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1629 - Die blaue Schlange

Titel: 1629 - Die blaue Schlange
Autoren: Unbekannt
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hatte, sondern auch auf Sphinx, dem Zentralplaneten des Akon-Systems. Reged Anpar glaubte ihm vorbehaltlos, daß er es schaffen würde, sechs Familien zu finden, die seinen hochgestellten Ansprüchen genügten, und alle Kinder gut unterzubringen.
    Auf dem Monitor konnten die beiden Wissenschaftler verfolgen, wie die Hansespezialisten das Personal der Gen-Fabrik aus den Gebäuden führten und dann die gesamte Anlage mit Hilfe von großen Desintegratorstrahlern vernichteten.
    Demun Targ lehnte sich in seinem Sessel zurück. Er horchte.
    Es war nach wie vor still an Bord. Das Raumschiff näherte sich dem Solarsystem, angelockt von dem Aufruf, den Ernst Ellert über die öffentlichen Medien erlassen hatte. Darin hatte er die beiden „Spiegelgeborenen" aufgefordert, sich auf Wanderer einzufinden, um die Unsterblichkeit entgegenzunehmen. Targ war sicher, daß er die geheimen Aufzeichnungen ungefährdet weiterverfolgen konnte. Ihm blieben einige Stunden. Danach würde er das Schiff verlassen. Er betätigte einige Tasten. Er enthielt Einblick in das Jahr 1158 NGZ.
    Tadar Deponar begegnete dem Ehepaar Zarphis in einem Park auf dem Planeten Tolomore. Pedron und Aia Zarphis standen - bewacht von vier Leibwächtern und einem schwebendem Roboter in Größe eines Fußballs - am Rande - eines Teichs und sahen ihrer Adoptivtochter zu, die voller Freude einige Wasservögel fütterte.
    Deponar begrüßte sie lächelnd und wandte sich dann dem Kind zu. Er hatte es geschafft, alle sieben Mädchen in Sicherheit zu bringen. Sechs waren bei hochgestellten und wohlhabenden Familien auf verschiedenen Kolonialplaneten Akons untergekommen, eines hatte er behalten. Er hatte es auf den Namen Alnora getauft, „Ich sehe das Glück in euren Augen leuchten", bemerkte er, nachdem er Pedron und Aia Zarphis begrüßt hatte. „Ihr scheint mit der Entwicklung eurer Tochter zufrieden zu sein."
    „Das sind wir", bestätigte ihm Pedron, ein diszipliniert wirkender Mann von hoher Intelligenz. „Wir werden dir ewig dankbar sein für das Geschenk, das du uns mit Henna gemacht hast", erklärte Aia. Sie stellte sich auf die Zehenspitzen und hauchte ihm einen Kuß auf die Wange. „Wir möchten jedoch, daß Henna niemals erfährt, daß wir nicht ihre richtigen Eltern sind."
    „Sie braucht nicht zu wissen, daß ihre Eltern bei einem Unglück ums Leben gekommen sind", fügte Pedron Zarphis, ein Industrieller, hinzu. „Ich werde schweigen wie ein Grab", versprach Tadar Deponar, der Zarphis nicht die Wahrheit über die Herkunft der Adoptivtochter gesagt hatte. „Nichts soll ihr Glück trüben."
    Er war nicht zufällig in den Park gekommen, sondern gezielt zu diesem Treffen erschienen. Ihm ging es darum, „seine Kinder" im Auge zu behalten. Er beobachtete nicht nur Henna, sondern auch die anderen Kinder, die in seiner Gen-Fabrik entstanden waren. Er war darauf bedacht, sie sich möglichst frei entwickeln zu lassen. Seine Geschöpfe waren eineiige Siebenlinge, die alle gleiche Erbanlagen und die gleiche Genstruktur hatten. Alle wuchsen jedoch unter verschiedenen Einflüssen und Umweltbedingungen auf. Er hatte sie auf verschiedene Planeten verteilt, um die Gefahr möglichst gering zu halten, daß sie sich irgendwann begegneten und der Wahrheit auf die Spur kamen.
    Ihn als Wissenschaftler interessierte, wie sie sich menschlich, charakterlich und intellektuell entwickelten, ob es Unterschiede gab, welche dies waren, und wie gravierend sie waren. Sein Experiment war nicht damit abgeschlossen, daß die sieben Kinder das Labor verlassen hatten. Für ihn ging es weiter, und es würde erst mit seinem oder mit dem Tod der Kinder enden.
    Er unterhielt sich noch einige Minuten lang mit dem Ehepaar, wobei er Henna kaum aus den Augen ließ, dann verabschiedete er sich.
    Im Jahr 1163 NGZ beobachteten Tadar Deponar und sein Freund Gendal Jumphar das Mädchen Saudra Panolo, dem sie schon seit Jahren besondere Aufmerksamkeit schenkten. Überraschend war das elfjährige Mädchen mit seinen Eltern nach Tourred gekommen. Der Wissenschaftler erfuhr es erst, als es schon zu spät war, um eine Begegnung mit Alnora zu verhindern.
    Zusammen mit Gendal Jumphar besuchte Tadar Deponar eine Sportveranstaltung, an der Alnora teilnahm. Das Mädchen hatte für die Disziplin Bodenturnen gemeldet, bei der sie eine hohe Vollkommenheit erreicht hatte. Bei ihrem Start arbeitete sie spielerisch mit drei Bällen und führte Figuren vor, die Publikum und Kampfgericht begeisterten. „Ich wette
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