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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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es beschreiben."
    Perry Rhodan zögerte.
    Abgeriegelt wurde der Wanderer-Bezirk aus mehreren Gründen. Zum einen wollte man verhindern, daß dort ein unentwirrbares Durcheinander von Raumschiffen entstand, die auf engstem Raum manövrierten und womöglich zusammenstießen. Die Interessen der Neugierigen berücksichtigte auch der zweite Grund - ES konnte bei Belästigung ziemlich ungehalten werden, und das wollten Perry Rhodan und die Führung der Kosmischen Hanse verhindern.
    Einen dritten Grund gab es noch, dieses Gebiet hermetisch abzuriegeln, ja diese Bewachung noch zu verstärken. Vor kurzer Zeit erst war in diesem äußerst wichtigen Raumsektor die MAGENTA der Akonin Henna Zarphis aufgetaucht.
    Nach allem, was inzwischen über Henna Zarphis im Zusammenhang mit der „Blauen Schlange" bekanntgeworden war, konnten die Terraner unmöglich das Risiko eingehen, diese hochgefährliche Frau in der Nähe von Wanderer herumgeistern zu lassen.
    Wie berechtigt diese Vorsicht war, hatte sich deutlich gezeigt, als versucht worden war, Henna Zarphis im Sektor Wanderer zu stellen - die Frau hatte sich dem Zugriff der terranischen Schiffe durch Flucht entzogen, und vermutlich hatte sie sich dabei eines neuentwickelten akonischen Transmitters bedient. Ihre Flucht war jedenfalls ebenso spektakulär gewesen wie für die Verfolger blamabel.
    Perry Rhodan betrachtete das Abbild des Somers auf dem Bildschirm. Bei allem Wohlwollen, das Perry Rhodan dem Somer entgegenbrachte, konnte sich Rhodan eines gewissen Unbehagens nicht erwehren, wenn er mit dem Gesandten zu tun hatte. Vielleicht lag es nur daran, daß Gureod gewisse diplomatische Unarten maßlos übertrieb: die gnadenlose Floskeldrescherei, das molekulare Abwägen eines jeden gesprochenen oder auch nur gestisch angedeuteten Wortes, die panische Scheu, sich womöglich zu früh auf eine Entscheidung festgelegt zu haben, und vieles mehr. „Laßt ihn fliegen", entschied Perry Rhodan. Der junge Terraner auf dem rechten Bildschirm erstarrte. „Aber dann haben wir einen Präzedenzfall", stammelte der junge Mann. „Irrtum", antwortete Perry Rhodan sanft. „Wir haben eine Entscheidung, und das ist alles. Der Gesandte der Somer mag versuchen, Wanderer anzufliegen. Wenn es ein anderer versucht, haltet ihn auf. Das ist meine Entscheidung."
    „Ich danke dir, Perry Rhodan", ließ sich der Gesandte vernehmen. Perry Rhodan sah, wie die stark an Krebs erinnernde Geschwulst auf der Brust des Somers pulsierte.
    War das der eigentliche Grund?
    Perry Rhodan war selbstredend kein Experte in somerischer Medizin. Möglich, daß diese rötlich schimmernde Wucherung auf der Brust des Gesandten gutartig war, vielleicht sogar eine Art Familienkennzeichen seiner Eilinie, wie es die berühmte Unterlippe bei den Habsburgern gewesen war, Jahrtausende vor der neuen Zeitrechnung.
    Aber das konnte Rhodan sich nicht wirklich vorstellen.
    Eher, daß Gureod krank war, von dieser Wucherung langsam und unaufhaltsam aufgezehrt wurde. War das der Grund, weshalb er versuchen wollte, Wanderer anzufliegen, den Lebensbereich einer Superintelligenz mit schier unvorstellbarer Macht?
    Der linke Bildschirm hatte sich verdunkelt, Gureod hatte die Verbindung abgebrochen. Aber der junge Offizier war noch zu sehen, von der Seite, und an seinem Brustkorb vorbeiblickend, konnte Rhodan den Panoramaschirm des Wachschiffes ausmachen. „Sie fliegen wirklich Wanderer an", sagte der junge Mann; er wirkte gefaßt, wenn auch ein wenig verärgert. „Nur einmal", sagte Perry Rhodan nachdenklich; er lächelte verhalten. „Wenn er es noch einmal versuchen will, wirst du ihn daran hindern. Und dabei kannst du dich unumschränkt auf mich berufen."
    Der junge Offizier warf einen knappen Blick zur Seite. Die Zeiten, in denen junge. Männer in den lindgrünen Uniformen der Solaren Flotte ehrfurchtsvoll erschauerten, wenn ein Perry Rhodan das Wort an sie richtete, waren lange vorbei, stellte Rhodan mit innerem Lächeln fest.
    Er nickte langsam.
    Gut so. „Ich überspiele dir die Projektion!" stieß der junge Mann hervor. „Warte einen Augenblick!"
    Zu sehen war der - vermutliche - Standort von Wanderer, außerdem die GOMAN des Gesandten Gureod, die ebendiesen mutmaßlichen Standort anflog. Und zu beobachten war, wie die GOMAN für einen Zeitraum von einer knappen Zehntelsekunde vom Bildschirm verschwand, als sei sie eingetaucht in ein Medium, in dem sie nicht von außen zu erfassen war. Aber nach dieser Zehntelsekunde tauchte das
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