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1631 - Jäger der Unsterblichkeit

Titel: 1631 - Jäger der Unsterblichkeit
Autoren: Unbekannt
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Diskusschiff wieder auf, um sämtliche Achsen torkelnd und mit einer weit höheren Fahrt, als sie beim Eintauchen geherrscht hatte. „Ein Rausschmiß erster Klasse", sagte der junge Offizier grinsend. „Hast du das gewußt, vorher schon?"
    „Gewußt nicht, aber geahnt", erwiderte Perry Rhodan; sein Blick war freundlich und entschieden. „Es bleibt bei meiner Anweisung. Und nun - gute Nacht!"
    „Gute Nacht!" stieß der junge Mann schnell hervor. Dann wurde der Bildschirm dunkel. Im gleichen Augenblick schaltete sich auch das Spotlight für die Kamera aus.
    Perry Rhodan blickte durch das Fenster hinauf zum wolkentreibenden Himmel. Sterne waren zu sehen - an sehr günstigen Tagen waren es, wie Rhodan sehr wohl wußte, dreibis viertausend, die man mit bloßen Augen ausmachen konnte.
    Verglichen mit der Zahl der Sterne, die es wirklich am Nachthimmel gab, allein im Bereich der heimatlichen Milchstraße, waren diese viertausend sichtbaren Sterne ein Nichts. Und doch genügte dieses winzige Teilstück der wahren Wirklichkeit, empfindungsfähigen Menschen auch in diesem Jahr 1200 NGZ Schauder über den Rücken laufen zu lassen.
    Perry Rhodan ließ einen leisen Seufzer hören.
    Es wurde schon wieder ein wenig hell, der nächste Arbeitstag dämmerte heran. „Keine Zeit mehr zum Träumen", murmelte Perry Rhodan mit leisem Sarkasmus.
    Und er fragte sich, welchem seltsamen Traum wohl der Gesandte aus dem fernen Siom Som nachgehangen haben mochte
     
    6.
     
    Der Anzug saß perfekt, wie zu erwarten gewesen war. Arno Muller hatte sich die Kleidung von Humphry unmittelbar auf die Haut sprühen lassen - bei großen Festen wie diesem scheute der Kosmo-Historiograph keinen materiellen Aufwand. Das Verfahren war extrem teuer, aber es tat seine Wirkung.
    Ein Synthoplastmaterial mit einer sanft glänzenden, samtartigen Oberfläche bedeckte nun Arno Mullers Haut, zum Teil in drei Schichten. Dennoch war die ausdrucksvolle Gliederung von Arno Mullers Muskulatur bestens zu erkennen; der kostbar schimmernde Stoff verlieh dem Muskelgepränge einen Anstrich dezenter Eleganz, und genau das war beabsichtigt.
    Arno Muller betrachtete sich ein letztes Mal im Spiegel, der sich langsam krümmte und rotierte, so daß Arno sich ausführlich begutachten konnte.
    Ja, er war zufrieden. Der Anzug war dunkelblau, fast schwarz, ein Farbton, der an eine Nacht in den Tropen denken ließ; unter dem glänzenden Stoff schienen sich Arno Mullers Muskeln wie zuckende Schlangen zu bewegen. Dazu ein wenig Eigenschweiß-Extrakt unter die Achseln und an den Haaransatz. Den Zopf hatte Muller umgefärbt, er hatte jetzt den gleichen Mahagonischimmer wie das Haar von Helgundy Khatanassiou. Wahrscheinlich wurde das Kompliment schnell bemerkt. Muller war sicher, daß Helgundy Khatanassiou ein scharfes Auge für solche Dinge hatte. „Sehr gut", stellte Muller fest. „Ende!"
    Der Spiegel verschwand im Schrank. Humphry näherte sich. Er hatte das Pastorengesicht aufgesetzt: eine Maske lautlos seufzender Mißbilligung. „Ich möchte, daß du mitkommst", erklärte Muller. Der Stoff seines Anzuges saß faltenfrei und glatt; Muller fand, daß er phantastisch aussah. In jedem Fall aber der Dame des Schiffes angemessen. „Ich bin nicht offiziell eingeladen", ließ sich Humphry vernehmen. „Aber ich brauche dich als Protokollführer", versetzte Muller grinsend. „Vielleicht brauche ich später auch ein bißchen passende Musik, wer weiß?"
    Auch damit konnte Humphry dienen, der eine säuerliche Miene zog. „Ich befehle es dir", sagte Arno Muller schließlich, um einer langen Argumentation mit Humphry aus dem Weg zu gehen. „Und nun komm!"
    Wenige Augenblicke nach dem Öffnen der Tür erschienen, wahrscheinlich durch ebendiesen Vorgang erst in Marsch gesetzt, zwei Musketierroboterpaare, um Muller und Humphry zum Festmahl zu gleiten.
    Das Tempo war gemächlich, was vielleicht daran lag, daß Muller mindestens zehn Minuten zu früh aufgebrochen war.
    Eine Frau wie Helgundy Khatanassiou konnte er damit aber wohl nicht in Verlegenheit bringen.
    Nein, ganz bestimmt nicht. Als sich die Flügeltüren des Speisesaals öffneten, wußte Arno Muller, daß er mit solchen Mitteln seine Gastgeberin keinesfalls aus der Fassung bringen konnte.
    Für das kostbare Arrangement hatte Muller kein Auge. Er sah nur die Frau.
    Helgundy Khatanassiou trug ihre Haare nun blond, fast silbern. Sie waren in Spitzen hochgekämmt, und diese Spitzen bildeten zusammen eine Art Krone mit sieben Zacken. An
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