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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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flüstern zu können. „Wahrscheinlich liegt es an den Schäden", sagte er leise, „Es ist vorstellbar, daß die fraglichen Phänomene diese Geschöpfe nicht nur technisch, sondern auch zivilisatorisch um Dekaden zurückgeworfen haben!"
    Gureod machte eine Geste der Zustimmung.
    Wohl möglich. Denn ebenjene fraglichen Phänomene waren es, die den eigentlichen Anlaß für den Flug der GOMAN bildeten. Die Nachricht von den beunruhigenden Ereignissen in der Galaxis der Viviparen war bis in die Sterneninsel Siom Som gedrungen und hatte dort für Unruhe und Aufregung gesorgt.
    Gureod war der Leiter einer besonderen Gesandtschaft der Somer, die -einhundert Köpfe stark - den Auftrag hatte, sich genauestens zu informieren, den Kontakt zwischen den Sterneninseln zu vertiefen und vor allem festzustellen, was an diesen schreckerregenden Gerüchten der Wahrheit entsprach und was als Nestparolen abgetan werden konnte.
    Gureod gedachte diesen Auftrag mit gewohnter Präzision und Zuverlässigkeit abzuwickeln. Er war sich seines Auftrages und seiner Stellung bewußt.
    Die GOMAN flog, den Anweisungen der Milchstraßenbewohner folgend, den dritten Planeten dieses Sonnensystems an. Die Navigation erwies sich als recht schwierig; im interplanetaren Raum dieses Sonnensystems wimmelte es von Schiffen, denen die GOMAN zum Teil auszuweichen gezwungen war.
    Daß man der Somer-Gesandtschaft und der GOMAN nicht einen Status absoluter Priorität eingeräumt hatte, empfand Gureod als gewichtigen Minuspunkt. Allem Anschein nach legte man auf der anderen Seite Wert darauf, den Abgesandten der Somer durch eine Taktik diplomatischer Nadelstiche aus dem Konzept zu bringen.
    Selbstverständlich durchschaute der Gesandte das Manöver.
    Die kleinen und größeren Nachlässigkeiten, das ein wenig herausfordernde Gebaren der Gastgeber und die Fehler in Form und Ritual - all das war wohl nicht darauf zurückzuführen, daß die Somer beleidigt werden sollten. Vielmehr lief dieses Verhalten auf einen Bluff hinaus - es sollte mehr Gelassenheit und Stärke zur Schau gestellt werden, als man in Wirklichkeit besaß.
    So betrachtet, war das Verhalten der Viviparen eher ein ungewolltes Kompliment als eine Beleidigung: Man mußte die Dinge nur mit dem nötigen diplomatischen Geschick richtig interpretieren.
    In den nächsten Zeiteinheiten, die bis zur Annäherung an die Oberfläche des Planeten verstrichen, bereitete sich Gureod auf seine erste Zusammenkunft mit dem Oberhaupt der Viviparen vor.
    Gureods vornehmliche Aufgabe bestand darin, herauszufinden, was eigentlich in der Milchstraße passiert war; im Bereich der Mächtigkeitsballung Estartu war man bisher auf die Berichte von Händlern und Flüchtlingen angewiesen, die beide guten Grund hatten, die Ereignisse bedeutungsvoller darzustellen, als sie in Wirklichkeit waren.
    Eines dieser absonderlich klingenden, aber durchaus mit Ernst vorgetragenen Gerüchte besagte, eine fremde Macht habe den Hyperraum im Bereich der Milchstraße gestohlen. Eine andere Legende wollte vom Zusammenbruch aller kosmischen Strukturen wissen.
    Die Wahrheit hinter diesen Gerüchten herauszufinden war eine der Aufgaben des somerischen Gesandten. Über dem Raumhafen des Planeten lag eine rötliche Abendstimmung, als die GOMAN auf einen abgesperrten Teil des Geländes hinabsank. Ein Empfangskomitee war zur Begrüßung der somerischen Delegation angetreten, das Zeremoniell lief in angemessener Würde und Feierlichkeit ab.
    In aufrechter, steifer Haltung ließ Gureod das Zeremoniell über sich ergehen, und er hatte Mühe, diese Haltung zu wahren. Sein Partner machte ihm zu schaffen, aber es gelang ihm, die aufquellenden Gefühlsregungen seines Partners in den Hintergrund seiner Wahrnehmung zu drängen. „Willkommen auf Terra!", sagte nach dem Ende der Feierlichkeit eine Person, die Gureod als die weibliche Ausprägung dieser Spezies erkannte. „Mein Name ist Koka Szari Misonan."
    Gureod erwiderte den Gruß mit einer feierlichen Gebärde.
    Natürlich wußte er, wer Koka Szari Misonan war; von der Ersten Terranerin persönlich am Raumhafen empfangen zu werden, konnte er als besondere Ehrung seiner Mission verbuchen.
    Die Erste Terranerin warf einen Blick auf ihren Zeitmesser. „In wenigen Minuten", verkündete sie, „wird eine Besprechung stattfinden. Perry Rhodan wird teilnehmen, der Chef der Kosmischen Hanse, Homer G. Adams, und andere wichtige Persönlichkeiten. Wenn du erlaubst, Gesandter Gureod, werden wir dich bei dieser
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