „Natürlich", sagte sie. „Genau das ist es doch, was das Publikum interessiert. Ah, da kommt der nächste Gast."
    Arno Muller furchte die Stirn, als er den Ankömmling sah.
    Die Flügeltür öffnete sich, und eine Frau erschien auf der Schwelle. Sie war einen Kopf kleiner als Muller und mindestens doppelt so breit. In Arno Mullers Kopf bildete sich die giftige Formulierung, daß diese Frau sehr ebenmäßig gewachsen war - überall an ihrem Körper war sie breit, rund und fett. „Gharyna Feiton, nicht wahr?" fragte Helgundy mit strahlendem Lächeln. „Es freut mich, daß du gekommen bist!"
    Gharyna Feitons Blick verriet offenen Widerwillen, Mißtrauen, Gereiztheit. Die Frau hatte die besten Dekaden ihres Lebens bereits seit langem hinter sich, zumindest seelisch. Ihr Gesicht war gezeichnet von Verbitterung und einer Wut, die nie ein richtiges Ziel gefunden hatte. „Setz dich, Gharyna, dort drüben. Dieser Mann ist Arno Muller, du wirst ihn sicher kennen."
    Der Händedruck der beiden war kurz und knapp. Die Mißbilligung in Gharynas Gesicht wuchs in jedem Augenblick.
    Sie blickte Muller an und nickte. „Ja, ich kenne dich. Du hast diese Schmutzgeschichten gemacht über die, nun, wie heißt sie denn noch, diese Schauspielerin, deren zweiter Mann ..."
    „Ich erinnere mich an den Fall", sagte Arno Müller mit zögerndem Lächeln; er blickte hinüber zu Helgundy Khatanassiou.
    Was wollte die Multimilliardärin mit dieser dicken, primitiven und bösartigen alten Frau? Wo gab es da eine Verbindung? „Onnarqe Brishar!", verkündete ein Roboter.
    Ein hochgewachsener, schlanker Mann betrat den Raum mit schnellen Bewegungen. Der Mann hatte dunkle, fast schwarze Haare und bewegte sich zielsicher auf Helgundy zu.
    Sie begrüßte ihn auffallend freundlich, so freundlich, daß in Arno Muller die Eifersucht siedendheiß aufzuschießen begann.
    Nach und nach tauchten die weiteren Gäste auf. Es waren vor allem Humanoide aus allen Teilen der Galaxis, der Himmel allein mochte wissen, wer sie
Vom Netzwerk:

Weitere Kostenlose Bücher